Ein sehr arbeitsreiches und erfolgreiches Jahr liege hinter den Mitarbeiterinnen der Stadtbücherei, berichtete Frau Sternal.

Hervorzuheben sei als Schwerpunkt der Stadtbücherei die Leseförderung von Kindern und Ju­gendlichen, Medienkisten für Schulen, Büchereiausweise in jeder Schultüte, Gutscheine an Eltern und die Bildungspartnerschaften mit 3 Grundschulen sowie dem AWO-Familienzentrum Floh­kiste. Die Stadtbücherei habe bis Ende Oktober mehr als 50 Führungen für Schulklassen und Kindergärten durchgeführt, soviel wie noch nie in den letzten Jahren. Dazu kamen noch Füh­rungen der 5. Klassen in den vom Team der Stadtbücherei geführten Bibliotheken von Gymna­sium und Schulzentrum. Im Mai liefen die LeseSpektakelWochen mit 34 Veranstaltungen für Grundschulkinder, wodurch in 41 Schulklassen fast 1000 Kinder persönlich erreicht wurden. In den SommerLeseClubs hatten 189 Teilnehmer aus Grundschulen und weiterführenden Schulen insgesamt mehr als 3000 Bücher gelesen. Für das Jahr 2019 laufen bereits die Vorbereitungen zur Einführung eines FamilienLeseClubs, bei dem Eltern und Kinder gemeinsam ein Logbuch füllen und gestalten können. Das wird sehr spannend, versicherte Frau Sternal.

Eine weitere Säule der Stadtbücherei sei die Informations- und Literaturversorgung der Kamener Bevölkerung durch ein gut ausgebautes Angebot an Printmedien. Beim Bestandsaufbau wurde und wird besonderer Wert auf den Kinder- und Jugendbereich gelegt. Die Bücherei habe bis zum heutigen Tag knapp 3000 aktive Besucher, davon fast 1600 Kinder und Jugendliche. Die hohe Besucherfrequenz im laufenden Jahr sei stabil geblieben, sodass weit mehr als 70.000 Besucher gezählt werden können. Des Weiteren ist die Stadtbücherei seit sechs Jahren in der Onleihe im Verbund Hellweg-Sauerland vertreten. Mittlerweile stehen mehr als 70.000 Online-Exemplare im Verbund zur Verfügung, die auf dem E-Book-Reader, Tablet oder Smartphone gelesen werden können. Die Nutzung der über die Onleihe-Plattform angebotenen E-Learning-Kurse, die die Nutzer kostenlos absolvieren können, soll in 2019 verbundweit verstärkt beworben werden.

Das kostenlose WLAN-Angebot im Hause funktioniere absolut reibungslos und erfreue sich bei den Nutzern großer Beliebtheit. Hierfür dankte Frau Sternal den Kollegen der EDV.

Für das Projekt „Medien für Asylsuchende und Migranten“ konnte vor genau 2 Jahren der Bestand an Medien mit Landesmitteln signifikant ausgebaut werden. Beworben wurde das Projekt auch dieses Jahr in Integrationskursen, Grundschulen und den weiterführenden Schulen.

Eine weitere Säule der Stadtbücherei sei die Durchführung von kulturellen Veranstaltungen. Alle zwei Jahre stehe traditionell Mord am Hellweg auf dem Programm und auch in 2018 seien Hochkaräter der Krimiszene zu Gast in Kamen. Nienke Jos las in der Stadtbücherei, Alfred Rie­pertinger bei Naturstein Determann, Kristin Lukas im Haus der Stadtgeschichte, Stefan Ludwig in der Studiobühne der Gesamtschule und am 20. November Simon Beckett und Joe Bausch in der Stadthalle, die bereits mit 800 Besuchern ausverkauft sei. Dazu kommen diverse Autorenlesun­gen mit Kooperationspartnern wie VHS, Zivilcourage, Gleichstellungsbeauftragte und andere. Mo Asumang, Jörg Baberowski, Änne und Lisbeth mit Kabarett zum Frauentag, Mona Lichtenhof und Faten Mukaker waren unter anderem dabei. Auch regionale Autoren wie Michael Wrobel, A. David, Frank Solberg oder Gerd Puls waren zu Gast.

In den kommenden Wochen stehen bis zum Jahresende noch ein Märchenabend mit Jessica Burri, die Premiere der neuen Düstertal-Geschichte von Michael Wrobel, der traditionelle Lese­winter mit Buchvorstellungen und das Adventscafé des Fördervereins auf dem Programm.

Der Förderverein unterstützt die Veranstaltungen bei der Finanzierung und Durchführung und hilft bei der Finanzierung von Medienangeboten. Mitglieder des Fördervereins waren aktiv zum Früh­lingsmarkt, Hansemarkt und auf der Familienmeile. Er finanzierte zudem einen neuen Kaffee­vollautomaten für die Besucher. Aktuell habe der Förderverein 60 Mitglieder und wachse weiter.

Für 2019 wird Frau Sternal endlich Frank Goosen am 20.02.2019 begrüßen können, den sie bereits seit Jahren engagieren wollte, es jedoch vergeblich versucht hatte. Am 15.03.2019 wird die Nacht der Bibliotheken stattfinden unter anderem mit Kabarett mit Ulrike Böhmer, anschlie­ßend wird es Live-Musik im Foyer mit „Mondi di notte“ geben.

Ziel für das kommende Jahr wird es sein, alle vorgestellten Aktionen besonders im Bereich der Leseförderung weiterzuführen, die Besucherzahlen konstant zu halten und die Zusammenarbeit mit allen Institutionen und Bildungspartnern weiter zu pflegen und auszubauen.

Frau Sternal sprach in diesem Zusammenhang von der „Bibliothek als drittem Ort“ (ein Begriff aus der Soziologie der 70er Jahre von Ray Oldenburg). Dritte Orte sind Lebensräume, in denen man sich regelmäßig und gerne aufhält zwischen dem eigenen Zuhause (erster Ort) und der Ar­beitswelt oder Schule (zweiter Ort)

Bibliotheken sollten daher neutrale Orte ohne politische oder religiöse Bindung, leicht zugänglich, barrierefrei sein und in einladender Atmosphäre ein informelles Zusammenkommen ermöglichen.

Daraus ergebe sich für die Stadtbücherei als Anforderungsprofil eine hohe Aufenthaltsqualität und ein breites Lern- und Bildungsangebot, wo kostenloses WLAN selbstverständlich ist. Dies alles sind wichtige Voraussetzungen für ein lebenslanges Lernen das die moderne Arbeitswelt fordert. Frau Sternal dankte den Kolleginnen, die all das im Team möglich machen, weil sie sich mit ihrer Tätigkeit und der Stadtbücherei voll identifizieren.

 

Herr Heidenreich dankte für den Bericht und lobte ein wahres Potpourri an Angeboten der Bü­cherei.

Frau Gerdes fragte nach, wieviel ehrenamtliche Mitarbeiter tätig seien.

Frau Sternal gab an, dass 10 Mitglieder des Fördervereins bei externen Zusatzveranstaltungen geholfen haben. Das Programm werde von 7 Kolleginnen und 2 Auszubildenden gestemmt.

Herr Heidenreich stellte Frau Sternal die Frage, ob im Kinderleseclub Eltern den Kindern vor­lesen sollen oder ob dort gemeinsam gelesen wird.

Frau Sternal gab an, es sei alles möglich und sowohl Kinder als auch Eltern können in das Logbuch eintragen, was gelesen wurde.

Herr Heidenreich schloss den TOP, nachdem keine weiteren Nachfragen gestellt wurden.