Zunächst informierte Herr Lipinski die Zuhörerinnen und Zuhörer darüber, dass im Rahmen des TOP 1 (Einwohnerfragestunde) die Möglichkeit bestehe, Fragen an die Verwaltung zu richten. Wortmeldungen der Anwesenden Zuhörer und Zuhörerinnen im Rahmen der weiteren Tagesordnungspunkte dürften nicht zugelassen werden.

Der TOP 2 sei aufgrund der erwarteten Beteiligung im Rahmen der Einwohnerfragestunde bewusst vorgezogen worden. Zudem könnten somit die Anregungen aus der Einwohnerfragestunde in der nachfolgenden Beratung durch die anwesenden Ausschussmitglieder berücksichtigt werden.

Herr Lipinski erfragte, ob es auch Einwohner gebe, die zu einer anderen Thematik als dem TOP 2 etwas sagen wollen. Das war nicht der Fall.

Sodann bat Herr Lipinski um die Wortmeldungen mit Anregungen oder Fragen zum TOP 2. Er bat im Falle einer Wortmeldung zunächst um die Nennung von Name und Wohnort.

 

Frau Heike Prochnow, seit 26 Jahren Anwohnerin, erklärte, dass sie die gesamte Renaturierungsmaßnahme miterlebt habe. Es gebe viele Anwohner, die sich gegen den Ausbau des Betriebsweges aussprechen würden. Bisher seien rund 80 Unterschriften gesammelt worden. Zudem werde weiterhin das Gespräch mit Einwohnern zu dieser Problematik gesucht. Sie erklärte, dass bzgl. des Ausbaus vor einiger Zeit ein Brief an die CDU Fraktion gesendet worden sei, in dem die Gründe der Anwohner dargelegt worden seien. Daraufhin haben sie einen Antwortbrief von Herrn Kemna erhalten, in dem u. a. auch erklärt worden sei, dass sie über das weitere Vorgehen informiert würden. Dies sei jedoch nicht erfolgt. Der gleiche Brief sei der SPD Fraktion zugeschickt worden, woraufhin sie mit Herrn Köhler telefoniert habe, zudem habe Herr Kasperidus Anwohner befragt.

Frau Prochnow wies darauf hin, dass sie als Anwohner der Straßen Zum Mühlbach/Südfeld/Von-der-Becken-Str. keinesfalls gegen den Antrag seien. Sie wollte lediglich auf die Wohnsituation hinweisen sowie auf die mögliche Alternative, die Radfahrer mit Markierungen auf die parallel verlaufende Straße Südfeld zu verweisen und diese Alternativroute für Radfahrer zu optimieren. Diese Möglichkeit solle mit in die Planung einfließen. Sie fragte, ob die Interessenlage der Anwohner in eine Entscheidung mit einfließen werde. Des Weiteren erkundigte sie sich danach, wo und in welcher Form die Anwohner ihre Argumente darstellen könnten. Außerdem wolle sie erfragen, wie die weitere Vorgehensweise aussehe und ob es Sinn mache, dass sie als Einwohnerin die Machbarkeitsstudie für die Alternativroute über die Straße Südfeld anrege.

 

Frau Regina Zweihoff erläuterte, dass sich die Natur den Bereich des Mühlbaches durch das Nichteingreifen des Menschen im Laufe der Zeit zurückerobert habe. Es gebe dort keinen Vandalismus, keine frei laufenden Hunde und keine Vermüllung wie beispielsweise am Sesekeradweg. Inzwischen würden dort wieder viele kleine und größere Tiere und Insekten ungestört leben. Man müsse im Rahmen des Naturschutzes den Eigennutzen und die Bequemlichkeit des Menschen manchmal hinten anstellen.

Auch Frau Zweihoff merkte an, dass die Straße Südfeld durch die ruhige, breit ausgebaute Straße eine akzeptable Alternative wäre. Diese sei mit dem Fahrrad unproblematisch zu befahren. Der Radweg würde eine Störung und Einschränkung der Natur hervorrufen. Sie sprach sich ausdrücklich dafür aus, dass kein Radweg entlang des Mühlbachs gebaut werden solle, damit sich die Natur weiterhin erholen könne. Radwege sollen laut ihr in Bereichen angelegt werden, in denen die Tier- und Pflanzenwelt nicht geschädigt werde. Sie wies auf generelle Nutzungskonflikte  bei gemeinsamen Geh- und Radwegen hin, die zu Gefahrensituationen führen könnten (u.a. freilaufende Hunde, ältere Menschen mit Rollator oder Rollstuhl, hohe Geschwindigkeiten von e-Bikes). Es solle die Verhältnismäßigkeit beachtet werden. Damals sei durch den Lippeverband die Zusicherung gegeben worden, dass kein Radweg gebaut werde, sondern höchstens ein Bewirtschaftungsweg geschaffen würde, weshalb die Anwohner einem Verkauf überhaupt zugestimmt hätten. Damals habe der Platz für einen Radweg nicht ausgereicht, an diesem Platz habe sich jedoch nichts geändert. Es solle ein politisches Zeichen für den Naturschutz gesetzt werden. Es solle also alles so gelassen werden, wie es ist.