Sitzung: 22.11.2016 Jugendhilfeausschuss
Herr Dunker berichtete über das Projekt
„Brücken für Familien – Kein Kind zurücklassen“ der Landesregierung NRW, dass
durch die Bertelsmann-Stiftung wissenschaftlich begleitet wird. Hierzu führte
er aus, dass der Kreis Unna seinerzeit für das Projekt eine Förderzuteilung
erhielt. Herr Dunker stellte die besondere Konstellation des Kreises Unna in
diesem Projekt dar. Sieben eigenständige
Jugendämter und Jugendhilfeausschüsse mit autonomen Entscheidungen innerhalb
eines Gesamtprojektes stelle schon eine Herausforderung dar. Damit habe der Kreis Unna hierdurch ein Alleinstellungsmerkmal,
das mit entsprechender Aufmerksamkeit auf Landesebene betrachtet würde.
Er machte deutlich,
dass neben dem Aufbau von Kommunikationsstrukturen auch weitergehende
Kooperationen mit vielen unterschiedlichen Partnern notwendig sei. Mit der Zielvorstellung der Stärkung von Eltern und
Familien habe man mit dem Aufbau von Präventionsketten begonnen. Hierzu, so
führte Herr Dunker weiter aus, seien Qualitätskriterien im Form von fünf
Meilensteinen zu einzelnen Entwicklungsphasen der Kinder entwickelt worden.
Hier werde zu einem großen Teil in einem standardisierten Verfahren
festgestellt, wie sich das einzelne Kind entwickelt habe. Kinder, bei denen ein
Unterstützungsbedarf festgestellt worden sei, würden mit gezielten Angeboten
spezialisierter Träger unterstützt.
Mit diesem Verfahren
sei ein weiterer Schritt erreicht worden. Der
Übergang von einer zur anderen Institution aufgrund dieser
standardisierten Verfahren, die die Entwicklungsstufe und den möglichen
Unterstützungsbedarf klar und deutlich
diagnostiziere, sei dadurch einfacher. Doppelstrukturen in der Einzelförderung
würden hierdurch reduziert
Das gelte für die
Übergänge von der Kindertageseinrichtung in die Grundschule, der Grundschule
in die weiterführende Schule, der weiterführende Schule in die berufliche
Ausbildung
Herr Dunker
erklärte, dass nunmehr kreisweit eine Transferbörse auf elektronischem Wege
eingerichtet worden sei, über die Fachkräfte der projektbeteiligten Kommunen im
Kreis Unna Zugriff auf Methoden hätten.
Er resümierte, dass
mit den erarbeiteten Qualitätsmerkmalen im nächsten Jahr ein Kamener
Präventionskonzept erarbeitet würde.
Frau Kappen merkte zum angeführten
Gesamtkonzept an, gerade interkommunal viel von den Konzepten und Arbeitsweisen
anderer Beteiligter gelernt zu haben. Diesen Mehrwert und die wissenschaftliche
Begleitung der Bertelsmann-Stiftung können den Kommunen helfen, eigene
Präventionskonzepte zu etablieren, die auf die jeweiligen kommunalen
Gegebenheiten angepasst sind. Sie betonte, dass der Bereich der Prävention
auch für die Stadt Kamen, trotz freiwilliger Leistung, in den nächsten Jahren eine weiterhin
wichtige, zu bearbeitende Aufgabe darstellt, mit dem Ziel, vielfältige
Angebote bzw. Hilfen rechtzeitig und passgenau vermitteln zu können.
Abschließend sagte Frau Kappen zu, das kommunale Konzept
zukünftig auch im Ausschuss diskutieren zu wollen.
Frau Hartig betonte, von dem
Entwicklungskonzept überzeugt zu sein und sah der zukünftigen Berichterstattung
positiv entgegen.
Herr Eisenhardt stellte fest, dass im
Konzept bereits viele konkrete Inhalte vorhanden seien und verwies auf die
abschließende kreisweite Erarbeitung des Präventionskonzeptes, um dann hieraus
Ergebnisse für die Stadt Kamen ableiten zu können.