Beschluss:

 

Der Kulturausschuss der Stadt Kamen beschließt:

 

1.      Das Kriegsheimkehrerdenkmal von Otto Holz wird auf der städtischen Grünfläche vor dem Amtsgericht, Ecke Poststraße/Sesekedamm, aufgestellt.

2.      Ergänzend zu dem Denkmal wird eine Stele zum Thema Frieden aufgestellt. Diese wird gestalterisch den Stelen des Literaturpfads angepasst und folgender Text wird aufgenommen
„Eine Voraussetzung für den Frieden ist der Respekt vor dem Anderssein und vor der Vielfältigkeit des Lebens.

Dalai Lama“

 


Abstimmungsergebnis: bei 1 Enthaltung einstimmig angenommen


Herr Wünnemann gab an, die CDU-Fraktion begrüße die Wiederaufstellung des Heimkehrer-Denkmals, sehe jedoch ein Problem mit dem Standort Amtsgericht, wo das Mahnmal nicht hinreichend gewürdigt werde. Natürlich seien latente Gefahren durch den Stacheldraht gegeben, an der alten Stelle im Sesekepark werde dieses Denkmal jedoch viel besser gewürdigt, da es dort stärker frequentiert werde.

Daher werde die CDU den Antrag ablehnen.

 

Frau Dörlemann widersprach den Ausführungen von Herrn Wünnemann und sagte, der Platz vor dem Amtsgericht sei sehr wohl gut geeignet. Am neuen Standort werde die Fraktion der Grünen darüber hinaus eine neue Friedenslinde stiften wollen.

 

Herr Grosch erwähnte ein Schreiben des Klaus Holzer an einige Ratsmitglieder mit Informationen zur Geschichte und zum Hintergrund des Denkmals. Es sei 1953 als ein Relikt des kalten Krieges aufgestellt worden. Man hätte jedoch, wie es der Stacheldraht, der das Mahnmal umfasst, symbolisiert, den Kriegsgefangenen und Opfern des 2. Weltkrieges gedenken müssen.

3,3 Millionen Menschen seien damals ums Leben gekommen. Es habe auch schon damals Bedenken bei der Aufstellung gegeben, so Herr Grosch.

Er schlug vor, die Inschrift des Dalai Lamas noch zu ergänzen, um an die Verbrechen der Wehrmacht zu erinnern. Auf einer erklärenden Stele solle zum Beispiel die Inschrift „Nie wieder Krieg, nie wieder Faschismus“ aufgeführt werden.

 

Herr Behrens sah die Gestaltung des Denkmals als Symbol und Zeichen stellvertretend für die Probleme der damaligen Zeit, Trauerarbeit zu leisten. Der Platz am Amtsgericht sei würdig und passend, weil dort Recht und Ordnung gesprochen werde. An dieser Stelle gingen auch weniger Gefahren von dem Denkmal für die Öffentlichkeit aus.

 

Herr Kemna bemerkte dazu, der Schaffende habe sich sicherlich Gedanken gemacht zum damaligen Aufstellungsstandort. An dieser Stelle solle das Heimkehrer-Denkmal wieder aufgestellt werden.

 

Frau Kappen teilte mit, der damalige Bereich sei ja nun völlig verändert und die Platzierung des Denkmals nicht passend. Sie belegte die neue Platzsituation im Sesekepark durch eine vorbereitete Fotopräsentation.

 

Frau Dörlemann gab an, Herr Holzer habe in seiner Mail, die leider nicht allen bekannt sei, den historischen Bezug sehr deutlich gemacht.

 

Herr Grosch informierte darüber, dass Herr Holzer das Heimkehrer-Denkmal mit dem Kriegerdenkmal in Overberge verglichen habe. Es seien so viele Menschen getötet worden, jedoch wurde die Trauer verdrängt. Der Stelen-Spruch sei wirklich nicht passend und sollte unbedingt verändert werden.

 

Herr Kemna sprach für die CDU-Fraktion, alle Erklärungen der Verwaltung seien plausibel, so dass dem Beschlussvorschlag nun doch zugestimmt werde.

 

Herr Heidler stellte die Möglichkeit in Aussicht, den Stelen-Spruch zu einem späteren Zeitpunkt noch verändern zu können.

 

Frau Kappen teilte mit, dass geprüft werde, ob auf der Stele ein QR-Code aufgebracht werden könne, der zu weiteren Erläuterungen führe.