Frau Kappen begrüßte den anwesenden Vorstand des Vereins Waldorfkin­dergarten Kamen e.V.. Heute gehe es darum, den Verein mit seinen Aufga­ben vorzustellen.

Daraufhin bedarf es in der nächsten Sitzung der Anerkennung als freier Träger. Wenn ein Waldorfkindergarten in Kamen gewünscht sei, sei es die Aufgabe des Jugendhilfeausschusses einen Anerkennungsbeschluss zu fassen.

 

Frau Biernat bedankte sich als 1. Vorsitzende des Vereins dafür die Mög­lichkeit zu bekommen, sich im Jugendhilfeausschuss vorzustellen.

Anhand der Homepage des Vereins (https://www.waldorfkindergarten-kamen.de) führte sie durch die inhaltlichen Punkte des Waldorfkindergar­tens.

Persönliche Gründe und persönlicher Bedarf ließen bei Frau Biernat den Wunsch entstehen, einen eigenen Waldorfkindergarten zu gründen. Ab April 2018 suchte sie nach Mitstreiterinnen und Mitstreitern, die gemeinsam Anfang diesen Jahres einen Verein gründeten und seit September könne man auch den Investor offiziell bekannt geben. Gemeinsam mit dem Inves­tor werde seitdem nach möglichen Immobilien und Grundstücken Ausschau gehalten.

Aktuell sei für den 25.11.2019 ein Infoabend geplant. Um das Interesse und den Bedarf eines Waldorfkindergartens zu erkennen, gebe es die Möglich­keit vorläufige und unverbindliche Voranmeldungen durchzuführen. Derzeit wurden bereits 35 Kinder angemeldet.

Zu Beginn habe man sich mit dem Leitbild auseinandergesetzt. Waldorf beschäftige sich mit dem ganzheitlichen Gedanken. Ziel sei es, einen Raum zu schaffen, in dem die Kinder sich frei entfalten können.

Sowohl Leitsymbol als auch Logo sei der Baum, da das Samenkorn aufge­hen und aufblühen wolle, aber auch feste Wurzeln schlage, sich während der Jahreszeiten verändere, aber immer weiter wachse und stabiler werde.

Man spreche von einer Elterninitiative, die sich aus Eltern und pädagogi­schen Fachkräften zusammensetze.

Daraufhin erläuterte Frau Biernat die Rahmenbedingungen, die aktuell im Konzept, welches ein theoretisches Grundgerüst sei, aufgestellt wurden.

Wunsch sei vorerst zwei Gruppen der Gruppenform II anzubieten.

 

Auf die Nachfrage von Frau Dörlemann was ein Jahrsiebt sei, erklärte Frau Biernat, dass Waldorf die Kindesentwicklung in drei Jahrsiebte einteile (7 Jahre – 14 Jahre – 21 Jahre).

 

Da Mahlzeiten für Frühstück, Mittagessen und eine Teestunde angedacht seien, werden eine Industrieküche und eine kleine Teeküche für jede Grup­pe bei der Bauplanung mit berücksichtigt. Auch entsprechendes Personal müsse hier eingeplant werden.

Nach der Waldorftheorie gebe es diverse Punkte, wie zum Beispiel die ve­getarische Ernährung, mit denen man sich beschäftigen müsse.

 

Die Elternarbeit sei wichtig und auch gewollt. Ein Elternbeirat solle dem Vorstand beratend zur Seite stehen und ein Bindeglied zwischen den El­tern, Erziehern und Vorstand sein.

Der Vorstand bestehe aus sechs Mitgliedern, die Frau Biernat anschließend kurz vorstellte.

Für die Höhe der Elternbeiträge gebe es bisher nur eine grobe Aufschlüsse­lung für die Eltern, da diese von der weiteren Finanzplanung abhängig sei­en.

 

Da der jetzige Investor einen Betriebskindergarten geplant habe, erkundigte sich Frau Bartosch, ob auch der Waldorfkindergarten Plätze für Betriebe bereithielte.

Dies sei ein interessanter Punkt, über den man nachdenken könne, so Frau Biernat.

 

Kritisch zu hinterfragen sei, ob bei dem sehr strukturierten Tagesablauf die Selbstbestimmung nicht zu kurz komme, so Frau Bartosch. Frau Biernat mache sich hier keine Gedanken, da nach dem Frühstück das sogenannte Freispiel stattfinde. Dort können die Kinder spielen und selbst entscheiden, was genau sie machen möchten.

 

Frau Hartig erklärte, dass man froh über die Trägervielfalt und auch gut in Kamen aufgestellt sei. Die Voranmeldungen zeigen, dass das Interesse vorhanden sei. Hier erkundigte sich Frau Hartig, ob es sich bei den Anmel­dungen bisher um ausschließlich Kamener Kinder handele.

 

Frau Biernat berichtete, dass von den aktuell 35 Interessierten 25 Kinder aus Kamen und 10 Auswärtige dabei seien. Der Bedarf in der Stadt sei vor­rangig.

 

Herr Grosch bedankte sich für die Vorstellung von Frau Biernat, die sich sehr auf die Anthropologie von Steiner beziehe. Die Waldorfpädagogik und einige Waldorfschulen unterdrücken die Selbstbestimmungsmechanismen, sodass er sich Gedanken mache und Frau Biernat fragte, wie der Verein zu diesen Bereichen stehe.

 

Generell beschäftige sich der Verein mit diesem Teil nicht in dem Maße, so Frau Biernat. Ihr sei bewusst, dass es in vielen Bereichen Vorurteile gebe, jedoch stehe das Wohlbefinden der Kinder im Vordergrund.

 

Herr Stalz bedankte sich ebenfalls für den Vortrag. Er würde allerdings ger­ne Genaueres über die Finanzierung und den Ablauf erfahren. 

 

Frau Biernat erklärte, dass der Elternbeitrag ein Vereinsbeitrag sei, der abhängig von der gebotenen Leistung sei. Deshalb könne man bisher leider noch nicht viel zu den Finanzen sagen.

Zum Gebäude erklärte Frau Biernat, dass der Investor gerne neu bauen möchte, dies käme aber auf die Örtlichkeit an. Hinterher sei der Verein Mie­ter des Gebäudes.

 

Frau Kappen ergänzte, dass sich die Kosten für Eltern aus zwei Teilen zu­sammensetzen würden. Zum einen sei hier der einkommensabhängige Elternbeitrag zu nennen, der seitens der Stadt Kamen erhoben würde. Dar­über hinaus sei im vorliegenden Fall ein Mitgliedsbeitrag zu zahlen, da man Mitglied des Vereines sei.

 

Auf Nachfrage von Herrn Stalz bestätigte Frau Biernat, dass der Betreu­ungsschlüssel der gleiche wie in anderen Kindergärten sei.

 

Frau Kappen betonte, dass die Stadt Kamen bei der Kindergartenbedarfs­planung sehr gut dastehe.

Aufgrund der Zukunftsaussichten und der Geburtszahlen könne durch einen weiteren Kindergarten der Bedarf gedeckt und alle anderen Standorte wei­terhin ausgelastet sein, aber auch entlastet werden.