Herr Eisenhardt erklärte, dass der Antrag darauf abziele, für die Stadt Kamen eine „Leistungs­berechtigungskarte“, ähnlich wie die „YouCard“ der Stadt Hamm, einführen zu wollen.

 

Frau Hartig gab an, dass sich die SPD-Fraktion auch mit der YouCard Hamm beschäftigt habe. Sie erklärte, dass es vor einer Antragstellung besser gewesen wäre, über den JHA einen Prüfantrag an die Verwaltung zu stellen, durch den nähere Hintergrundinformationen und auch Erfahrungen aus der Stadt Hamm ausgewertet werden könnten. Frau Hartig verwies ergänzend darauf, dass die Stadt Kamen eine kreisangehörige Gemeinde sei und somit andere Strukturen als in Hamm gegeben seien.

 

Sie erklärte, dass die SPD-Fraktion den Antrag in der dem Ausschuss zur Entscheidung vorlie­genden Form ablehnen würde.

 

Herr Stalz führte aus, zunächst einmal zu ermitteln, wie die YouCard in Hamm funktionieren würde und ob hierdurch z.B. Ersparnisse erzielt würden. Ergänzend riet er an, ein solches Vor­haben für den gesamten Kreis Unna zu prüfen und hierzu ggfls. einen Antrag über den Kreistag einzureichen.

 

Herr Brand stellte allgemein für Freie Träger fest, dass das Anliegen des Antrages nachvoll­ziehbar, aber die Umsetzbarkeit, gerade mit elektronischen Systemen, wahrscheinlich nicht praktikabel sei.

 

Herr Eisenhardt erläuterte für die CDU-Fraktion, dass durch den Antrag zunächst eine Idee der Stadt Hamm aufgegriffen wurde, die so nicht gleich für den Kreis Unna übernommen werden müsste. Er stellte heraus, dass ein solches System auf die Stadt Kamen anzupassen sei, um hierdurch vereinfachte Wege zu schaffen, ohne zwingend Kosten einsparen zu wollen.

Herr Eisenhardt stellte abschließend heraus, dass gewollt sei, dass die Verwaltung beauftragt würde den Zweck der Einführung einer Karte zu prüfen.

 

Frau Klanke äußerte sich aus ihrer praktischen Arbeitserfahrung heraus und gab zu bedenken, dass die unterschiedlichen Strukturen zwischen dem Kreis Unna und der Stadt Hamm zu be­achten seien. Sie nahm an, dass Einsparungen, die in Hamm evtl. möglich seien, im Kreis Unna eher zu Mehrkosten führen könnten.

 

Herr Eisenhardt verwies in diesen Zusammenhang auf den angeführten Prüfauftrag, um verläss­liche Informationen zu erhalten.

 

Frau Hartig ging auf den Punkt 1 des vorliegenden Antrages ein und betonte, dass dort die grundsätzliche Einführung einer Karte zur Abrechnung formuliert sei, was so nicht zustim­mungsfähig sei. Sie schlug Herrn Eisenhardt vor, den Antrag zurückzuziehen, um einen ge­meinsamen Prüfauftrag an die Verwaltung zu verfassen.

 

Frau Klanke fasste zusammen, dass alle Anwesenden dasselbe Ziel hätten und das  Anliegen zunächst kurz- bis mittelfristig zu prüfen sei.

 

Frau Kappen sagte zu, das Thema in der kommenden Sitzung der Jugend- und So­zialdezernentenkonferenz einzubringen.

 

Frau Zühlke gab zu bedenken, dass KarteninhaberInnen stigmatisiert werden könnten, da of­fensichtlich sei, dass sie Sozialleistungen bezögen. Sie bat, auch diesen Aspekt zu bedenken und sich hierzu zunächst bei anderen Kommunen zu erkundigen, wie dort die die Erfahrungen mit einer solchen Karte seien.

 

Frau Klanke erkundigte sich bei der CDU-Fraktion, ob diese den vorliegenden Antrag für diese Sitzung ruhen lassen würde, um ihn erst nach einem Bericht von Frau Kappen zu den Meinun­gen und Erfahrungen auf Kreisebene in der nächsten Sitzung zur Abstimmung aufrufen zu wollen.

 

Herr Eisenhardt erklärte, dass die CDU-Fraktion den vorliegenden Antrag umformulieren wolle. Er führte weiter aus, dass man nicht auf eine Karte ähnlich der „YouCard“ fixiert sei, sondern eine einfache und pragmatische Lösung zur Umsetzung des Bezuges von BuT-Leistungen wün­sche. Ziel des vorliegenden Antrages sei zunächst das Einbringen der Diskussion hierüber auf Kreisebene.

 

Herr Eisenhardt trug den geänderten Antrag wie folgend aufgeführt vor:

 

„Der Jugendhilfeausschuss der Stadt Kamen spricht sich für eine einfache und praktische Ab­rechnungslösung für bewilligte Leistungen aus dem Bildungs- und Teilhabepaket für antragsbe­rechtigte Familien aus.

 

Der Jugendhilfeausschuss der Stadt Kamen beauftragt die Verwaltung, Gespräche mit dem Kreis Unna und den anderen Jugendämtern des Kreises zu führen, um Abrechnungsmöglich­keiten für Mittel aus dem Bildungs- und Teilhabepaket für antragsberechtigte Familien zu erarbeiten.

 

Der Jugendhilfeausschuss ist über die Ergebnisse zu informieren.“

 

Frau Hartig erklärte, dass sich die SPD-Fraktion dem umformulierten Antrag anschließen könne. Wichtig sei auch, betonte sie, dass die Verwaltung zunächst prüfe und Frau Kappen dies auf Kreisebene mit allen 7 beteiligten Jugendämtern erörtern werde, um danach zu berichten.

 

Frau Klanke stellte den geänderten Antrag zur Abstimmung.

 

Der Antrag wurde einstimmig angenommen.