Herr Breuer erläuterte anhand einer Präsentation des NWL, die dieser Niederschrift als Anlage beigefügt ist, ein Gutachten zum Wunsch der Stadt Bergkamen nach einer eigenen Anbindung an den Schienenpersonennahverkehr.

 

Zusätzlich zu den bisherigen Planungen der Reaktivierung einer Güterbahnstrecke zwischen Dortmund Hbf und Bergkamen wurde eine zusätzliche Variante der Anbindung der Stadt Berg­kamen an den Schienenpersonennahverkehr entwickelt („Südvariante“), die es erforderlich macht, eine neue Gleistrasse durch das Stadtgebiet Kamen zu bauen. Diese Variante könne umgesetzt werden, sofern die Bahnstrecke Dortmund – Kamen – Hamm mit zumindest einem 3. Gleis ausgebaut werde.

 

Am 20. Dezember sei bzgl. der vorgestellten Südvariante ein Abstimmungsgespräch mit dem NWL, dem Kreis Unna und der Stadt Bergkamen geplant. Der NWL habe sich auch bereit erklärt, eine Machbarkeitsstudie in Auftrag zu geben. Nun sei es wichtig, auch die Anforderungen der Stadt Kamen zu formulieren und bis zum Frühjahr zu konkretisieren. Dafür nehme er gern fach­liche und politische Meinungen der Anwesenden entgegen.

 

Herr Kasperidus äußerte seine Verwunderung über das Anliegen der Stadt Bergkamen, sehe jedoch die Notwendigkeit der Auseinandersetzung mit diesem Thema.

 

Herr Aschhoff vertrat die Auffassung, der Kostenfaktor werde dazu führen, dass diese Anbindung nicht umgesetzt werde. Er bat um Auskunft, ob die Stadt Kamen überhaupt Einfluss auf die Planungen habe.

 

Auf Grund des durchzuführenden Planfeststellungsverfahrens, so Herr Breuer, könne die Ver­waltung Einfluss nehmen.

 

Herr Dr. Liedtke bezweifelte die Realisierungsnähe, es handele sich um reine Theorie.

 

Herr Kasperidus bemerkte, eine Reaktivierung alter Gleise sei naheliegend, aber ebenso schwierig umzusetzen.

 

Das Bedürfnis der Stadt Bergkamen an einer direkten Anbindung an den Schienenpersonen­nahverkehr bewertete Frau Schneider als durchaus legitimes Interesse, ebenso wie die erfolgte Begutachtung der verschiedenen Anschlussmöglichkeiten. Eine Anbindung über die die Güter­bahnstrecke (Hamm-Osterfelder Bahn) sei zwar auf den ersten Blick naheliegend aber bei De­tailbetrachtung kaum umsetzbar, u.a. aufgrund der Problematik im Bereich des Dortmunder Hbf. Dahingegend sehe der aktuelle Bundesverkehrswegeplan ein drittes und viertes Gleis an der Strecke Dortmund – Hamm vor, so dass eine Anbindung der Stadt Bergkamen über die sog. Südvariante denkbar sein könnte.

 

Herr Fuhrmann erkundigte sich, ob für ein drittes Gleis Platz vorhanden sei.

 

Eine Realisierung, betonte Herr Dr. Liedtke, sei noch weit entfernt und verwies in diesem Zu­sammenhang auf die zusätzliche Schwierigkeit der Anlage weiterer Gleise auf Brückenbauwer­ken, die hierfür nicht ausgelegt seien.

 

Frau Schneider wies darauf hin, dass auch die Stadt Bergkamen sich zur Lage des Bahnhofes in Bergkamen positionieren müsste und unterstrich die Wichtigkeit für die Stadtentwicklung in Bergkamen.

 

Abschließend stellte Herr Kasperidus fest, die Stadt Bergkamen könne nicht so ohne weiteres über Kamener Gebiet verfügen und unterstrich die Notwendigkeit einer Abstimmung aller Betei­ligten.