Herr Madeja erklärte, dass nach der letzten Ratssitzung noch Diskussionsbedarf seitens der Fraktion B90/ Die Grünen bestehe. Nachfolgend erörterte Herr Madeja den anwesenden Aus­schussmitgliedern den Antrag.

 

Frau Dörlemann fügte ergänzend hinzu, dass die Fraktion der B90/ Die Grünen bereits im Jahr 2016 gegen den Aufstellungsbeschluss des Bebauungsplans Nr. 78 Ka „Wohnen am Fluss“, aufgrund der hohen Flächenversieglung sowie der Beeinträchtigung der bestehenden Luft­schneise, gestimmt hätten. Die Hochwasser-Katastrophe im August diesen Jahres habe die Be­denken bekräftigt, da der Geltungsbereich im Gefahrengebiet eines potenziellen Hochwasserer­eignisses liegen würde. Des Weiteren kritisierte Frau Dörlemann die bevorstehende Versiegelung des Planbereichs hinsichtlich zukünftiger Hochwasserereignissen. Zudem befürchtete sie, dass erhebliche finanzielle Schäden auf die künftigen Anwohner des Quartiers „Wohnen am Fluss“, infolge eines Hochwasserereignisses, zukommen könnten.

 

Herr Dr. Liedtke entgegnete, dass eine Unterkellerung, aufgrund der vorhandenen Untergrund­verhältnisse, in dem Plangebiet nicht empfohlen werde. Derzeit simuliere der Lippeverband die neuen Überflutungsbereiche. Daher liege die Stellungnahme, unter Berücksichtigung tatsächlicher Verhältnisse und Extremwettereignisse, noch nicht vor. Derzeit laufe noch das Verfahren. Nach­folgend ergänzte Herr Dr. Liedtke, dass der Lippeverband im bisherigen Verlauf des Bauleit­planverfahrens schriftlich mitgeteilt habe, keinerlei Bedenken hinsichtlich der Planung zu haben.

 

Frau Dörlemann erkundigte sich anschließend nach dem Volumen des Regenrückhaltbeckens, welches das Regenwasser aus dem Plangebiet ableiten soll.

 

Herr Dr. Liedtke erklärte den anwesenden Ausschussmitgliedern die Technik des Regenrück­haltebeckens und fügte ergänzend hinzu, dass die Größe des Regenrückhaltebeckens hydrau­lisch berechnet wurde.

 

Herr Fuhrmann plädierte dafür die Stellungnahme des Lippeverbands abzuwarten.

 

Herr Heidler bekräftigte, dass der Planungs- und Stadtentwicklungsausschuss keine risikobe­haftete Planung beschließen würde.

 

Herr Madeja berief sich auf Statistiken, welche den Klimawandel thematisieren würden. Es sei möglich, dass die aktuelle Planung nicht zukunftsfähig sei.

 

Herr Kobus erkundigte sich, welche Dachformen in dem Bebauungsplan 78 Ka – „Wohnen am Fluss“ festgesetzt werden würden.

 

Herr Breuer erläuterte, dass der Bebauungsplan unterschiedliche Dachformen vorsehe. Es sei zudem möglich Retentionsflächen zu schaffen durch die Begrünung von Flachdächern oder Pultdächer bis 15 Grad Neigung.

 

Herr Aschhoff wies darauf hin, dass der Nutzungskonflikt von einem möglichen Überlauf der nördlich verlaufenen Seseke ausgehe. Die Bodenbeschaffenheit in dem Plangebiet „Wohnen am Fluss“ sei nicht anders, als an anderer Stelle im Kamener Stadtgebiet.

Herr Kissing fügte hinzu, dass die Renaturierung der Seseke bereits dazu beigetragen habe, das Überschwemmungsrisiko einzudämmen. Zudem vertraue er auf moderne Techniken, um das Risiko einer Gefahr einzudämmen.

 

Herr Wilhelm kritisierte, dass die Bedenken der Fraktion Bündnis 90/ Die Grünen, aufgrund der fehlenden Gutachten, nicht nachvollziehbar seien.