Sitzung: 07.03.2017 Jugendhilfeausschuss
Vorlage: 019/2017
Beschluss:
Der Jugendhilfeausschuss beschließt den Neubau der AWO
Kindertageseinrichtung "Nistkasten", Lintgehrstraße 37, 59174 Kamen
im Rahmen eines Investorenmodells und den damit einhergehenden Ausbau der
u3-Betreuung in der Einrichtung
Abstimmungsergebnis: einstimmig angenommen
Frau Kappen stellte einleitend die Versorgungsquoten
nach Sozialräumen der Kindergartenjahre 2016/2017 bis 2019/2020 differenziert
nach Betreuungsplätzen für Kinder unter drei Jahren (u3) und für Kinder über
drei Jahren (ü3) vor (siehe Anlage). Sie ging hierbei ausführlich auf die
jeweiligen Ausbauplanungen und die angestrebten Versorgungsquoten ein. Stets
aktuell würden die Einwohnerdaten abgefragt, um die neuesten Entwicklungen
abbilden zu können. Daher könnten die Daten in Bezug zu vorherigen
Darstellungen variieren.
Frau Scharrenbach erkundigte sich nach der Pluralität der
Angebote. Sie bat darum, zukünftig auch die jeweiligen Trägerbezeichnungen in
die Darstellungen aufzunehmen, um hier eine höhere Transparenz hinsichtlich der
Steuerungen zu schaffen.
Frau Kappen wies in diesem Zusammenhang darauf hin,
dass in Kamen-Methler neben dem nun zum Beschluss stehenden u3-Ausbau in der
AWO Kita „Brausepulver“ bereits im Oktober 2016 der Beschluss zum Ausbau der
u3-Betreuung in der Ev. Kita „Otto-Prein-Str.“ in Kamen-Methler getroffen wurde.
Zur
Beschlussvorlage führte Frau Kappen ferner aus, dass die Betriebserlaubnis der
AWO Kita „Nistkasten“ nur befristet erteilt wurde, da die Räumlichkeiten den
Anforderungen nicht genügten. In diversen Trägergesprächen wurden sämtliche
Alternativen besprochen. Eine Prüfung des bestehenden Gebäudekomplexes ergab
schließlich, dass die Bausubstanz nicht mehr den Anforderungen entspräche. Die
Option eines Anbaus am Bestandsgebäude wurde somit verworfen. Der Träger und
die Stadt Kamen einigten sich auf die Planung eines Neubaus auf dem gleichen
Gelände unter Berücksichtigung neuerster Standards als Investorenmodell. Die
Planungen sehen zudem eine Gruppenerweiterung vor, so dass die Kita ab dem
Kindergartenjahr 2018/2019 vierzügig betrieben werde.
Frau Scharrenbach erkundige sich nach der Angemessenheit und
dem Verhältnis der Gesamtzahl der u3-Plätze und ü3-Plätze in der Einrichtung.
Der Ausbau der u3-Betreuung müsse auch berücksichtigen, dass stets auch ein
ausreichendes Platzangebot für die heranwachsenden Kinder vorgehalten werde.
Ferner sei während
der Bauphase geplant, die u3-Kinder in der AWO Kita „Atlantis“ betreuen zu
lassen. Da diese Einrichtung selber auch eine u3-Betreuung anbiete, erkundigte
sie sich nach der Genehmigung für die geplante Betreuung.
Auch fragte sie an,
ob das Rucksackprojekt unter Berücksichtigung der anstehenden Änderungen im
Betriebsablauf unverändert fortgeführt werden könne.
Frau Kappen bestätigte, dass das Platzverhältnis bei
der örtlichen Jugendhilfeplanung berücksichtigt wurde. Die Kita werde ab dem
Kindergartenjahr 2018/2019 konkret mit zwei Gruppenformen I, einer Gruppenform
II und einer Gruppenform III betrieben werden. Bei dieser Gruppenkonstellation
könne von einem ausreichenden Platzangebot für die jeweiligen heranwachsenden
Jahrgänge ausgegangen werden. Sollte es in einem Kindergartenjahr zu
Belegungsspitzen kommen, könnten diese durch Gruppenüberbelegungen aufgefangen
werden. Ein Kita-Wechsel von Kindern aufgrund fehlender
ü3-Betreuungsmöglichkeiten wäre bei der Anzahl der Plätze nahezu
ausgeschlossen.
Der
Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) –Landesjugendamt- sei frühzeitig in
die Planungen einbezogen worden. Sämtliche bedarfsgerechte Betreuungslösungen,
sowohl in der Übergangsphase als auch später für den Neubau, seien abgestimmt
und genehmigt worden. Insbesondere das Raumkonzept der aufzustellenden
Container und die Ausgliederung der jüngsten Kinder in die Nachbareinrichtung
trage der LWL vollumfänglich mit. Die Container würden auf dem angrenzenden
Gelände der AWO Kita „Atlantis“ aufgestellt und so umzäunt, dass alle Kinder
die Infrastruktur nutzen könnten. Daneben habe dies auch positive Auswirkungen
auf die Kostenkalkulation.
Abschließend teilte
Frau Kappen mit, dass sämtliche Angebote beider Kitas weiterhin bestehen
blieben. Eventuell könnten sich sogar Vorteile ergeben, wenn Eltern die
offerierten Angebote durch die Anbindung an die jeweils andere
Kindertageseinrichtung nähergebracht würden.
Herr Kusber regte eine sportlich orientierte
Raumgestaltung an. Es müsse ausreichend Platz für körperliche Bewegung und
Aktivitäten vorhanden sein.
Frau Klanke fügte an, dass die modernen Kitas in der
Regel auch hinsichtlich etwaiger Bewegungsräume gute Standards haben. Die
räumlichen Konzeptionen der Kitas hätten sich rückblickend erheblich
verbessert. Sie griff abschließend den Hinweis von Frau Kappen auf, dass
Bewegungsräume eingeplant seien.
Frau Hartig stellte die Zustimmung der SPD-Fraktion in
Aussicht. Der Ausbau der Betreuungsplätze sei der richtige Weg, um die
angestrebten Versorgungsquoten perspektivisch erreichen zu können. Dabei würde
insbesondere auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf gefördert. Ebenfalls
begrüße sie die Umsetzung des Neubaus als Investorenmodell.
Frau Kappen bestätigte auf Nachfrage von Herrn Sander, dass das Gelände auf dem
die Ersatzbauten stehen werden, der Stadt gehöre.