Im Rückblick auf 2021 stellte Frau Sternal fest, dass auch die Arbeit der Stadtbücherei durch Corona stark beeinträchtigt wurde.

Dennoch sei es in mehreren Bereichen gelungen, trotz der Einschränkungen attraktive Angebote für die Nutzer anzubieten.

Dazu zählen der Lieferservice, das Infohaus des Goethe-Instituts, der SommerLeseClub, die Onlineveranstaltungen und das internationale Geschichtenprojekt mit der syrischen Schriftstellerin Kholoud Charaf.

 

Der Lieferservice wurde auch während des Lockdowns in 2021 fortgeführt. Auf Wunsch konnten die Nutzer Medien telefonisch oder per Mail bestellen, die dann geliefert wurden. Parallel dazu war ein kontaktloses Abholen der Medien an der Eingangstür möglich.

Seit Juni ist die Bücherei wieder geöffnet, unter Berücksichtigung der jeweils gültigen Corona- Schutzverordnung.

 

Im Juni wurde das Infohaus des Goetheinstituts im Foyer der Bücherei aufgestellt. Das Angebot wurde komplett über das Goetheinstitut finanziert. Es ist eines von bundesweit 35 Häusern, nur zwei weitere stehen in NRW. Das Infohaus bietet Menschen mit Zuwanderungsgeschichte einen barrierefreien und kostenlosen Internetzugang sowie umfangreiches Informationsmaterial in verschiedenen Sprachen.

 

Der SommerLeseClub war mit 150 Teilnehmern und fast 2000 gelesenen und gehörten Büchern ein großer Erfolg. Die Werbung erfolgte in diesem Jahr zum ersten Mal durch Besuche mit dem Elektrofahrrad EMIL auf den Schulhöfen der Kamener Grundschulen.

Die Abschlussparty konnte nicht durchgeführt werden. Als Ersatz bekamen alle Teilnehmer*innen vom Förderverein der Stadtbücherei Gutscheine für die Eisdiele.

Die Gewinner*innen der Lese-Oskars wurden in die Bücherei eingeladen und erhielten vom stellvertretenden Bürgermeister Herrn Wiedemann ihre Auszeichnungen.

 

Im ersten Lockdown wurde ein deutsch-arabisches Bilderbuch zweisprachig vorgelesen und via Facebook und YouTube in die Welt geschickt.

Daraus entstand gemeinsam mit der syrischen Schriftstellerin Kholoud Charaf die Projektidee, eigene Geschichten zu schreiben, zu übersetzen und online vorzulesen. Der Förderverein der Stadtbücherei hatte den Projektantrag gestellt beim Deutschen Literaturfonds in Darmstadt, der die Honorare für Geschichten und Übersetzungen übernommen hatte. Kholoud Charaf schrieb die Geschichte ‚In unserer großen Welt‘ in arabischer Sprache. Die Geschichte wurde aus dem Arabischen ins Deutsche übersetzt, mittlerweile gibt es eine englische, schwedische und polnische Übersetzung, weitere sind geplant.

Die Geschichte wurde in den Sozialen Medien mehrsprachig vorgelesen.

Kinder haben zu der Geschichte eigene Bilder gemalt und an die Stadtbücherei geschickt. Eine zweite Geschichte mit Fritzi Bender ist entstanden und ebenfalls in mehrere Sprachen übersetzt, diesmal aus dem Deutschen ins Arabische, Schwedische und Polnische.

Aktuell werde die dritte Geschichte von Bilitis Naujoks übersetzt und in den nächsten Wochen online gehen.

 

Besonders im ersten Halbjahr hatte die Stadtbücherei zahlreiche digitale Veranstaltungen durchgeführt. Es gab u.a. mehrere Online-Lesungen mit bekannten Kinderbuch-Autoren und eine neue Präsentation über die Nutzung der Kinderbücherei. Der Lese-Sommer fand live und digital statt über Big Blue Button.

Seit September wurden wieder Präsensveranstaltungen durchgeführt, wobei die jeweils gültige Corona-Schutzverordnung berücksichtigt wurde. Petra Reski und Frank Goosen waren zu Gast. Daneben gab es einen Marlene-Dietrich-Abend mit Patricia Prawit, ein Schattentheater und das im März ausgefallene traditionelle Frauenkabarett.

Im Ausblick auf 2022 wird eine Fortsetzung der beschriebenen Projekte angestrebt.

Außerdem soll die Digitalisierung der Bücherei auch im kommenden Jahr weiter vorangetrieben werden. Dazu wurde beim Deutschen Bibliotheksverband ein Förderantrag gestellt, mit dem die Ausstattung eines Lerncenters mit Endgeräten für Besucher finanziert werden soll. Gleichzeitig könne der so entstehende Raum auch von der VHS genutzt werden, um die sowieso schon enge Zusammenarbeit weiter auszubauen.

 

Der Dank von Frau Sternal ging zum Ende des Berichtes an ihr Team, das die in der Pandemie besonders im Publikumsbereich sehr angespannte Arbeit der Bücherei durch neue und innovative Ideen immer wieder bereichert und ein attraktives Angebot für die Nutzer bereitgestellt hat.

 

Frau Gerdes fragte an, ob im Lockdown von Kindern mehr Bücher gelesen wurden.

 

Frau Sternal teilte daraufhin mit, es seien 5 I-Pads an Kinder der Diesterwegschule verliehen worden, die keine digitalen Möglichkeiten hatten.

Die Zahlen der Ausleihen seien konstant.

 

Herr Heidler dankte für den Bericht und die guten Ergebnisse der Stadtbücherei und schloss den TOP.