Als Vertreter des ADFC bekräftigte Herr Lenz die vom ADFC eingereichte Bürgeranregung.

 

Herr Dr. Liedtke erklärte, dass der Haupt- und Finanzausschuss die vorliegende Bürgeranregung des ADFC in der Sitzung am 07.05.2019 zur weiteren Beratung und Beschlussfassung an den Planungs- und Straßenverkehrsausschuss verwiesen habe. Der ADFC bitte im Wesentlichen darum, die eingereichte Einwohneranregung zur Öffnung des Betriebsweges am Heerener Mühlbach zwischen der Bergstraße und der Westfälischen Straße beraten zu lassen. Er verdeutlichte, dass man von einer grundsätzlichen Entscheidung über die Öffnung des Weges noch weit entfernt sei. Das vom Rat der Stadt Kamen beschlossene Integrierte Handlungskonzept Kamen-Heeren-Werve sehe im ersten Schritt die Prüfung der Machbarkeit dieses möglichen Projektes zur Förderung der Nahmobilität vor. Der Lippeverband sei als Eigentümer zu beteiligen. Der Weg selbst sei als Unterhaltungsweg planfestgestellt. Hier müsse eine Änderung beantragt werden. Die untere Wasserbehörde sei zu beteiligen. Artenschutzgutachten seien möglicherweise in Auftrag zu geben. Im Rahmen einer umfänglichen Prüfung seien alle Belange zu berücksichtigen, damit schlussendlich eine Entscheidung getroffen werden könne. Auch die Belange der Anlieger sollen in die Abwägung mit einfließen. In diesem Zusammenhang wies er darauf hin, dass die Bürgermeisterin, Frau Kappen, die Anlieger nach den Sommerferien zu einem Gespräch einladen werde.

 

Herr Diederichs-Späh bedankte sich für die Ausführungen. Auf seine Nachfrage zur Bürgeranregung erklärte Herr Lenz, dass die Rad- und Fußverkehrsinfrastruktur weiter ausgebaut werden solle. Die Wegeausgestaltung könne in Anlehnung an den Körne- und Sesekeradweg denkbar sein, mit dem Ziel, den Radweg ohne Schädigung und Beeinträchtigung der Natur zu realisieren. Dies sei im Sinne des Klimaschutzteilkonzeptes Nahmobilität.

 

Herr Kasperidus berichtete von seinen Gesprächen mit Frau Zweihoff und Frau Prochnow. Die von den Anliegern vorgebrachten Bedenken würden selbstverständlich ernst genommen und in den Abwägungsprozess mit einbezogen werden. Insgesamt habe er Verständnis für die vorgetragene Argumentation der Anwohner und Anwohnerinnen.

 

Frau Dörlemann zeigte sich erleichtert über die von der Verwaltung aufgezeigte Vorgehensweise, eine Machbarkeitsstudie durchzuführen. Um entscheiden zu können, bedürfe es einer Abwägung zwischen den Belangen der Natur und den Belangen der Nahmobilitätsförderung. Zur Alternativroute Südfeld merkte sie an, dass sie diese derzeit durch die vielen parkenden Fahrzeuge als eine Strecke mit hohem Gefahrenpotenzial sehe. Hier wäre zumindest eine bauliche Änderung erforderlich.

 

Die Radverkehrssituation im Südfeld wurde von Herrn Schaumann ebenfalls kritisch gesehen. Hier bedürfe es einer Änderung, zumal es sich um einen Schulweg handele. Insofern würde er selbst die sichere Führung der Fußgänger und Radfahrer über den Betriebsweg entlang des Mühlbachs begrüßen. Es sei nunmehr Aufgabe der Politik zwischen den Interessen der Allgemeinheit und den Einzelinteressen (Anwohner, Radfahrer, Fußgänger) abzuwägen.

 

Herr Kasperidus schlug vor, den Prüfauftrag an die Verwaltung dahingehend auszuweiten, dass die Alternativroute über die Straße Südfeld mit einbezogen werden soll.

 

Herr Dr. Liedtke erklärte, dass eine Untersuchung beider Varianten durchaus möglich und sinnvoll sei.

 

Auf Nachfrage von Herrn Standop, wer die Machbarkeitsstudien veranlassen werde, entgegnete Herr Dr. Liedtke, dass die Verwaltung dies mit dem Eigentümer – dem Lippeverband – abklären werde.

 

Abschließend fasste Herr Lipinski zusammen, dass die Bürgermeisterin nach der Sommerpause die Gespräche mit den Anliegern führen werde. Zudem werde die Verwaltung eine Machbarkeitsstudie zur „Öffnung und Ausbau des Betriebsweges am Heerener Mühlbach für den Fuß- und Radverkehr“ veranlassen und gleichzeitig die Möglichkeit einer Alternativroute über die Straße Südfeld prüfen. Alle relevanten Informationen und Ergebnisse würden dem Planungs- und Straßenverkehrsausschuss zu gegebener Zeit zur Beratung und Beschlussfassung erreichen.

 

Die anwesenden Ausschussmitglieder erklärten sich mit dieser Regelung einverstanden.