Herr Eisenhardt begrüßte Frau Lindner und Frau Eickelpasch von der Verbraucherzentrale Kamen und bedankte sich, dass sie der Einladung des Wirtschaftsausschusses gefolgt seien, um ihre Arbeit aus 2021 vorzustellen.

 

Frau Lindner führte anhand einer Präsentation (im Ratsinformationssystem hinterlegt) aus, dass die Themen der Verbraucherzentrale einem stetigen Wandel unterliegen. So waren im letzten Jahr die Themen: Hilfspaket für Hochwasseropfer, Änderungen beim P-Konto, unrechtmäßige Kontoentgelte und die Beratung bei Reisen trotz Corona die Schwerpunkte in der Beratung.

Die Verbraucherzentrale biete ebenfalls externe Beratung an. So werde z.B. die bauliche Energieberatung von einem Architekten aus Dortmund vorgenommen.

Während der Corona-Pandemie erweiterte die Verbraucherzentrale ihr Online-Angebot. Es gebe täglich eine Online-Beratung „Energie kompakt“. Hierbei handele es sich um eine Gruppenberatung, die sei sehr gut geeignet, um über allgemeine Inhalte des Themas zu informieren.

Frau Lindner informierte, dass es mittlerweile viele Online-Videos und -Beratungen auf der Seite der Verbraucherzentrale gebe. Es wurden auch Hybrid-Veranstaltungen durchgeführt, so z.B. live in einer Küche kochen. Die Teilnehmer konnten sich online zuschalten und mitkochen. Weiterhin gebe es seit Corona eine neue Servicenummer, welche von den Bürgerinnen und Bürgern sehr gut angenommen werde.

Im letzten Jahr gab es ca. 80 bis 100 Veranstaltungen.

Im Jahr 2021 wurden über 3000 Verbraucheranliegen entgegengenommen und 1135 Rechtsberatungen durchgeführt.

 

Herr Madeja nahm ab 18.10 Uhr an der Beratung und Beschlussfassung teil.

 

Frau Eickelpasch informierte über die Umweltberatung. Hier liege der Schwerpunkt auf Aktionen, die präventiv ausgelegt seien. So gebe es Aktionen z. B. in Schulen, Kindergärten und auf dem Wochenmarkt.

 

Letztes Jahr wurde der Preis „Colours of Europe Award“ in Berlin mit einem Jahr Verspätung offiziell an die Stadt Kamen und die Verbraucherberatung überreicht.

 

Frau Lindner gab noch einen Ausblick ins Jahr 2022, wo sich eine Veränderung der Themen abzeichnet, z. B. steigende Verbraucherpreise und Auswirkungen der Energiekrise und die Flüchtlingswelle aus der Ukraine.

Das Angebot der Verbraucherzentrale wurde 2021 mit folgendem Personalschlüssel durchgeführt:

Leitung und Verbraucherberatung      1,5 Stellen

Umweltberatung                                 0,9 Stellen

Büroassistenz                                      0,5 Stellen

plus Honorarkräfte für Spezialberatungen.

 

Herr Eisenhardt bedankte sich für den Vortrag.

 

Frau Peppmeier hob hervor, dass die Verbraucherzentrale einen wichtigen Beitrag für die Daseinsvorsorge in der Stadt leiste. Sie werde zu 50 % vom Land finanziert und die restlichen 50 % teilen sich Kreis Unna (60 %) und die Stadt Kamen (40 %).

 

Herr Wünnemann fragte nach, wie entschieden werde, wann eine Rechtsberatung kostenpflichtig bzw. –frei sei.

 

Frau Lindner antwortete, dass allen Bürgerinnen und Bürgern eine Rechtsberatung zustehe und die Entscheidung sozialverträglich getroffen werde. So sei eine Rechtsberatung in Erbangelegenheiten kostenpflichtig (190,- €). Eine Beratung für Bürgerinnen und Bürger mit wenig Einkommen sei kostenfrei. Externe Beratungsangebote seien meist kostenpflichtig.

 

Herr Heidler führte aus, dass die Arbeit der Verbraucherzentrale unverzichtbar sei und einen großen Beitrag für die Stadt leiste. Besonders hob er die Umwelt- und Rechtsberatung hervor.

 

Er fragte an, inwiefern die Verbraucherzentrale auch Gewerbetreibende betreue.

 

Frau Lindner antwortete, dass Gewerbetreibende in der Verbraucherzentrale auch beraten werden. So gehe es hier eher um Vertragsangelegenheiten.

 

Herr Fuhrmann erkundigte sich, wie eine anbieterneutrale Beratung zu den Stromtarifen aussehe und ob wieder Beratungstermine in den Räumlichkeiten der Verbraucherzentrale durchgeführt werden können.

Ferner fragte er nach den Beratungen an Schulen z. B. zu Handyverträgen.

 

Frau Eickelpasch antwortete, dass die Beratung bei Stromtarifen stark abgenommen habe, da ein Anbieterwechsel im Moment sehr schwierig sei. Die Verbraucherzentrale rate auch nicht dazu. Die Beratung erfolge anbieterneutral. Der Schwerpunkt liege in der Aufklärung über den Anbieter.

 

Frau Lindner ergänzte, Beratungen finden wieder in der Geschäftsstelle statt und durch die halbe Bürokraft-Stelle sei der Empfang besetzt und koordiniert die Besucher und Besucherinnen. Die räumliche Situation sei gut.

Bei der Beratung von Schülerinnen und Schülern in Bezug auf Handyverträge gebe es eine Kooperation mit der Sparkasse Unna/Kamen. Es werde das Planspiel „Auskommen mit dem Einkommen“ in den Schulen angeboten. Auch das Thema „erste Wohnung“ werde angesprochen.

 

Frau Gerdes fragte nach, ob alle Banken ein P-Konto anbieten müssen.

 

Dies bejahte Frau Lindner. Einzelpersonen können ihr Giro-Konto in ein P-Konto (pfändungssicheres Konto) umwandeln.

 

Frau Wennekers-Stute machte deutlich, wie wichtig die Arbeit der Verbraucherzentrale sei. Sie werde zukünftig die Verbraucherzentrale noch mehr weiterempfehlen.

 

Sie erachte es für sinnvoll, sich dem Thema hohe Energiekosten anzunehmen gerade in Bezug für Familien mit geringem Einkommen im Wirtschaftsausschuss das Thema zu beraten.

 

Herr Eisenhardt empfahl, einen Antrag über die Fraktion zu stellen. Zuständig könnte aber der Sozial-, Teilhabe-, Generationen- und Familienausschuss sein.

 

Herr Heidler erinnerte daran, dass es mit der GSW in Kamen ein kommunales Stadtwerk gebe. Mitglieder in den Organen des Unternehmens seien auch Kommunalpolitiker, die die Interessen der Bürgerinnen und Bürger vertreten.

 

Herr Eisenhardt begrüßte den Vortrag einmal im Jahr und verabschiedete Frau Lindner und Frau Eickelpasch.

 

Frau Lindner und Frau Eickelpasch verließen um 19:06 Uhr die Sitzung.