Sitzung: 05.10.2021 Planungs- und Stadtentwicklungsausschuss
Herr Madeja
erklärte, dass nach der letzten Ratssitzung noch Diskussionsbedarf seitens der
Fraktion B90/ Die Grünen bestehe. Nachfolgend erörterte Herr Madeja den
anwesenden Ausschussmitgliedern den Antrag.
Frau Dörlemann
fügte ergänzend hinzu, dass die Fraktion der B90/ Die Grünen bereits im Jahr
2016 gegen den Aufstellungsbeschluss des Bebauungsplans Nr. 78 Ka „Wohnen am
Fluss“, aufgrund der hohen Flächenversieglung sowie der Beeinträchtigung der
bestehenden Luftschneise, gestimmt hätten. Die Hochwasser-Katastrophe im
August diesen Jahres habe die Bedenken bekräftigt, da der Geltungsbereich im
Gefahrengebiet eines potenziellen Hochwasserereignisses liegen würde. Des
Weiteren kritisierte Frau Dörlemann die bevorstehende Versiegelung des
Planbereichs hinsichtlich zukünftiger Hochwasserereignissen. Zudem befürchtete
sie, dass erhebliche finanzielle Schäden auf die künftigen Anwohner des
Quartiers „Wohnen am Fluss“, infolge eines Hochwasserereignisses, zukommen
könnten.
Herr Dr. Liedtke
entgegnete, dass eine Unterkellerung, aufgrund der vorhandenen Untergrundverhältnisse,
in dem Plangebiet nicht empfohlen werde. Derzeit simuliere der Lippeverband die
neuen Überflutungsbereiche. Daher liege die Stellungnahme, unter Berücksichtigung
tatsächlicher Verhältnisse und Extremwettereignisse, noch nicht vor. Derzeit
laufe noch das Verfahren. Nachfolgend ergänzte Herr Dr. Liedtke, dass der
Lippeverband im bisherigen Verlauf des Bauleitplanverfahrens schriftlich
mitgeteilt habe, keinerlei Bedenken hinsichtlich der Planung zu haben.
Frau Dörlemann
erkundigte sich anschließend nach dem Volumen des Regenrückhaltbeckens, welches
das Regenwasser aus dem Plangebiet ableiten soll.
Herr Dr. Liedtke
erklärte den anwesenden Ausschussmitgliedern die Technik des Regenrückhaltebeckens
und fügte ergänzend hinzu, dass die Größe des Regenrückhaltebeckens hydraulisch
berechnet wurde.
Herr Fuhrmann
plädierte dafür die Stellungnahme des Lippeverbands abzuwarten.
Herr Heidler
bekräftigte, dass der Planungs- und Stadtentwicklungsausschuss keine risikobehaftete
Planung beschließen würde.
Herr Madeja
berief sich auf Statistiken, welche den Klimawandel thematisieren würden. Es
sei möglich, dass die aktuelle Planung nicht zukunftsfähig sei.
Herr Kobus
erkundigte sich, welche Dachformen in dem Bebauungsplan 78 Ka – „Wohnen am
Fluss“ festgesetzt werden würden.
Herr Breuer
erläuterte, dass der Bebauungsplan unterschiedliche Dachformen vorsehe. Es sei
zudem möglich Retentionsflächen zu schaffen durch die Begrünung von
Flachdächern oder Pultdächer bis 15 Grad Neigung.
Herr Aschhoff
wies darauf hin, dass der Nutzungskonflikt von einem möglichen Überlauf der
nördlich verlaufenen Seseke ausgehe. Die Bodenbeschaffenheit in dem Plangebiet
„Wohnen am Fluss“ sei nicht anders, als an anderer Stelle im Kamener
Stadtgebiet.
Herr Kissing
fügte hinzu, dass die Renaturierung der Seseke bereits dazu beigetragen habe,
das Überschwemmungsrisiko einzudämmen. Zudem vertraue er auf moderne Techniken,
um das Risiko einer Gefahr einzudämmen.
Herr Wilhelm
kritisierte, dass die Bedenken der Fraktion Bündnis 90/ Die Grünen, aufgrund
der fehlenden Gutachten, nicht nachvollziehbar seien.