Beschluss:

 

Der Antrag der CDU-Fraktion auf Einrichtung einer kleinen Sportstätten­kommission wird abgelehnt.

 

Abstimmungsergebnis:       bei 16 Gegenstimmen und 1 Enthaltung mit Mehrheit angenommen


Herr Flaskamp legte dar, dass die Verwaltung für die Einrichtung einer kleinen Sportstättenkommission keine Notwendigkeit sehe. Sie stehe ständig in Gesprächen mit den Sportvereinen und sei bemüht, vorgetra­gene Mängel sofort abzustellen. Angelegenheiten von größerer Relevanz würden selbstverständlich im Schul- und Sportausschuss eingebracht. Darüber hinaus existiere ein Sportstättenbedarfsplan, der zu gegebener Zeit durch Beschluss des Ausschusses fortgeschrieben werde. Außerdem gehöre der Vorsitzende des Stadtsportverbandes als Bindeglied zwischen Sportvereinen und Verwaltung dem Schul- und Sportausschuss an.

 

Die CDU-Fraktion bedauere die ablehnende Haltung der Verwaltung, sagte Frau Scharrenbach. Die Ablehnung sei insofern nicht nachvollzieh­bar, als die Sportler die größte gesellschaftlich aktive Gruppe in Kamen darstellten. Hier könne Politik näher an die Bürgerschaft herangetragen werden, ähnlich wie im Verfahren zum Flächennutzungsplan.

 

Herr Erdtmann stellte für die Verwaltung fest, dass die Anträge der Frak­tionen nicht zu vergleichen seien.

 

Herr Lipinski bestätigte, dass auch nach Auffassung der SPD-Fraktion die Anträge unter völlig verschiedenen Aspekten zu beurteilen seien. Zu bedenken sei, dass der neue Rat eine Reduzierung der Anzahl von Aus­schüssen angestrebt und auch beschlossen habe. Dieser Beschluss sei von allen Fraktionen mitgetragen worden. Durch die Zusammenlegung des Schul- sowie des Sport- und Freizeitausschusses seien gerade enga­gierte, sachkundige Bürger betroffen gewesen. Da mit der Einrichtung einer kleinen Sportstättenkommission indirekt der Sportausschuss wieder eingeführt würde, könne dem Antrag schon allein aus diesem Grunde nicht zugestimmt werden. Die Einrichtung einer kleinen Kommission könne möglicherweise auch dazu führen, dass bestimmte Informationen in diesem kleinen Kreis verblieben.

 

Die Einrichtung einer kleinen Sportstättenkommission stehe nicht im Konsens mit den Haushaltsplanberatungen, führte Herr Brinkmann aus. Ein Erfordernis werde ebenfalls nicht gesehen, da allein durch die große Anzahl der Mitglieder des Schul- und Sportausschusses fast alle Sport­vereine vertreten sein dürften. Wichtiger als die Begehung der Sport­stätten sei eine Begehung der Schulen.

 

Herr Hupe bat zu unterscheiden, dass im Bereich der Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes eine Struktur für die Bürgerbeteiligung neu zu schaffen gewesen sei, wobei diese Strukturen im Bereich des Sportes in bewährter Form seit langem vorhanden seien. Bürgernähe sei in beiden Fällen gewünscht.

 

Herr Weigel teilte nicht die Auffassung von Herrn Hupe, dass seitens der Vereine die Nähe zur Verwaltung als ausreichend beurteilt werde, da in Gesprächen mit den Vereinen der Vorschlag der CDU-Fraktion positiv gewertet worden sei.

 

Weiterhin bezweifelte Herr Weigel nicht das Engagement und die Kompe­tenz der Verwaltung. Dennoch sollten erhebliche Mängel, z.B. massive Verschmutzungen an der Koppelteich-Sporthalle, defekte Duschen und der desolate Zustand der Decke, Anlass geben darüber nachzudenken, ob nicht eine nähere Anbindung der Vereine an die Verwaltung bestehen sollte.

 

Abschließend sprach Herr Weigel den runden Tisch bei der TG Heeren zu Beginn dieses Jahres an. Ein Großteil der dort vorgetragenen Mängel seien Herrn Flaskamp nicht bekannt gewesen. Auf seine Nachfrage hin habe er erfahren können, dass die Mängel überwiegend abgestellt seien. Die Einrichtung einer kleinen Sportstättenkommission könne somit für alle Beteiligten nur positiv sein.

 

Herr Flaskamp entgegnete, dass Graffiti-Verschmutzungen leider nicht nur an der Koppelteich-Sporthalle, sondern auch an vielen anderen Ge­bäuden festzustellen seien. Eine Nutzungsbeeinträchtigung ergebe sich hierdurch nicht. Defekte Duschen würden umgehend repariert. Für die Deckensanierung sei beim Tagesordnungspunkt 2 die Genehmigung einer außerplanmäßigen Ausgabe beschlossen worden. Wenn die TG Heeren Mängel gemeldet hätte, dann wäre auch hier früher reagiert worden. Die TG Heeren habe aber den Weg gewählt, Mängel erst am runden Tisch vorzutragen. Es sei auch deutlich gemacht worden, dass dies nicht der einzig richtige Weg sei. Herr Flaskamp wies auf die Vielzahl von Terminen bei den Sportvereinen vor Ort hin, die er mit Mitarbeitern des zuständigen Fachbereichs wahrnehme. Diese Aufgabe könne eine Kommission schon aus Zeitgründen nicht übernehmen.

 

Bei der TG Heeren sei auch die Aussage “politischer Druck ist notwendig“ gemacht worden, sagte Herr Weigel. Im Übrigen würden durch die Redu­zierung der Hausmeisterstellen kleine Reparaturen nicht mehr so schnell ausgeführt, die wiederum größeren Schäden entgegen gewirkt hätten.

 

Herr Flaskamp stellte richtig, dass das Zitat in Zusammenhang mit Inves­titionen gefallen sei, als deutlich gemacht worden sei, dass aufgrund der Haushaltssituation nicht alle Vorschläge der Vereine so erfüllt werden können, wie es vielleicht wünschenswert wäre. Hier sei von den Vereins­vertretern geäußert worden, dass sie den politischen Druck möchten.

 

Herr Hasler bat, die ablehnende Haltung noch einmal zu überdenken, da für die CDU die Ablehnung eine Brüskierung der Sportler sei. Der Antrag sei das Ergebnis eines Bürgerforums der CDU, bei dem viele Sportler ver­treten waren, und sei auf ausdrücklichen Wunsch dort entwickelt worden. Die CDU-Fraktion werde nicht nachlassen, die Interessen der Sportler zu vertreten. Seine Fraktion werde überlegen, innerhalb der CDU-Fraktion in einem Arbeitskreis diese Gespräche, wie bereits vor 5 Jahren, zu führen. Bei der ersten Begehung sei dann allerdings der Zutritt zur Sporthalle ver­weigert worden. Danach sei die Entscheidung, dass der Sport- und Frei­zeitausschuss reise, getroffen worden.

 

Auf die von Herrn Weigel aufgezeigten Mängel an der Koppelteich-Sport­halle eingehend erklärte Herr Kaminski, dass er seit Jahren in vielen Hallen selbst Sport treibe und gerade zur Koppelteich-Sporthalle fest­stellen könne, dass Mängel schnell behoben worden seien. Ansprech­partner seien der Hausmeister und die Verwaltung.

 

Als damaliger Ausschussvorsitzender legte Herr Kaminski weiter dar, dass die Begehung der Sportstätten als Aufgabe des Sport- und Freizeit­ausschusses, gerade auch im Hinblick auf die neuen Mitglieder, ange­sehen worden und in Absprache mit dem Vorsitzenden des Stadtsport­verbandes auch geschehen sei.

 

Frau Dyduch betonte, dass sicherlich alle Fraktionen über das vielfältige Vereinsleben in den unterschiedlichsten Sportarten in Kamen erfreut seien. Die Unterstützung der Vereine, die ihnen auch selbstverständlich zustehe, solle auch selbstverständlich fortgesetzt werden. Dennoch müsse im Zuge der Sparmaßnahmen auf Verhältnismäßigkeit gesetzt werden. Durch die bisherige gute Arbeit erübrige sich aber die Einrichtung einer zusätzlichen Kommission.

 

Als Teilnehmerin bei dem Gespräch mit der TG Heeren stellte Frau Lungenhausen klar, dass der Verein durchaus Verbindung zu den Rats­mitgliedern in Heeren pflege. Dies funktioniere gut. Insgesamt gesehen sei das Gespräch in Heeren sehr positiv verlaufen.

 

Herr Lipinski unterstrich, dass sich niemand einen schlechten Kontakt zu den Vereinen wünsche. Bei der Bereisung der Sportstätten werde aber nicht gleichzeitig der Kontakt zu den Vereinen hergestellt, da die Sport­stätten zum Teil von sehr vielen Vereinen genutzt würden. Der persön­liche Kontakt als Politiker sei dem einer offiziellen Kommission vorzu­ziehen, bei deren Besuch die Vereinsvertreter zur Teilnahme aufgefordert würden.

 

Da die in der Vergangenheit durchgeführte Begehung der Sportstätten durch den Sport- und Freizeitausschuss als positiv angesehen werde, stellte Herr Eisenhardt in Frage, wie die Nähe zu den Vereinen und Sportstätten seitens der Parlamentarier ohne eine Kommission zukünftig bestehen bleiben könne. Überdies sei die Einrichtung einer kleinen Kom­mission preiswerter als die Bereisung durch einen gesamten Ausschuss. Es gehe auch nicht um kleine Mängelfeststellungen, sondern um grund­sätzliche Angelegenheiten, z.B. Modernisierungsmaßnahmen.

 

Herr Hasler führte aus, dass der Sport- und Freizeitausschuss bei seinen Besuchen der Sportstätten in der Regel neben den Vertretern der Verwal­tung nur den Hausmeister angetroffen und Auskunft erhalten habe. Bei den vereinseigenen Anlagen seien Vereinsvertreter anwesend gewesen, so dass die Gespräche auch inhaltsreicher gewesen seien. Diese Be­suche würden von den Vereinsvertretern begrüßt und nicht als Belastung empfunden.

 

Es stelle sich die Frage, so Frau Schneider, ob um die Einrichtung einer Sportstättenkommission diskutiert werde oder ob es um die Frage gehe, welche Fraktion die größere Lobby für den Sport in Kamen habe. Wesent­lich sei doch die Feststellung, dass durch die Kommission der Sportaus­schuss wieder eingeführt werde.

 

Herr Bremmer war der Auffassung, dass bei Defiziten in den Sportstätten und Schulen Mängel und Anregungen von den jeweiligen Sicherheits­beauftragten gemeldet werden sollten. Verbesserungen seien möglich. Seines Wissens nach sei auch das Gespräch bei der TG Heeren nicht so positiv verlaufen, wie Frau Lungenhausen es darstelle. Allerdings bezweifele seine Fraktion, dass durch eine Kommission eine größere Bürgernähe hergestellt werden könne.

 

Es sei nicht Aufgabe einer Kommission, mit allen Vereinen Probleme zu erörtern, sagte Herr Kaminski. Der Stadtsportverband als Interessen­vertreter der Sportvereine werde hierdurch ausgehebelt. Intention des Sport- und Freizeitausschusses für die Bereisung sei auch der Sport­stättenbericht gewesen. Dieser werde zu gegebener Zeit fortzuschreiben sein. Hierzu könne auch die kleine Kommission wenig beitragen. Wenn Herr Hasler die Besuche abqualifiziere und lediglich auf die Anwesenheit der Hausmeister abstelle, so dürfte er bei einer Reihe von Veranstal­tungen nicht anwesend gewesen sein. Mittelpunkt waren nicht die Haus­meistergespräche. Durch die Sachkompetenz der Verwaltung seien umfassende Informationen gegeben worden.