Herr Dr. Liedtke erläuterte die exponierte Lage des Plangebietes, den städtebaulichen Kontext und das Planungsziel, die übergeordneten Pläne sowie die vorliegenden Gutachten zur Neuentwicklung der ehem. Sportflächen im Hemsack (siehe Präsentation).

 

Herr Kühnapfel erklärte, dass er die Öffnung des Uferweges entlang der Seseke kritisch sehe. Dieser würde bereits heute illegal begangen, was zu einer Beeinträchtigung des Artenreichtums führe. Insbesondere Störungen und Verunreinigungen durch Hundehalter haben negative Auswirkungen auf die Uferbereiche (z.B. Eutrophierung) und die Tierwelt. Der Weg solle weiter geschlossen bleiben, um erhebliche Störungen zu vermeiden.

 

Herr Dr. Liedtke antwortete, dass diese Aspekte im Rahmen des Verfahrens diskutiert werden müssen.

 

Herr Helmken ergänzte, dass insbesondere Hell- und Dunkelzonen und die Auswirkungen auf den Naturschutz berücksichtigt werden sollten.

 

Herr Dr. Liedtke erwiderte, dass keine Beleuchtung am Weg vorgesehen sei.

 

Herr Kissing appellierte, andere Entwicklungsziele ebenfalls zu berücksichtigen und in die Abwägung einzustellen, z.B. die geringen Wohnbauflächenpotenziale in innenstadtnaher, integrierter Lage.

 

Herr Dr. Liedtke stellte das klimaökologische Gutachten vor, wonach keine relevante Beeinträchtigung der bodennahen Lufttemperatur, der Kaltluftströmungsfelder und der bioklimatischen Situation durch die Wohnbebauung zu erwarten sei.

 

Herr Diederichs-Späh berichtete, dass nach starken Regenfällen das Niederschlagswasser auf den Sportflächen stünde und wollte wissen, ob dies ebenfalls bedacht wurde.

 

19:20 Uhr: Herr Kissing verließ die Sitzung.

 

Herr Dr. Liedtke nahm Bezug auf das Boden- und Baugrundgutachten, in dem es Ausführungen zu Boden, Baugrund und Altlasten gäbe. Dies werde im Laufe der Planung noch weiter detailliert.

 

19:25 Uhr: Frau Müller verließ die Sitzung.

 

Im Folgenden stellte Herr Dr. Liedtke den Rechtsplan-Entwurf und die Erschließungsplanung mit der Neuordnung der Wilhelm-Bläser-Straße sowie den städtebaulichen Entwurf vor.

 

Herr Kühnapfel stellte fest, dass der Weg entlang der Seseke nicht Bestandteil des Geltungsbereiches sei und die Planfeststellung zum ökologischen Umbau der Seseke betreffe. Somit sei ein Planfeststellungsänderungsverfahren, wie beim Heerener Mühlbach, erforderlich.

 

Herr Dr. Liedtke erklärte, dass der Lippeverband durchaus bereit sei, den Weg zu öffnen. Das Planfeststellungsverfahren sei unabhängig vom Bebauungsplanverfahren. Sodann erläuterte er die weiteren Aspekte des städtebaulichen Entwurfes. Dieser sei flexibel aufgebaut und ermögliche ca. 90 Grundstücke mit ca. 100-140 Wohneinheiten, auch sozial geförderter Wohnungsbau sei möglich.

 

Herr Aschhoff erkundigte sich vor dem Hintergrund der enorm hohen Nachfrage nach Baugrundstücken, ob es eine Bauverpflichtung gäbe, da in Neubaugebieten manchmal bereits verkaufte Grundstücke dennoch nicht bebaut würden.

 

Herr Dr. Liedtke bestätigte die hohe Nachfrage. Es gäbe bereits eine lange Interessentenliste. Über den Prozess der Vergabe entscheide der Wirtschaftsausschuss.

 

Herr Breuer ergänzte, dass bei der städtischen Vermarktung von Baugrundstücken eine Bauverpflichtung möglich sei. Dann müsse innerhalb von zwei Jahren mit dem Bau begonnen werden. Dies sei ein wirksames Mittel, um unbebaute Grundstücke zu vermeiden.

 

Herr Fuhrmann fragte, ob auch mehrgeschossiges Wohnen im Baugebiet möglich sei, insbesondere vor dem Hintergrund des geförderten Wohnens.

 

Herr Dr. Liedtke zeigte anhand des städtebaulichen Entwurfes, dass sieben zweigeschossige Mehrfamilienhäuser geplant seien.

 

Herr Helmken erkundigte sich nach dem Umgang mit dem Verkehrsaufkommen, erforderlichen Parkmöglichkeiten und einer möglichen ÖPNV-Anbindung der rund 140 Wohneinheiten.

 

Herr Dr. Liedtke führte aus, dass die VKU im Laufe des Planungsprozesses beteiligt würde. Durch die Nähe zum Bahnhof existiere eine gute fußläufige Zuganbindung. Eine Busanbindung bestehe derzeit bereits an der Westicker Straße, alles Weitere werde sich im Prozess zeigen. Er zog den Vergleich zur Gartenstadt Seseke-Aue, wo es doppelt so viele Wohneinheiten gäbe. Auch hier halte sich der Verkehr in Grenzen.

 

Anschließend zeigte Herr Dr. Liedtke kurz das weitere Vorgehen auf: parallele Abwicklung der Verfahren, frühzeitige Beteiligung in 4. Quartal 2019, Abschluss der Bauleitplanung und Erschließungsplanung in 2020, Kanal- und Straßenbau in 2021.

 

Herr Helmken fragte, ob es eine komplett neue Erschließung einschließlich Kanalisation gäbe und regte eine Wärmerückgewinnung am Einleitpunkt an.

 

Herr Dr. Liedtke erklärte dazu, dass der Abfangsammler des Lippeverbandes bereits untersucht wurde (und sich nicht eigne). Es sei ein nachhaltiges Energiekonzept mit einem Energie-Mix geplant. Das südlich gelegene Blockheizkraftwerk produziere beispielsweise Fernwärme und sei ausreichend leistungsfähig. Ein klassisches Gasnetz werde es nicht mehr geben.

 

Herr Diederichs-Späh erkundigte sich nach dem dann geltenden Baurecht im aufgehobenen Teil des derzeitigen Bebauungsplanes Nr. 51 Ka „Hemsack“.

 

Herr Dr. Liedtke antwortete, dass zukünftige Vorhaben auf der Basis des § 34 BauGB bewertet würden.

 

Abschließend stellte Herr Lipinski fest, dass es sich um ein umfangreiches Konzept mit vielen Informationen handele und lobte den Vorbildcharakter des Vorhabens und bedankte sich für die detaillierte Vorstellung der Verfahren.