Herr Dunker berichtete über das Projekt „Brücken für Familien – Kein Kind zurücklassen“ der Landesregierung NRW, dass durch die Bertelsmann-Stiftung wissenschaftlich begleitet wird. Hierzu führte er aus, dass der Kreis Unna seinerzeit für das Projekt eine Förderzuteilung erhielt. Herr Dunker stellte die besondere Konstellation des Kreises Unna in diesem Projekt dar.  Sieben eigenständige Jugendämter und Jugendhilfeausschüsse mit autonomen Entscheidungen inner­halb eines Gesamtprojektes stelle schon eine Herausforderung dar.  Damit habe der Kreis Unna hierdurch ein Alleinstellungsmerkmal, das mit entsprechender Aufmerksamkeit auf Landesebene betrachtet würde.

Er machte deutlich, dass neben dem Aufbau von Kommunikationsstrukturen auch weiterge­hende Kooperationen mit vielen unterschiedlichen Partnern notwendig sei. Mit der  Zielvorstel­lung der Stärkung von Eltern und Familien habe man mit dem Aufbau von Präventionsketten begonnen. Hierzu, so führte Herr Dunker weiter aus, seien Qualitätskriterien im Form von fünf Meilensteinen zu einzelnen Entwicklungsphasen der Kinder entwickelt worden. Hier werde zu einem großen Teil in einem standardisierten Verfahren festgestellt, wie sich das einzelne Kind entwickelt habe. Kinder, bei denen ein Unterstützungsbedarf festgestellt worden sei, würden mit gezielten Angeboten spezialisierter Träger  unterstützt.

Mit diesem Verfahren sei ein weiterer Schritt erreicht worden. Der  Übergang von einer zur an­deren Institution aufgrund dieser standardisierten Verfahren, die die Entwicklungsstufe und den möglichen Unterstützungsbedarf  klar und deutlich diagnostiziere, sei dadurch einfacher. Doppel­strukturen in der Einzelförderung würden hierdurch reduziert

Das gelte für die Übergänge von der Kindertageseinrichtung in die Grundschule, der Grund­schule in die weiterführende Schule, der weiterführende Schule in die berufliche Ausbildung

 

Herr Dunker erklärte, dass nun­mehr kreisweit eine Transferbörse auf elektronischem Wege eingerichtet worden sei, über die Fachkräfte der projektbeteiligten Kommunen im Kreis Unna Zugriff auf Methoden hätten.

 

Er resümierte, dass mit den erarbeiteten Qualitätsmerkmalen im nächsten Jahr ein Kamener Präventionskonzept erarbeitet würde.

 

Frau Kappen merkte zum angeführten Gesamtkonzept an, gerade interkommunal viel von den Konzepten und Arbeitsweisen anderer Beteiligter gelernt zu haben. Diesen Mehrwert und die wissenschaftliche Begleitung der Bertelsmann-Stiftung können den Kommunen helfen, eigene Präventionskonzepte zu etablieren, die auf die jeweiligen kommunalen Gegebenheiten ange­passt sind. Sie betonte, dass der Bereich der Prävention auch für die Stadt Kamen, trotz freiwil­liger Leistung,  in den nächsten Jahren eine weiterhin wichtige, zu bearbeitende Aufgabe dar­stellt, mit dem Ziel, vielfältige Angebote bzw. Hilfen rechtzeitig und passgenau vermitteln zu können.

 

Abschließend sagte Frau Kappen zu, das kommunale Konzept zukünftig auch im Ausschuss diskutieren zu wollen.

 

Frau Hartig betonte, von dem Entwicklungskonzept überzeugt zu sein und sah der zukünftigen Berichterstattung positiv entgegen.

 

Herr Eisenhardt stellte fest, dass im Konzept bereits viele konkrete Inhalte vorhanden seien und verwies auf die abschließende kreisweite Erarbeitung des Präventionskonzeptes, um dann hieraus Ergebnisse für die Stadt Kamen ableiten zu können.