Sitzung: 24.11.2016 Behindertenbeirat
Referent: Herr Wenge,
Vorstandsmitglied der Sparkasse UnnaKamen
Herr Wenge reflektierte die jüngeren
wirtschaftlichen Entwicklungen und zeigte mögliche Entwicklungen auf.
Dann
wandte er sich den bekanntgewordenen Umstrukturierungsplänen der Sparkasse
UnnaKamen zu. Für Kamen bringe dies die Schließung der beiden Geschäftsstellen
West und Süd mit sich. Hier würde nur noch ein Automatenservice geboten.
Prinzipiell ließe sich festhalten, dass die junge Generation jede Technik
akzeptiere, die ältere Generation Veränderungen überwiegend ablehne, jedoch sei
der fortschreitende Einsatz von Technik (Onlinebanking) nicht aufzuhalten.
Zur
Schließung der Geschäftsstellen haben unter anderem die ermittelten
durchschnittlichen Besucherzahlen geführt; in manchen Geschäftsstellen gäbe es
kaum Kundenverkehr.
Herr Heineck erkundigte sich, ob der
Vorstand bei diesen Maßnahmen freie Hand habe.
Herr Wenge erwiderte, dass bei derartigen
Entscheidungen nicht nur wirtschaftliche Gesichtspunkte eine Rolle spielen
würden. Letztendlich müssten derartige Entscheidungen vom Verwaltungsrat
getroffen werden. Für die betroffenen Immobilien gebe es diverse potenzielle
Mieter.
Bei den
Schließungsplänen habe man natürlich auch erhebliche Bedenken gehabt, da man sich bewusst sei, dass die Mobilität der älteren
Kundschaft häufig eingeschränkt sei. Die Geschäftsstellen West und Süd besäßen
259 bzw. 217 Kunden, die älter als 75 Jahre seien.
Frau Hartig äußerte, dass häufig die
Betreuer die Sparkassenbesuche erledigen würden.
Herr Wenge ergänzte, dass die Bankgeschäfte
auch über das Telefon erledigt werden könnten; diesen Service würde die
Sparkasse bieten. Wenn das allerdings auch nicht mehr leistbar sei, habe man
ein Problem. Weiterhin stünde im ersten halben Jahr nach Schließung kostenfrei
die Möglichkeit zur Verfügung, sich Bargeld bringen zu lassen. Nach Ablauf der
6 Monate koste dieser Service 3 € pro Monat.
Frau Petra
Jung bewertete die
Filialöffnungszeiten als nicht gut; insbesondere für Berufstätige sei dies so.
Herr Wenge erwiderte, dass die Sparkasse
Beratungstermine nach Feierabend anbieten würde, diese könnten auch zu Haus
stattfinden.
Frau Petra
Jung wendete ein, dass das so nicht
kommuniziert würde.
Herr Wenge äußerte, dass dies so in den
Sparkassenprospekten stehe.
Frau Petra
Jung erzählte, dass sie letztens
keine Zutrittsmöglichkeit zum Automatenraum hatte, da die Zugangstür defekt
war.
Herr Wenge antwortete, dass man natürlich in
einem gewissen Maße abhängig von der Technik sei. Er könne die Servicefirmen
nur beauftragen.
Herr Wenge
kündigte an, dass demnächst die Möglichkeit bestünde, mit einem Berater mittels
eines Videochats zu kommunizieren.
Frau
Renate Jung wies darauf hin, dass
kreisweit Filialen der Sparkasse geschlossen wurden bzw. werden.
Herr Wenge teilte ergänzend mit, dass in den
betroffenen Filialen der Automatenservice aufrecht erhalten werde;
gegebenenfalls in den Stadtteilen an anderer Stelle.
Herr Hunsdiek erkundigte sich nach der
Situation in Fröndenberg.
Herr Wenge antwortete, dass man die
Filialschließungen schon im Jahr 2015 vorgenommen habe.
Herr Heineck erkundigte sich, in welcher
Höhe die Filialen Verluste eingefahren hätten.
Herr Wenge teilte mit, dass man für einen
Euro Verdienst 1,34 € Ausgaben habe leisten müssen.
Herr Gödecker regte ein Schulungsangebot für
„Problemfälle“ in Bezug auf Automatennutzung an.
Herr Wenge stand diesem Ansinnen positiv
gegenüber.
Herr Görlitz erkundigte sich nach der
Barrierefreiheit der Sparkassenfilialen.
Herr Wenge bejahte dies. Inwieweit
Leitsysteme vorhanden seien, sei ihm nicht bekannt.
Frau
Renate Jung erwähnte, dass bezüglich
der Schließungspläne viele Gerüchte existiert hätten. Der Vortrag des Herrn
Wenge habe diese zerstreut. Sie bat die Anwesenden um Weitertransport der
erhaltenen Informationen und dankte Herrn Wenge für seinen Vortrag.