Herr Erdtmann legte zunächst dar, dass der Stellenplan 2001 von der Änderung des Dezernatsverteilungsplanes geprägt sei. Bereits Mitte der 90ziger Jahre sei intensiv die Modernisierung der Verwaltung unter dem Aspekt "schlanke Verwaltung“ diskutiert worden. Mit der Verwaltungs­strukturreform zum 01.01.1998 sei dann die Aufteilung der klassischen Dezernats- und Ämterstruktur in Fachbereiche und Gruppen erfolgt. Das Ergebnis habe die Parlamentarier, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, den Personalrat und vor allem die Bürgerinnen und Bürger überzeugt. Durch die Änderung sei mehr Dienstleistungsservice durch mehr Trans­parenz und klar erkennbare Organisationseinheiten mit sach- und fach­bezogener Aufgabenzuordnung erreicht und positiv bewertet worden. Dem originären Ziel des Verwaltungsumbaus, nur noch einen Ansprech­partner für ein Verwaltungsgeschäft zu haben, sei man damit einen merk­lichen Schritt näher gekommen. Das habe sich auf den Haushalts- und Stellenplan durch verträgliche Reduzierung des Personals und Personal­kosten auf dem 95ziger Niveau ausgewirkt. Verträglich sei der Stellenab­bau insbesondere deshalb, weil gleichzeitig massiv in die Technikaus­stattung der Arbeitsplätze investiert worden sei.

 

Allen sei klar gewesen, betonte Herr Erdtmann, dass die Verwaltungs­strukturreform von 1998 kein starres Gebilde hervorgebracht habe. Sach­bezogen und flexibel habe man daher in den vergangenen Jahren not­wendige Feinkorrekturen vornehmen können. Leitungsstrukturen seien aber nicht verändert worden. Dies sei jetzt für das kommende Jahr vorge­sehen. Die Strukturreform für eine schlankere und attraktivere Verwaltung könne fortgesetzt werden. Wie bekannt, trete der Leiter des Eigenbetriebs Stadtentwässerung, der zugleich den Fachbereich Finanz Service geleitet habe, in den Ruhestand. Diese Stellenvakanz ermögliche einige deutlich wahrnehmbare Änderungen. So werden die Fachbereiche 10 und 20 zu­sammengelegt und die “Internen Service Dienste“ konzentriert. Durch diese Verknüpfung ergeben sich noch kürzere Entscheidungswege und ein engerer Austausch von Steuerungsinformationen. Ferner werden die Gruppen Stadtkasse sowie Steuern und Abgaben noch enger zusammen­rücken. Die im Bereich der Gebäudeverwaltung tätigen Gruppen werden in einem Fachbereich konzentriert und ermöglichen eine deutliche Opti­mierung der Gebäudeverwaltung. Herr Erdtmann teilte weiter mit, dass er zu gegebener Zeit beabsichtige dem Rat vorzuschlagen, Herrn Baudrexl mit der Leitung des Eigenbetriebs Stadtentwässerung zu beauftragen. Diesen Vorschlag halte er fachlich und organisatorisch für die beste Lösung. Mit den Änderungen werde die notwendige fachliche und sach­liche Zusammenarbeit insgesamt erleichtert und die Effektivität der Arbeit in der Verwaltung gesteigert. Der Personalrat sei über die geplanten Änderungen bereits informiert worden. Er hoffe und erwarte, so Herr Erdtmann, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und die Personalver­tretung die anstehenden Organisationsmaßnahmen genauso positiv und fair begleiteten wie in den vergangenen Jahren. Auch diese neue Verwal­tungskonstruktion werde kein abgeschlossenes Dauergebilde und der Prozess der Verwaltungsstrukturreform damit nicht beendet sein. Weitere Optimierungen im Kernbereich der Verwaltung und bei den Betrieben würden die Attraktivierung und Modernisierung des Dienstleistungs­betriebes “Rathaus“ fortsetzen.

 

Der vorliegende Stellenplan, führte Herr Erdtmann weiter aus, enthalte natürlich die mit der Verwaltungsstrukturreform vorgenommenen Ände­rungen. Er sei eine, den dargelegten Anforderungen an eine moderne Verwaltung entsprechende, solide Grundlage für die Personalwirtschaft und zur Organisationssteuerung für das kommende Jahr und darüber hinaus. So würden per Saldo 4 Stellen eingespart, aber dort wo es ge­boten und zweckmäßig sei, auch neue Stellen eingerichtet. Neue Stellen gebe es in den Bereichen Hilfe zur Arbeit, Datenverarbeitung, Bürgerbüro und Museum/Archiv. Als überaus erfreulich bezeichnete Herr Erdtmann, dass auch den arbeitsmarkt- und jugendpolitischen Notwendigkeiten in der Stadt Kamen und ihrem Umfeld insbesondere im Bereich der Ausbil­dung wieder Rechnung getragen werde. Im kommenden Jahr erhielten 73 Nachwuchskräfte die Möglichkeit, sich für ihre spätere berufliche Tätig­keit zu qualifizieren. Im Einzelnen seien dies 33 Ausbildungsstellen im Bereich der Verwaltung und Betriebe, 4 Stellen für Sozialarbeiter im Anerkennungsjahr, 2 Stellen für Praktikanten im Fachbereich Jugend und Soziales, 12 Auszubildende in der Krankenpflege und 22 Vorpraktikanten im med.-techn. Dienst und im Pflegedienst. Dies sei seit 1995 das höchste Ausbildungsstellenkontingent.

 

Herr Erdtmann erläuterte ferner, dass vor dem Hintergrund der Konsoli­dierung des Gebührenhaushaltes Rettungsdienst auch im Bereich der Feuer- und Rettungswache Veränderungen vorgenommen werden mussten. Ziel sei dabei gewesen, das funktionierende System der gemeinsamen Feuer- und Rettungswache auf gar keinen Fall zu beein­trächtigen. Dies sei gelungen. Durch eine interne Umschichtung des Feuer- und Rettungsdienstes und gezielte Besetzungen der Wachabtei­lungen könnten künftig bis zu 25 Mitarbeiter ausschließlich im Rettungs­dienst eingesetzt werden. Das habe den gewünschten kostensenkenden Aspekt und führe aber auch gleichzeitig zu einer Anpassung der Besol­dungsstruktur. Qualifizierungs- und Beförderungsmaßnahmen würden möglich und damit die wichtigen Anreize zur Bewältigung der anspruchs­vollen Aufgaben Feuerschutz und Rettungsdienst geschaffen.

 

Abschließend erklärte Herr Erdtmann, dass mit dem neuen Dezernats­verteilungsplan und dem Stellenplan ein stimmiges, personal- und sozial­poli­tisch ausgewogenes Rahmenkonzept für eine zukunftsfähige und leistungsstarke Stadtverwaltung vorgelegt worden sei.

 

Der Entwurf des Stellenplanes für das Jahr 2001 wurde zur Beratung an die Fraktionen verwiesen.

 

Herr Erdtmann wies auf die Absprache im Ältestenrat hin, wonach Stel­lungnahmen zum eingebrachten Haushalt und Stellenplan erst nach dem 3.02.2001 abgegeben werden sollen.