Im Rahmen einer Präsentation stellte Herr Tautz die Printausgabe des diesjährigen Sommerfe­rienprogramms vor. Bei den jeweiligen Aktionen sei die tatsächliche Anzahl der Teilnehmer*innen im Nachgang grafisch ergänzt worden, so dass erkennbar sehr viele Menschen vor Ort - in Summe mindestens 1.315 Kinder und Jugendliche - erreicht werden konnten. Die Anzahl der zusätzlichen Kinder innerhalb der Aktion „Minikamen“ werde Herr Wrobel in seinem nachfol­genden Vortrag benennen.

Ohne Mitwirkung der ehrenamtlichen Helfer*innen seien diese zahlreichen Aktionen nicht reali­sierbar gewesen, betonte Herr Tautz. Obgleich man aufgrund der Pandemiejahre weniger Zugriff auf die Kinder und Jugendlichen habe, sei es gelungen, das Kinderferien-programm erfolgreich zu stemmen.

 

Herr Mallitzky erkundigte sich, ob es möglich sei, die Zahlen in Relation zu den Vorjahren zu bewerten.

 

Da ähnlich zu diesem Jahr auch in den letzten Jahren eine Aufbereitung stattgefunden habe, sei laut Herrn Tautz eine Bewertung möglich. Trotz der Pandemielage seien die Zahlen erfreuli­cherweise ähnlich gewesen, begründet durch den erhöhten Aufwand, die höhere Zahl an eh­renamtlichen Helfer*innen und Gruppen-Aufteilungen insbesondere bei der Aktion „Minikamen“. Mit dem diesjährigen Bericht über das Kinderferienprogramm solle pandemie- und kriegskrisen­bedingt verstärkt darauf hingewiesen werden, dass Kinder und Jugendliche mitbedacht und be­teiligt werden müssten. Insbesondere im Austausch mit den Arbeitskreisen auf Kreis- und Lan­desebene sei die Dringlichkeit des Handlungsbedarfes deutlich geworden.

 

Weiterhin berichtete Herr Tautz über das Ferienreisebüro, welches bereits seit einigen Jahren durch die Schulsozialarbeiterin Tanja Morning begleitet werde. Hierbei wären die vielzähligen Anmeldeversuche der Kinder seitens der Großeltern besonders erwähnenswert, da sie ein Indiz für die Gesamtsituation der elterlichen Betreuung seien. Einerseits zeige sich hierdurch das hohe Interesse an den Angeboten, andererseits offenbare sich auch die Notwendigkeit der Eltern auf­grund beruflicher Verpflichtungen andere Familienmitglieder für die Begleitung und Anmeldung der Kinder einzubinden, um letztendlich die Betreuung der Kinder im Rahmen der Ferienaktionen sicherzustellen.

 

Aus unterschiedlichen Gründen habe es in diesem Jahr etwas weniger Angebote für Jugendliche gegeben. Dies hänge ursächlich damit zusammen, dass Jugendliche im Laufe der Pandemie bei bereits länger bestehenden Aktionen weggeblieben seien, es für die Altersspanne weniger Be­treuer*innen gäbe, die das ehrenamtlich schultern könnten und Kooperationspartner, Institutionen und Vereine, insbesondere Sportvereine in den letzten eineinhalb Pandemiejahren nicht das mitleisten konnten, was vorher möglich gewesen sei. Das Jugendamt sei jedoch optimistisch und werde viel Arbeit investieren, um gemeinsam mit allen Akteuren die Situation zu verbessern.

 

Frau Kappen fügte an, dass die Möglichkeit an Ferienaktionen teilzunehmen, im nächsten Jahr eine noch höhere Bedeutung haben werde. Zusätzliche Belastungen angesichts der Inflation und Energiekrise werde es vielen Familien erschweren bzw. unmöglich machen, Urlaube und Un­ternehmungen außerhalb des normalen Familienlebens zu finanzieren. Es sei daher hochgradig wichtig zu schauen, welche Aussichten der Freizeitgestaltung und Chancen zum Ausstieg aus dem Alltag für Kinder und Jugendliche vorhanden seien. Ein besonderer Dank für die Unterstüt­zung gelte den ehrenamtlichen Helfer*innen und ebenfalls den Mitgliedern des Jugendhilfeaus­schusses, denen sie die Thematik auch mit Blick auf künftige Kostenentscheidungen und freiwil­lige Leistungen ans Herz lege.

 

Herr Wrobel ergänzte die Teilnahmezahlen des inklusiven und seit 2003 bestehenden Ferien­spiels „Minikamen“. 200 Kinder hätten sich dieses Jahr regulär angemeldet, weitere  50 Kinder kämen durch jahrelang aufgebaute und intensivierte Kooperationen mit dem VeBU e.V., mit Ju­gendhilfeeinrichtungen und über Tages- und Wohngruppen hinzu.

Man sei sehr glücklich darüber, dass „Minikamen“ fortlaufend erfolgreich angenommen würde und als feste Institution in Kamen etabliert sei.

 

Auch über die Stadtgrenzen hinaus habe dieses Ferienspiel einen sehr guten Ruf, merkte Frau Klanke an.

 

Anlässlich des 40-jährigen Jubiläums schilderte Herr Wrobel die Historie und Entwicklung des Freizeitzentrums Lüner Höhe. Das eigentliche Jubiläum im Jahre 2020 hätte pandemiebedingt nicht stattfinden können und würde nunmehr nachgeholt. Seit der Eröffnung in 1980 bis 2010 - damals noch JFZ Kamen - habe es sich um ein klassisches Jugendzentrum mit offenen Ange­boten, Kursen und Workshops für Kinder und Jugendliche gehandelt. Aufgrund des hohen Be­darfes sei das Freizeitzentrum ab 2010 auch für andere Gruppen wie etwa Vereine und Initiativen zur Durchführung von Festen, Veranstaltungen und Besprechungen teilweise geöffnet worden. Die immense Resonanz führte dazu, dass die räumlichen Kapazitäten nicht mehr ausreichten und mündete 2017 in eine Komplettsanierung und den Anbau eines zweiten Gebäudes für die Er­wachsenen- und Seniorenarbeit. Im Zuge dessen sei das Angebot ab der Neueröffnung in 2018 erweitert worden und umfasse derzeit beispielsweise Seniorenspielgruppen, einen Freizeitkreis, aber auch Konzerte, Comedy- und Theaterveranstaltungen für alle Altersklassen sowie viele kulturelle Veranstaltungen. Zudem gäbe es ein Quartiersmanagement für den Stadtteil, ein zweites Quartiersbüro vom Jobcenter für Beratungen und Antragsabgaben direkt vor Ort, das Stadtteilcafé mit regem Zulauf, die Seniorenberatung der Stadt Kamen, Angebote von diversen Vereinen, Initiativen, Selbsthilfegruppen und zudem unzählige Kurse. Im Jahr 2019 habe es beispielsweise einen Durchlauf von etwa 35.000 Personen gegeben.

Herr Wrobel bedankte sich abschließend beim Rat und der Verwaltung für das entgegenge­brachte Vertrauen und die Unterstützung.

 

Frau Langer ergänzte die Zusammenarbeit des Freizeitzentrums Lüner Höhe mit der Friedrich-Ebert-Grundschule.

 

Laut Herrn Hans-Jörg Brand seien dieses Jahr in zwei evangelischen Jugenden insgesamt 110 Jugendliche und Teenager im Rahmen von Ferienfreizeiten, unter anderem auch in der Schweiz und in Schweden, unterwegs gewesen. Überdies bestehe in Kamen eine gute Vernetzung, die bei Problemlagen eine schnelle Überleitung zu anderen Netzwerkpartnern ermögliche. Man habe sehr viele motivierte Ehrenamtliche und fürs nächste Jahr bereits eine große Nachfrage an Fe­rienfreizeit-Angeboten. Die Planungen für das kommende Jahr und auch realistische Preiskal­kulationen seien mit Blick auf Corona sowie die Energiepreisentwicklung jedoch schwierig. Wie bereits von Frau Kappen thematisiert, stünden die Familien im nächsten Jahr vor finanziellen Herausforderungen und es müsse geschaut werden, wie sich dies beginnend mit der nächstjäh­rigen Fahrt in den Osterferien auf das Buchungsverhalten und den elterlichen Bedarf nach Zu­schüssen auswirke.

 

Frau Kappen ergänzte, dass von Seiten der Verwaltung aufgrund der sehr guten Vernetzung und des niedrigschwelligen Zugangs vorgeschlagen worden sei, das Quartiersbüro im Freizeitzentrum Lüner Höhe zusätzlich als Beratungsstelle bei Fragen und Sorgen hinsichtlich gestiegener Ener­giekosten, Förder- und Stromsparmöglichkeiten zu nutzen. Die entsprechenden Vorbereitungen seien zurzeit Thema im Rat.