Herr Breuer stellte die Rahmenplanung vor. Grundsätzliches Ziel sei es, in dem Bereich Wohnbebauung zu entwickeln. Detaillierte Informationen sind der Präsentation (S. 27 bis S. 37) zu entnehmen.

 

Herr Dr. Liedtke ergänzte, dass sich durch den Erwerb der ehemaligen Autobahnkaserne durch die UKBS nunmehr eine konkrete Entwicklung abzeichne. Planungsziel für die 1,3 ha große Fläche bleibe Wohnbebauung. Eine andere Entwicklung sei nicht möglich. Vorteilhaft sei die gute Lage im Stadtraum (Bahnanbindung, Zentren-Nähe). Er informierte, dass die UKBS nunmehr ein „Kooperatives Gutachterverfahren zur Revitalisierung der ehemaligen Polizeikaserne“ gestartet habe. Ziel sei es insbesondere, ein Konzept im Rahmen eines kooperativen Planungsverfahrens für den Umbau der denkmalgeschützten Objekte zu erhalten. Dabei werde eine hohe städtebauliche Qualität angestrebt. Es sei geplant, unter Beachtung des Denkmalschutzes zeitgemäßes Wohnen auch bei den denkmalgeschützten Objekten zu ermöglichen (z. B. Integration eines Fahrstuhls). Auch die Berücksichtigung unterschiedlicher Wohnformen sei vorgesehen (junges Wohnen, Seniorenwohnen, barrierefreies Wohnen). Auf fossile Energieträger soll verzichtet werden. Im Fokus stehe auch das Thema zeitgemäße Mobilität. So wäre eine direkte Verbindung zum Bahnhof über das Gelände der ehem. Autobahnpolizei zur Borsigstraße denkbar. Auch die Installation von e-Ladestationen und die Anbindung an den ÖPNV sind weitere Themenfelder.

Erste Ergebnisse aus dem Planungsverfahren seien voraussichtlich im Frühsommer zu erwarten. Die Planungen würden dem Ausschuss zu gegebener Zeit vorgestellt.

Mit Bezug auf die aktuelle Flüchtlingssituation teilte Herr Dr. Liedtke mit, dass im Bedarfsfall die ehem. Polizeikaserne (wie auch 2015/2016) als temporäre Flüchtlingsunterkunft zur Verfügung gestellt werden könne. Für eine Nutzung als Unterkunft für Geflüchtete sei es jedoch erforderlich, Kündigungsfristen der Mietverträge mit den Hauswächtern und insbesondere Sicherheitsbestimmungen einzuhalten (z.B. Brandschutz, Ausweisung von Fluchtwegen, Installation von Rauchmeldern). Er wies darauf hin, dass auch bei temporärer Nutzung als Flüchtlingsunterkunft der Planungsprozess wie geplant fortgesetzt werden solle.

 

Mit Bezug auf den angespannten Wohnungsmarkt sei die Herrichtung der ehem. Polizeikaserne für die temporäre Unterbringung Geflüchteter eine gute Möglichkeit und werde unterstützt, sagte Herr Aschhoff.

 

Für die CDU-Fraktion erklärte Herr Fuhrmann, dass das vorgestellte Konzept für die Entwicklung des Standortes sehr begrüßt werde. Der Bereich könne zu einem städtebaulichen „Schmuckstück“ werden. Er erkundigte sich, wie eine zweite Anbindung an den Bahnhof über die Borsigstraße realisiert werden solle. Dies würde eine positive Entwicklung für die Nahmobilität bedeuten.

 

Die Idee dieser zweiten Erschließung des Bahnhofes von der Borsigstraße aus, sei bei den anderen Projektbeteiligten des Programmes „Bauland an der Schiene“ sehr begrüßt worden, erklärte Herr Breuer. Damit sei eine reale mittelfristige Entwicklungsperspektive aufgezeigt worden. Die konkrete Planung sei noch aufzustellen und zu diskutieren.

 

Herr Dr. Liedtke versicherte, dass engagiert weiter an dieser Anbindung zum Bahnhof gearbeitet werde. Wege zum Bahnsteig würden damit erheblich verkürzt. Dies habe positive Auswirkungen auf die Mobilität und die Nutzung des SPNV.

 

Herr Madeja erkundigte sich nach dem Anteil des sozialen Wohnungsbaus.

 

Hierzu erklärte Herr Dr. Liedtke, dass ein Mix aus 50 % gefördertem und 50 % frei finanziertem Wohnungsbau von der UKBS denkbar sei.

Herr Kobus fragte nach, ob das UKBS-Projekt Auslöser für die weitere Fuß- und Radwegeverbindung zum Bahnhof sei.

 

Die Rahmenplanung befasse sich im Wesentlichen mit der Entwicklung von Flächen für den Wohnungsbau, erläuterte Herr Breuer. Für Wohngebiete spiele auch der Aspekt der Nahmobilität eine wichtige Rolle. Die direkte Anbindung zum Bahnhof fehle insbesondere aus den westlichen Siedlungsbereichen Südkamens. Insofern sei dies im Zusammenhang mit der Rahmenplanung aufgenommen worden.

 

Auch von Herrn Kissing, Frau Dörlemann und Herrn Aschhoff wurde das Projekt, eine zweite Anbindung zum Bahnhof zu schaffen, sehr begrüßt.

 

Diese Planungsabsicht werde von der BEG unterstützt, sagte Herr Dr. Liedtke. Insofern gehe er davon aus, dass sich das Projekt mittelfristig realisieren lassen könne.

 

Herr Sude erkundigte sich, ob auch bei den Bestandsgebäuden auf die Nutzung fossiler Energiequellen verzichtet werde.

 

Dies wurde von Herrn Dr. Liedtke bestätigt. Es sei auch eine Aufgabe des Planungsverfahrens, die Versorgung der Wohnungen ohne fossile Energieträger darzustellen.

 

Herr Meier regte an, unter Bezugnahme auf das Denkmal und die kulturhistorische Bedeutung eine Erinnerungstafel oder einen Erinnerungsraum zu schaffen.

 

Zur Nachfrage von Herrn Meier, ob auf den Neubauten Dach- u. Fassadenbegrünung und/oder Photovoltaik berücksichtigt würden, sagte Herr Dr. Liedtke, dass dies grundsätzlich möglich sei. Im Detail seien die Planungen aus dem „Kooperativen Gutachterverfahren zur Revitalisierung der ehemaligen Polizeikaserne“ abzuwarten.

 

Nach den Ausführungen von Herrn Dr. Liedtke mache er sich keine Sorgen über den Erhalt des Baudenkmals, erklärte Herr Stoltefuß. Er wies auf die stadthistorische Bedeutung (Polizeikaserne, Notfallkrankenhaus, Flüchtlingsunterkunft) hin. Er sei sehr dankbar für den aufgezeigten Weg.

 

Herr Kissing dankte der Verwaltung für den ausführlichen Bericht.