Sitzung: 21.02.2019 Planungs- und Straßenverkehrsausschuss
Vorlage: 012/2019
Beschluss:
Der Planungs- und Straßenverkehrsausschuss der
Stadt Kamen beschließt das Klimaschutzteilkonzept Nahmobilität als Grundlage
für die weitere Entwicklung der Nahmobilität mit dem Ziel der Erhöhung des Fuß-
und Radverkehrsanteils am Modal Split der Stadt Kamen.
Die Verwaltung wird mit der Umsetzung des Konzeptes beauftragt. Der Planungs- und Straßenverkehrsausschuss ist regelmäßig zu informieren.
Abstimmungsergebnis: einstimmig angenommen
Mit dem vorliegenden
Nahmobilitätskonzept für die Stadt Kamen sei die Maßnahme 11 des Klimaschutzkonzeptes
der Stadt Kamen umgesetzt worden, erklärte Herr Breuer. Des Weiteren verwies er auf die Berichte im Planung- und
Straßenverkehrsausschuss sowie im Umwelt- und Klimaschutzausschuss. Darüber
hinaus sei der Entwurf des Konzeptes Anfang November zur weiteren Beratung an
die Ausschuss- und Ratsmitglieder übermittelt worden. Die Verwaltung habe keine
Änderungswünsche zum vorgelegten Entwurf erhalten und schlage die Beschlussfassung
vor.
Das vorgelegte
Konzept habe begeistert, erklärte Herr Kasperidus.
Es sei sehr umfangreich und detailliert. Die Handlungsfelder seien systematisch
dargestellt. Sehr gut habe er auch die Einlassung zu Hastsperren und -gittern
gefunden. Das Konzept stelle eine gute Grundlage für den weiteren Ausbau, die
Erneuerung sowie die Verbesserung der Infrastruktur im Bereich Nahmobilität
dar. Die SPD-Fraktion werde dem vorliegenden Konzept zustimmen.
Frau Dörlemann hob hervor, dass die
Maßnahmen übersichtlich in Tabellenform dargestellt worden seien. Besonders
positiv sei es, dass eine Evaluation vorgesehen sei. Auch ihre Fraktion werde
dem Beschlussvorschlag zustimmen.
Für die CDU-Fraktion
signalisierte Herr Diederichs-Späh
ebenfalls die Zustimmung. Zum vorliegenden Entwurf merkte er positiv an, dass
das Konzept auch kritische Anmerkungen enthalte. Beispielhaft nannte er das
Thema Radwegebenutzungspflicht bei straßenbegleitenden Radwegen bei Straßen
mit zulässigen Höchstgeschwindigkeiten von 30 km/h (z.B. Hammer Straße, Unnaer
Straße – S. 38 des Entwurfes). Diese Thematik sei auch im Rahmen der
Lärmaktionsplanung diskutiert worden. Hier stelle sich die Frage des
Zusammenspiels der beiden Aktionspläne. Auf Seite 22 werde die Problematik des
Knotenpunktes Robert-Koch-Straße / Lortzingstraße / Lindenallee /
Einsteinstraße angesprochen. Hierzu sei überparteilich ein Prüfauftrag zur
Einrichtung eines Kreisverkehres an die Verwaltung erteilt worden. Dieser
Hinweis fehle im Konzept.
Unverständlich sei, dass der Anschluss an Nachbarstädte nur im geringen Umfang
aufgegriffen worden sei, zumal das beauftragte Büro auch für Nachbarstädte
ähnliche Konzepte aufgestellt habe. Er vermisse eine über die Stadtgrenzen
hinausgehende Betrachtung. Zudem würde die Angabe über den Umsetzungszeitraum
fehlen. Auch das Thema „Mobilstationen“ sei nicht im Konzept enthalten. Des
Weiteren wünsche er sich noch eine konkretisierte Aussage zu den Auswirkungen
auf die CO2-Bilanzierung. Besonders positiv seien die Vorgaben zu
Radwegebreiten, Einbau von Asphalt, die Ausstattung mit Beleuchtung und
Einrichtung eines Winterdienstes zu erwähnen. Die Neuorganisation des
Radverkehrs in den Bereichen Robert-Koch-Straße sowie Königstraße (Scharfes
Eck) würden ausdrücklich begrüßt.
Herr Kasperidus entgegnete, dass es nicht
Aufgabe eines Kamener Konzeptes sei, die Radwegerouten von Nachbarkommunen
darzustellen. Die Anbindung an Nachbarkommunen sei im Konzept dargestellt, das
sei ausreichend. Die Aufstellung eines konkreten Zeitplanes mit Priorisierung
sei seiner Meinung nach nicht zielführend. Eine Überplanung der Verkehrsführung
bei geplanten Straßenbaumaßnahmen mache Sinn und sei zielführend. Aufgrund
vorliegender Erfahrungen zur Verkehrsführung von Radfahrern (z.B. in Kreisverkehren)
seien einige Themen weiter zu diskutieren.
Für die Fraktion
FDP/FW erklärte Frau Schaumann die
Zustimmung zu dem vorliegenden, ihrer Meinung nach ganzheitlichen, Konzept.
Nicht alle Maßnahmen würden mitgetragen, aber der ganzheitliche Ansatz werde
begrüßt. Darüber hinaus gehe sie davon aus, dass die Einzelmaßnahmen im
Fachausschuss vorgestellt würden.
Herr Schaumann sprach sich auch für das
vorliegende Konzept aus. Er erkundigte sich, ob der Radwegelückenschluss
Mühlbach mit dem Konzept beschlossen werde. Die Öffnung des Unterhaltungsweges
für den Radverkehr zwischen Bergstraße und Westfälischer Straße werde von ihm
sehr begrüßt.
Aus dem Konzept
könne der Bau des Lückenschlusses nicht abgeleitet werden, sagte Herr Dr. Liedtke.
Herr Lipinski ergänzte, dass Details zur
Umsetzung des Konzeptes durch einzelne Projekte den Ausschuss zu gegebener Zeit
erreichen würden und in diesem Zusammenhang die Möglichkeit der weiteren
Besprechung und Diskussion gegeben werde.
Als sachkundiger Bürger des ADFC erklärte Herr Lenz, dass das Konzept zur Verbesserung des Radverkehrs sehr
begrüßt werde und die dargestellten Maßnahmen unterstütz würden. Insbesondere
die Einrichtung von Schutzstreifen könne er aus eigener Erfahrung nur begrüßen,
denn der Radfahrende fühle sich sicherer.