Sitzung: 08.03.2022 Jugendhilfeausschuss
Mitteilungen
1.
Frau Kappen berichtet, dass über private
Kontakte mit Stand 08.03.2022 19 Personen aus der Ukraine mit 7 Kindern in
Kamen angekommen seien, von denen - wenngleich nach aktueller Rechtslage keine
Schulpflicht bestünde - bereits 2 Kinder in einer Schule aufgenommen worden
seien.
Für die
bisher Angekommenen hätte über die Aktion „Kamen hilft“ privater Wohnraum
organisiert werden können. Es würde auch weiterhin intensiv versucht privaten
Wohnraum zu generieren. Städtische Wohnungen würden zurzeit für die Aufnahme
hergerichtet. Man versuche natürlich, die Menschen möglichst in einem
gemeinsamen Wohnbereich unterzubringen.
Im Gespräch
mit der Leiterin des Bürgerhauses Methler, Frau Sklorz, sei erörtert worden,
welche Möglichkeiten dort insbesondere für Mütter und Kinder realisiert werden
könnten.
Die
Kolleginnen und Kollegen dort würden gerne ein Elterncafé für Eltern und Kinder
anbieten sowie einen Nachmittags-Treff inklusive einer Essensverpflegung und
einem WLAN-Zugriff. Hierfür würden sicherlich Helfer/-innen benötigt, die die
Menschen dorthin begleiten. Sofern der Bedarf weiterhin wachse, erfolge im
Zusammenschluss mit den Kirchengemeinden und ProMensch eine Abstimmung weiterer
Angebote. Gerne auch stadtteilbezogen und wenn möglich mit
Ansprechpartner-/innen, die von den Menschen täglich und kurzfristig erreicht
werden könnten.
Auf der
Homepage der Stadt Kamen werde mit wöchentlicher Aktualisierung im Bereich
„Kamen hilft“ über Hilfsangebote und die Situation der geflüchteten Familien
informiert.
Um auf
kurzfristig Ankommende und entsprechende eilige Unterbringungsbedarfe reagieren
zu können, sei in der Verwaltung eine Taskforce eingerichtet worden.
In enger
Abstimmung und gutem Miteinander sowohl mit der Bezirksregierung Arnsberg als
auch dem Land NRW solle eine Möglichkeit geschaffen werden, den ankommenden
Menschen durch eine Registrierung vor Ort sofort einen sicheren Rechtsstatus
und daraus folgend Ansprüche auf Geldleistungen und Krankenversicherungsschutz
zu bieten.
Herr Langner erkundigte sich, ob die Kapazitäten
an der ehemaligen Polizeikaserne an der Dortmunder Allee noch vorhanden seien.
Dieser
Bereich gehöre laut Frau Kappen nach
bereits erfolgter Schlüsselübergabe nunmehr der UKBS. Derzeitig seien
Hauswächter mit entsprechenden Mietverträgen dort wohnhaft. Für den Fall, dass
die Stadt Kamen diesen Bereich benötige, sei man in Gesprächen mit der UKBS.
Der Schwerpunkt liege allerdings zunächst auf Wohnraum, der der Stadt Kamen
gehöre bzw. zur Verfügung stünde. Des Weiteren sei die Verwaltung in Kontakt mit
verschiedenen Wohnungsbaugesellschaften, um zu klären, ob die Stadt Kamen
Wohnraum vorab mieten könnte. Frau Kappen betonte, es habe eine Zusage des
Bundes und des Landes hinsichtlich einer unbürokratischen Erstattung der
kommunalen Auslagen zur Versorgung der Kriegsflüchtlinge gegeben. Im Zuge
dessen erinnerte sie daran, dass das Verfahren der anteiligen Kostenerstattung
aus den Jahren 2015 und 2016 erst Anfang 2021 geregelt worden sei.
2.
Frau Börner teilte mit, dass bereits
mehrfach über die zur Verfügung stehenden
„Aufholen
nach Corona“- Förderprogramme berichtet worden sei und sie an dieser Stelle
über den aktuellen Stand sowie Mittelabrufe anhand einer Präsentation
informieren wolle. Um Doppelstrukturen zu vermeiden und Synergien zu nutzen,
sei ein gemeinsames Konzept für die Förderprogramme in den Bereichen Frühe
Hilfen, Kinder- und Jugendhilfe, Schule sowie Kindertageseinrichtungen
entwickelt worden. In diesem Konzept sei für alle Beteiligten ersichtlich,
welche Fördermöglichkeiten und entsprechende Voraussetzungen es gäbe, wer einen
Antrag stellen und wo dieser eingereicht werden könne. Kurze formlose Anträge
würden ausreichen.
Die nicht
verausgabten Fördermittel der Corona-Aufholen-Programme aus dem Jahr 2021
könnten in das Jahr 2022 übernommen werden. Die Mittel für die Frühen Hilfen in
2021 seien vollständig verausgabt worden. Im Bereich Kitas in Kamen habe etwa
gut die Hälfte der Einrichtungen Projekte und Maßnahmen geplant und würden mit
der Durchführung starten. Im Rahmen der Kinder- und Jugendhilfe sei die Hälfte
der Fördermittel in 2021 verausgabt worden. Mit dem großen Baustein soziale
Arbeit in Schulen seien beispielsweise Deeskalations- und Respekttrainings oder
auch schöne Ausflüge und Aktivitäten für gemeinsame Gruppenerfahrungen realisiert
worden.
Innerhalb
des mit 316.000 € größten Fördertopfes des Bereichs „Extra-Geld“ hätten die
Schulen zum Teil eine feste Pauschale zur freien Nutzung erhalten, könnten im
Übrigen jedoch auch ganz niedrigschwellig Projekte mit dem wesentlichen Ziel
der Förderung von Kindern in den unterschiedlichsten Bereichen planen und
beantragen.
Es sei eine
digitale Pinnwand, ein sogenanntes Padlet erstellt worden, die allen Akteuren
als Ideenbörse und Inspiration diene. Über die Strukturierung nach Altersgruppen
würde die Vielfalt der bislang beantragten Projekte mit den benötigten
Informationen vorgestellt.
Die Angebote
seien über die verschiedenen Altersgruppen strukturiert und böten bei
eingekauften Projekten auch Angaben zu den entsprechenden Kosten.
Frau Börner
betonte, dass in allen Netzwerken und Gremien auf das Corona-Aufholen-Programm
hingewiesen werde, da hierdurch Angebote für Kinder, Jugendliche und Familien
geschaffen werden könnten, um Sozialkompetenzen zu fördern, positive
Erfahrungen zu ermöglichen und den aus der Pandemie resultierenden
Herausforderungen mit vielen Maßnahmen begegnen zu können.
Für
sämtliche Fragen der Akteure und zur koordinierten Abstimmung im Fachbereich
Familie, Jugend Schule und Sport sei ein zentrales Funktionspostfach (coronaaufholen@stadt-kamen.de) eingerichtet worden.
In Ergänzung
teilte Frau Kappen mit, dass zur
Schaffung unbürokratischer Strukturen
für die
durch die Pandemiephase sehr beanspruchten Schulen und
Kindertagesein-richtungen hierdurch sozusagen eine Servicestelle eingerichtet
worden sei. Die unübersichtliche Thematik mit welchem Angebot man in welches
Förderprogramm gehe würde nun zentral durch den Fachbereich Familie, Jugend,
Schule und Sport bearbeitet.
Herr Gibbels merkte an, im Rahmen von
Corona-Aufholen solle etwa ein Drittel des für den Schulbereich vorgesehenen
Betrages für Bildungsgutscheine ausgegeben werden. Die Schulen ermittelten
hierfür zurzeit die Schülerinnen und Schüler, die infolge der Pandemie
Lernrückstände aufholen müssten.
Herr Gibbels
informierte weiterhin darüber, dass die Arbeitsverträge der bei der Stadt Kamen
beschäftigten Schulsozialarbeiter*innen erfreulicherweise entfristet werden
konnten. Darüber hinaus sei es gelungen, nun auch die zuletzt noch vakante 50
%-Stelle zu besetzen, sodass nun alle bei der Stadt Kamen für den Bereich
Schulsozialarbeit vorgesehenen Stellen besetzt seien. Herr Gibbels sprach einen
Dank an die politischen Parteien aus, die diese Entwicklung mitgetragen hätten.
3.
Hinsichtlich
des geplanten Skateparks seien nun Planungsbüros beauftragt worden unter
Beteiligung der Jugendlichen in die Umsetzung zu gehen. Innerhalb der
Verwaltung arbeite eine Planungsgruppe an einem zügigen Fortschritt des Projekts.
4.
Frau Börner informierte darüber, dass die
Stadt Kamen seit 2012 mit den übrigen Kommunen im Kreis Unna im Rahmen des
Landesprogramms „Kommunale Präventionsketten NRW“ - bis 2017 unter dem Namen
„Kein Kind zurücklassen!“ - zusammenarbeite. Hiermit sei auch eine
Koordinationsstelle mit geringem Stundenanteil beim Kreis Unna für das wichtige
Netzwerk-Management der Kommunen verbunden gewesen. Nach der Ablösung durch das
Programm „kinderstark – NRW schafft Chancen“ hätte die Ressource nicht mehr zur
Verfügung gestanden. Für kreisweite Präventionsaktivitäten bestünde jedoch
dringender Bedarf einer koordinierenden Stelle, die mit Unterstützung der
Bürgermeisterkonferenz nunmehr mit hälftigem Umfang eingerichtet werden konnte.
Die Kollegin habe ihre Tätigkeit am 01.03.2022 begonnen und unterstütze die
Kommunen bei der kreisweiten Vernetzung auch mit den Fachbereichen der
Kreisverwaltung wie beispielsweise dem Kommunalen Integrationszentrum oder dem
Gesundheitsamt. Seitens der Kommunen sei man sehr froh über diese wichtige
Ressource. Die Stelle sei beim Jugendamt des Kreises Unna angesiedelt.
5.
Die Villa
FIB als Familienbüro der Stadt Kamen organisiere laut Frau Börner in diesem Jahr erstmalig eine Elternmesse. In der Kamener
Stadthalle würden am Samstag, den 07.05.2022 in der Zeit von 11.00 bis 16.00
Uhr die Eltern über die Themen im Familienalltag von der Schwangerschaft bis
zum Übergang von der Kita in die Grundschule informiert und beraten.
Die Partner
im breit aufgestellten Netzwerk, wie etwa Hebammen, Kitas, Grundschulen, die
Verbraucherzentrale oder auch verschiedene Beratungsstellen könnten sich
präsentieren und mit den Eltern ins Gespräch kommen. Vorträge zu
elternrelevanten Themen wie Elternzeit, Elterngeld, Kindergesundheit etc.
würden das Angebot ergänzen.
Man sei
aktuell noch in der Planung, nach Rückmeldung aller Akteure und Fertigstellung
des Programms erfolge eine entsprechende Information.
Wenngleich
Beschäftigungsmöglichkeiten für Kinder zur Verfügung stünden, handele es sich
nicht um ein Familienfest, sondern um eine Informations-Messe zielgerichtet für
Eltern.
Frau Kappen fügte an, die Stadt Kamen werde
im Rahmen der Elternmesse die Gelegenheit nutzen, neuzugezogene Familien
anzusprechen, um gemeinsam mit den Sportvereinen über Sportangebote mit Hinweis
auf die Übernahme eines kompletten Jahresbeitrags im Rahmen der Initiative
„Kamen bewegt“ zu informieren.
Gerne würde
die Stadt Kamen im kommenden Jahr wieder ein Familienfest wie bereits im Jahr
2018 durchführen. Dieses bedürfe eines längeren Vorlaufes sowie einer
entsprechenden Personal- und Finanzmittelausstattung und werde die
Ausschussmitglieder daher über die Haushaltsplanungen erreichen.
Für den
Sommer sei laut Frau Kappen ein Friedensfest im Sesekepark sehr wünschenswert.
Sofern ein Fest pandemiebedingt möglich sei, würde der Ausschuss über die
Planungen informiert.
Anfragen
Es lagen
keine Anfragen im öffentlichen Teil vor.