Herr Dr. Liedtke verwies auf die ausführliche Mitteilungsvorlage. Er verdeutlichte, dass die Verwaltung bei der Aufstellung neuer Bebauungspläne entsprechende Festsetzungen, die das Anlegen von Schotter- und Kiesgärten verhindern, aufgenommen werden. Beispielhaft nannte er die Bebauungspläne 36 Ka-Me „Wohnbebauung südlich Dorf Methler“ und Nr. 78 Ka „Wohnen am Fluss“. Dies soll fester Bestandteil der zukünftigen Planungspraxis sein. Eingriffe in den Bestand beurteilte er als schwierig. Verbote rechtssicher durchzusetzen stelle sich mitunter sehr problematisch und aufwendig dar. Hier solle vielmehr versucht werden, durch Aufklärungsarbeit und Information die Eigentümer von Schotter- und Kiesgärten zu einem Rückbau zu bewegen.

 

Herr Kobus bedankte sich für die umfängliche Mitteilungsvorlage und erkundigte sich, ob es für Monitoring und Beratung eine Fördermöglichkeit durch das Land gebe.

 

Herr Dr. Liedtke entgegnete, dass entsprechendes Informationsmaterial für Grundstückseigentümer bereits verfügbar sei.

 

Der Handlungsansatz der Verwaltung wurde durch Herrn Behrens unterstützt. Ein Eingriff in den Bestand sei immer schwierig. Ein Blick nach vorne sei zielführend. Zur Erreichung von Biodiversität bei der Gartengestaltung sei Überzeugungsarbeit ein wesentlicher Faktor. Er schlug u.a. vor, über ein offene Gärten-Konzept oder bürgerschaftliche Aktionen für eine Biodiversität zu werben und damit zu überzeugen.

 

Herr Gerwin sprach auch für eine aktive Bewerbung aus, um eine Mentalitätsveränderung erreichen zu können. Er erkundigte sich, ob es eine Erhebung zur Anzahl der Schotter- und Kiesgärten im Stadtgebiet gebe.

 

Eine Statistik oder Kartierung sei nicht vorhanden, antwortete Herr Dr. Liedtke. Eine intensive Beratung und Aufklärung sei vorgesehen, um einen Rückbau von Schotter- und Kiesgärten zu erreichen. Eine Möglichkeit sei es ggf. auch, Anreize für eine Umgestaltung zu schaffen (z.B. Bereitstellung von Pflanzen).

 

In diesem Zusammenhang regte Herr Gerwin die Zusammenstellung von Positivbeispielen für ökologisch hochwertige Vorgärten an (Referenzgärten).

 

Auch Herr Kasperidus teilte die Meinung seiner Vorredner, dass Information und Sensibilisierung wesentliche Aufgaben seien. Auf Messen und Ausstellungen werde der Trend zum Schotter- u. Kiesgarten befeuert. Dem wirke nur eine aktive Information und Aufklärung entgegen. Hier stehe die Überzeugungsarbeit im Vordergrund.

 

Im Hinblick auf Schottergärten spiele nicht nur der Bereich Biodiversität eine Rolle, sondern es sei auch eine CO2-mäßige Betrachtung erforderlich.