Sitzung: 23.06.2021 Schul- und Sportausschuss
Vorlage: 091/2021
Beschlussvorschlag:
Der Rat der Stadt
Kamen beschließt zur Unterstützung des Kamener Sports zur Überwindung der
Auswirkungen der Corona-Pandemie die Förderaktion „Kamen bewegt“.
Die dem
Sportverband Kamen e.V. angehörenden Sportvereine erhalten Zuschüsse
- zur Mitgliederpflege und
Unterstützung des ehrenamtlichen Engagements in Höhe von einmalig 500,00 € als
Sockelbetrag und zusätzlich 100,00 € pro 100 Mitglieder nach LSB-A-Statistik
2021,
- für die einmalige Übernahme
des Jahresmitgliedsbeitrages von NEU-Mitgliedern bis 18 Jahren für den Zeitraum
01.09.2021 – 31.12.2022.
Die Verwaltung
wird beauftragt, die Einzelheiten der Förderbedingungen zu regeln.
Die für die
Förderaktion notwendigen Mehraufwendungen unter der Buchungsstelle
42.02.01.531800 in Höhe von 48.000 € werden überplanmäßig bereitgestellt.
Abstimmungsergebnis: einstimmig angenommen
Frau Kappen erläuterte das Konzept und
begründete die Vorgehensweise. Sie stellte klar, dass es der Stadt Kamen
wichtig sei, die Sportvereine sowohl bei der Suche nach neuen Mitgliedern zu
unterstützen als auch den Mitgliedern, die dem Verein während der
Corona-Pandemie die Treue gehalten haben, etwas zurückzugeben. Man werde nicht
unterscheiden, ob ein Kind sich erneut in einem Sportverein anmeldet, weil es
vielleicht einer anderen sportlichen Neigung nachgehen will, oder ob ein Kind
sich das erste Mal in einem Verein anmeldet. Es werde aber einige Vorgaben
geben, an die eine Ausschüttung gebunden sein werde. Dazu werde ein erklärender
Katalog durch die Sportverwaltung ausgearbeitet und mit den Vereinen
abgestimmt. So wie das ganze Konzept bereits im Vorfeld mit den Vereinsvertretern
erläutert und diskutiert worden sei.
Herr Kusber informierte darüber, dass es
nach Rücksprache mit den Vereinen in Kamen nur wenige Austritte gegeben habe.
Dies sei erfreulich, da es eine Verbundenheit der Mitglieder zu den Vereinen
zeige. Allerdings zeigten die Rücksprachen, dass den Vereinen durch die
Pandemie der Unterbau verloren gegangen sei. Dies müsse nun über die nächsten
Jahre kompensiert werden, damit die Vereinsstrukturen aufrechterhalten werden
könnten. Weiterhin erklärte er, dass eine Beitragsrückerstattung für die
Vereine aus steuerlichen Gründen nicht möglich sei. Mitglieder hätten auf
Antrag, mit Begründung einer eigenen finanziellen Schieflage, aber vom Beitrag
befreit werden können. Dies sei aber nur in Einzelfällen in Anspruch genommen
worden. Zusätzlich teilte er mit, dass der KreisSportBund Unna keine andere
Kommune kenne, die ein ähnliches Förderprojekt ins Leben gerufen habe. Die
Stadt Kamen habe zum jetzigen Zeitpunkt ein Alleinstellungsmerkmal.
Herr Heidler lobte alle Beteiligten und
erklärte, dass die SPD-Fraktion diese Entscheidung begrüße, da es gut
angelegtes Geld sei und den Wert der Kamener Sportvereine zeige.
Frau Dörlemann lobte ebenfalls die
hervorragende Entscheidung der Stadt Kamen, dieses Projekt ins Leben zu rufen
und durch nicht wenig Geld zu finanzieren. Kamen sei somit ein Vorreiter und
die Fraktion erhoffe sich Nachahmer aus anderen Kommunen. Sie sei allerdings
etwas irritiert darüber gewesen, dass vorher keine Informationen an die
Fraktionen erfolgt seien und erst mit der Einladung der Beschluss vorgelegt
wurde.
Frau Kappen fügte an, dass sie die
Irritation von Frau Dörlemann durchaus nachvollziehen könne. Sie sei selbst überrascht darüber gewesen,
dass auch durch die Vereine keine Informationen nach außen getragen wurden.
Auf Grund der verschiedenen Vorgaben musste zunächst die Presse informiert
werden. Das sei aber eine Ausnahme und nicht die Regel.
Herr Langner teilte mit, dass die
CDU-Fraktion den Antrag ebenfalls befürworte. Dies sei ein tolles Zeichen
dafür, dass Sport und Bewegung wichtig sei. Er erkundigte sich, ob die Bedürftigkeit
bei der Beantragung eine Rolle spielen werde.
Frau Kappen erklärte, dass Bedürftigkeit
nicht geprüft werde. Man habe volles Vertrauen in die Vereine bei der richtigen
Umsetzung.
Herr Eisenhardt ergänzte, dass es durchaus
sinnvoll sei, um Nachwuchs für die Vereine zu gewinnen. Allerdings sollte
überlegt werden, ob eine Unterstützung der Vereine zur Gewinnung von
Vorstandsmitgliedern ebenfalls möglich sei. Gerade im Bereich des Ehrenamtes
mangele es den Vereinen an Personal und stelle mittlerweile ein großes Problem
dar.
Herr Kusber informierte darüber, dass sowohl
der Jugendbereich als auch das Ehrenamt durch verschiedene Zuschüsse und
Sockelbeträge gefördert werde. Die Problematik bei der Vorstandsarbeit sei
seit mehreren Jahren bekannt. Leider könne man selten Jugendliche dazu bewegen
aktiv im Vorstand mitzuwirken. Eine frühzeitige Einbindung der Jugendlichen sei
aber zwingend nötig, um zukünftig auch dort sicher aufgestellt zu sein.
Herr Heidler führte aus, dass er den
Denkansatz der CDU interessant finde. Die Rolle des Ehrenamtes setze aber eine
große gesellschaftliche Veränderung zur Akzeptanz voraus, die sich zurzeit
nicht abzeichnen würde. Dies sollte in zukünftigen Überlegungen aber mit
einbezogen werden.
Frau Kappen erklärte abschließend, dass in
den Gesprächen mit den Vereinsvertretern diverse Aspekte erörtert wurden. Die
Vereine hätten aber signalisiert, alle Nörgler und Wiederstände vereinsintern
ab zu puffern, da das Konzept gemeinsam besprochen und beschlossen worden sei.
Der große Aufschlag der geplanten Werbekampagne solle nach den Sommerferien
erfolgen. Sie ergänzte, dass die Stadt Kamen den zur Verfügung stehenden
Geldbetrag aufstocken werde, wenn mehr Neuanmeldungen als erwartet zu
verzeichnen seien.