Referent: Herr Wenge, Vorstandsmitglied der Sparkasse UnnaKamen

 

Herr Wenge reflektierte die jüngeren wirtschaftlichen Entwicklungen und zeigte mögliche Ent­wicklungen auf.

 

Dann wandte er sich den bekanntgewordenen Umstrukturierungsplänen der Sparkasse UnnaKamen zu. Für Kamen bringe dies die Schließung der beiden Geschäftsstellen West und Süd mit sich. Hier würde nur noch ein Automatenservice geboten. Prinzipiell ließe sich festhal­ten, dass die junge Generation jede Technik akzeptiere, die ältere Generation Veränderungen überwiegend ablehne, jedoch sei der fortschreitende Einsatz von Technik (Onlinebanking) nicht aufzuhalten.

 

Zur Schließung der Geschäftsstellen haben unter anderem die ermittelten durchschnittlichen Besucherzahlen geführt; in manchen Geschäftsstellen gäbe es kaum Kundenverkehr.

 

Herr Heineck erkundigte sich, ob der Vorstand bei diesen Maßnahmen freie Hand habe.

 

Herr Wenge erwiderte, dass bei derartigen Entscheidungen nicht nur wirtschaftliche Gesichts­punkte eine Rolle spielen würden. Letztendlich müssten derartige Entscheidungen vom Verwal­tungsrat getroffen werden. Für die betroffenen Immobilien gebe es diverse potenzielle Mieter.

 

Bei den Schließungsplänen habe man natürlich auch erhebliche Bedenken  gehabt, da man sich  bewusst sei, dass die Mobilität der älteren Kundschaft häufig eingeschränkt sei. Die Geschäfts­stellen West und Süd besäßen 259 bzw. 217 Kunden, die älter als 75 Jahre seien.

 

Frau Hartig äußerte, dass häufig die Betreuer die Sparkassenbesuche erledigen würden.

 

Herr Wenge ergänzte, dass die Bankgeschäfte auch über das Telefon erledigt werden könnten; diesen Service würde die Sparkasse bieten. Wenn das allerdings auch nicht mehr leistbar sei, habe man ein Problem. Weiterhin stünde im ersten halben Jahr nach Schließung kostenfrei die Möglichkeit zur Verfügung, sich Bargeld bringen zu lassen. Nach Ablauf der 6 Monate koste die­ser Service 3 € pro Monat.

 

Frau Petra Jung bewertete die Filialöffnungszeiten als nicht gut; insbesondere für Berufstätige sei dies so.

 

Herr Wenge erwiderte, dass die Sparkasse Beratungstermine nach Feierabend anbieten würde, diese könnten auch zu Haus stattfinden.

 

Frau Petra Jung wendete ein, dass das so nicht kommuniziert würde.

 

Herr Wenge äußerte, dass dies so in den Sparkassenprospekten stehe.

 

Frau Petra Jung erzählte, dass sie letztens keine Zutrittsmöglichkeit zum Automatenraum hatte, da die Zugangstür defekt war.

 

Herr Wenge antwortete, dass man natürlich in einem gewissen Maße abhängig von der Technik sei. Er könne die Servicefirmen nur beauftragen.

 

Herr Wenge kündigte an, dass demnächst die Möglichkeit bestünde, mit einem Berater mittels eines Videochats zu kommunizieren.

 

Frau Renate Jung wies darauf hin, dass kreisweit Filialen der Sparkasse geschlossen wurden bzw. werden.

 

Herr Wenge teilte ergänzend mit, dass in den betroffenen Filialen der Automatenservice auf­recht erhalten werde; gegebenenfalls in den Stadtteilen an anderer Stelle.

 

Herr Hunsdiek erkundigte sich nach der Situation in Fröndenberg.

 

Herr Wenge antwortete, dass man die Filialschließungen schon im Jahr 2015 vorgenommen habe.

 

Herr Heineck erkundigte sich, in welcher Höhe die Filialen Verluste eingefahren hätten.

 

Herr Wenge teilte mit, dass man für einen Euro Verdienst 1,34 € Ausgaben habe leisten müs­sen.

 

Herr Gödecker regte ein Schulungsangebot für „Problemfälle“ in Bezug auf Automatennutzung an.

 

Herr Wenge stand diesem Ansinnen positiv gegenüber.

 

Herr Görlitz erkundigte sich nach der Barrierefreiheit der Sparkassenfilialen.

 

Herr Wenge bejahte dies. Inwieweit Leitsysteme vorhanden seien, sei ihm nicht bekannt.

 

Frau Renate Jung erwähnte, dass bezüglich der Schließungspläne viele Gerüchte existiert hät­ten. Der Vortrag des Herrn Wenge habe diese zerstreut. Sie bat die Anwesenden um Weiter­transport der erhaltenen Informationen und dankte Herrn Wenge für seinen Vortrag.