Beschlussvorschlag:

 

Der Rat der Stadt Kamen beschließt zur Unterstützung des Kamener Sports zur Überwindung der Auswirkungen der Corona-Pandemie die Förderaktion „Kamen bewegt“.

 

Die dem Sportverband Kamen e.V. angehörenden Sportvereine erhalten Zuschüsse

 

-       zur Mitgliederpflege und Unterstützung des ehrenamtlichen Engagements in Höhe von einmalig 500,00 € als Sockelbetrag und zusätzlich 100,00 € pro 100 Mitglieder nach LSB-A-Statistik 2021,

-       für die einmalige Übernahme des Jahresmitgliedsbeitrages von NEU-Mitgliedern bis 18 Jahren für den Zeitraum 01.09.2021 – 31.12.2022.

 

Die Verwaltung wird beauftragt, die Einzelheiten der Förderbedingungen zu regeln.

 

Die für die Förderaktion notwendigen Mehraufwendungen unter der Buchungsstelle 42.02.01.531800 in Höhe von 48.000 € werden überplanmäßig bereitgestellt.

 

 


Abstimmungsergebnis: einstimmig angenommen


 

Frau Kappen erläuterte das Konzept und begründete die Vorgehensweise. Sie stellte klar, dass es der Stadt Kamen wichtig sei, die Sportvereine sowohl bei der Suche nach neuen Mitgliedern zu unterstützen als auch den Mitgliedern, die dem Verein während der Corona-Pandemie die Treue gehalten haben, etwas zurückzugeben. Man werde nicht unterscheiden, ob ein Kind sich erneut in einem Sportverein anmeldet, weil es vielleicht einer anderen sportlichen Neigung nachgehen will, oder ob ein Kind sich das erste Mal in einem Verein anmeldet. Es werde aber einige Vorgaben geben, an die eine Ausschüttung gebunden sein werde. Dazu werde ein erklärender Katalog durch die Sportverwaltung ausgearbeitet und mit den Vereinen abgestimmt. So wie das ganze Konzept bereits im Vorfeld mit den Vereinsvertretern erläutert und diskutiert worden sei.

 

Herr Kusber informierte darüber, dass es nach Rücksprache mit den Vereinen in Kamen nur wenige Austritte gegeben habe. Dies sei erfreulich, da es eine Verbundenheit der Mitglieder zu den Vereinen zeige. Allerdings zeigten die Rücksprachen, dass den Vereinen durch die Pandemie der Unterbau verloren gegangen sei. Dies müsse nun über die nächsten Jahre kompensiert werden, damit die Vereinsstrukturen aufrechterhalten werden könnten. Weiterhin erklärte er, dass eine Beitragsrückerstattung für die Vereine aus steuerlichen Gründen nicht möglich sei. Mitglieder hätten auf Antrag, mit Begründung einer eigenen finanziellen Schieflage, aber vom Beitrag befreit werden können. Dies sei aber nur in Einzelfällen in Anspruch genommen worden. Zusätzlich teilte er mit, dass der KreisSportBund Unna keine andere Kommune kenne, die ein ähnliches Förder­projekt ins Leben gerufen habe. Die Stadt Kamen habe zum jetzigen Zeitpunkt ein Alleinstel­lungsmerkmal.

 

Herr Heidler lobte alle Beteiligten und erklärte, dass die SPD-Fraktion diese Entscheidung be­grüße, da es gut angelegtes Geld sei und den Wert der Kamener Sportvereine zeige.

 

Frau Dörlemann lobte ebenfalls die hervorragende Entscheidung der Stadt Kamen, dieses Pro­jekt ins Leben zu rufen und durch nicht wenig Geld zu finanzieren. Kamen sei somit ein Vorreiter und die Fraktion erhoffe sich Nachahmer aus anderen Kommunen. Sie sei allerdings etwas irritiert darüber gewesen, dass vorher keine Informationen an die Fraktionen erfolgt seien und erst mit der Einladung der Beschluss vorgelegt wurde.

 

Frau Kappen fügte an, dass sie die Irritation von Frau Dörlemann durchaus nachvollziehen könne.  Sie sei selbst überrascht darüber gewesen, dass auch durch die Vereine keine Informa­tionen nach außen getragen wurden. Auf Grund der verschiedenen Vorgaben musste zunächst die Presse informiert werden. Das sei aber eine Ausnahme und nicht die Regel.

 

Herr Langner teilte mit, dass die CDU-Fraktion den Antrag ebenfalls befürworte. Dies sei ein tolles Zeichen dafür, dass Sport und Bewegung wichtig sei. Er erkundigte sich, ob die Bedürf­tigkeit bei der Beantragung eine Rolle spielen werde.

 

Frau Kappen erklärte, dass Bedürftigkeit nicht geprüft werde. Man habe volles Vertrauen in die Vereine bei der richtigen Umsetzung.

 

Herr Eisenhardt ergänzte, dass es durchaus sinnvoll sei, um Nachwuchs für die Vereine zu gewinnen. Allerdings sollte überlegt werden, ob eine Unterstützung der Vereine zur Gewinnung von Vorstandsmitgliedern ebenfalls möglich sei. Gerade im Bereich des Ehrenamtes mangele es den Vereinen an Personal und stelle mittlerweile ein großes Problem dar.

 

Herr Kusber informierte darüber, dass sowohl der Jugendbereich als auch das Ehrenamt durch verschiedene Zuschüsse und Sockelbeträge gefördert werde. Die Problematik bei der Vor­standsarbeit sei seit mehreren Jahren bekannt. Leider könne man selten Jugendliche dazu be­wegen aktiv im Vorstand mitzuwirken. Eine frühzeitige Einbindung der Jugendlichen sei aber zwingend nötig, um zukünftig auch dort sicher aufgestellt zu sein.

 

Herr Heidler führte aus, dass er den Denkansatz der CDU interessant finde. Die Rolle des Eh­renamtes setze aber eine große gesellschaftliche Veränderung zur Akzeptanz voraus, die sich zurzeit nicht abzeichnen würde. Dies sollte in zukünftigen Überlegungen aber mit einbezogen werden.

 

Frau Kappen erklärte abschließend, dass in den Gesprächen mit den Vereinsvertretern diverse Aspekte erörtert wurden. Die Vereine hätten aber signalisiert, alle Nörgler und Wiederstände vereinsintern ab zu puffern, da das Konzept gemeinsam besprochen und beschlossen worden sei. Der große Aufschlag der geplanten Werbekampagne solle nach den Sommerferien erfolgen. Sie ergänzte, dass die Stadt Kamen den zur Verfügung stehenden Geldbetrag aufstocken werde, wenn mehr Neuanmeldungen als erwartet zu verzeichnen seien.