Herr Lipinski begrüßte Herrn Körbel, planlokal Dortmund.

 

Herr Körbel erläuterte die Grundzüge des städtebaulichen Wettbewerbsverfahrens zur Gestaltung des Nebenzentrums. Er ging insbesondere ein auf Anlass und Ziel des Wettbewerbes, das Wettbewerbsgebiet, das Wettbewerbsverfahren sowie die Zeitschiene. Die Einzelheiten sind der Präsentation zur Sitzung (S. 4 bis S. 21) zu entnehmen.

 

Herr Dr. Liedtke ergänzte, dass die Verhandlungen über den Erwerb des bislang im Privateigentum befindlichen Platzes durch die Stadt Kamen mit positivem Ergebnis abgeschlossen worden seien und absehbar der Grunderwerb durch die Stadt Kamen erfolgen werde. Eine Beteiligung an dem Wettbewerbsverfahren durch den Fachausschuss werde analog dem Verfahren zum Seseke-Wettbewerb erfolgen. Die Ergebnisse des Wettbewerbsverfahrens würden in dem Ausschuss vorgestellt.

 

Zu den Nachfragen von Herrn Diederichs-Späh gab Herr Körbel nachfolgende Informationen. Zur Festlegung des Planungsraumes für das Wettbewerbsverfahren erläuterte Herr Körbel, dass dieser noch nicht abschließend festgelegt sei. Im Wesentlichen gehe es um die Gestaltung der öffentlichen Bereiche (Verkehrsraum und Platz). Es sei jedoch zu berücksichtigen, dass eine Harmonisierung mit der umliegenden Bebauung sowie eine Berücksichtigung der Übergangsbereiche (z. B. Kreuzungsbereich Westfälische Straße, Märkische Straße Bereich Eisdiele) erfolgen müsse. Abrupte Grenzziehungen seien nicht sinnvoll. Das Thema Fassadengestaltung sei nicht Gegenstand des Wettbewerbsverfahrens, sondern werde im Zuge des Quartiersmanagements thematisiert.

Das Budget für die Maßnahme sei mit dem Beschluss des IHK Kamen-Heeren-Werve auf 1,5 Mio. € (Baukosten einschl. Grunderwerbs- u. Planungskosten) festgesetzt worden. Den Wettbewerbsteilnehmern solle ein entsprechendes Budget für die Baukosten als Zielgröße vorgegeben werden, welches möglichst einzuhalten sei. Der Wettbewerb richte sich im Wesentlichen an Landschaftsarchitekten. Grundsätzlich werde im Ergebnis des Wettbewerbsverfahrens der Siegerentwurf Grundlage für die weitere Planung. Unter Beibehaltung der wesentlichen Grundaussagen des Siegerentwurfes seien aber noch Änderungen im Detail sowie Modifizierungen im Rahmen des Umsetzungsprozesses möglich.

 

Frau Dörlemann erkundigte sich nach der Zusammensetzung der Jury.

 

Grundsätzlich bestehe die Jury je zur Hälfte aus Fachpreisrichtern (z. B. der Architektenkammer) und Sachpreisrichtern (z. B. aus Verwaltung, Politik, Händlerschaft). Zudem könne ggf. auch eine beratende Teilnahme ohne Stimmrecht eingeräumt werden.

 

Mit Hinweis auf das Wettbewerbsverfahren zum „Seseke Projekt“ erklärte Herr Dr. Liedtke, dass ein Vorschlag der Verwaltung zur Zusammensetzung der Jury mit dem Fachausschuss abgestimmt werde.

 

Bezug nehmend auf die Nachfrage von Herrn Müller zur Einbeziehung der vorhandenen Parkplätze im Bereich des Nebenzentrums erläuterte Herr Körbel, dass dies grundsätzlich im Rahmen der Auslobung des Wettbewerbs vorgegeben werden könne. Im Rahmen der Umgestaltung sei auch denkbar, die Parkplätze an anderer Stelle zu errichten. Bei den Planungen sei allgemein der Grundsatz der Barrierefreiheit zwingend zu beachten.

 

Herr Dr. Liedtke plädiere dafür, die Anzahl der Stellplätze nach Möglichkeit zu erhalten. Die konkrete Flächenzuordnung sei eine Aufgabe im Rahmen des Wettbewerbs, die von den Landschaftsarchitekten unter Einbeziehung eines Verkehrsplaners zu lösen sei.

 

Im Zusammenhang mit der Neugestaltung des Kreuzungsbereiches Märkische Straße / Mittelstraße (angelehnt an Shared-Space-Konzepte) erkundigte sich Frau Schaumann, ob dies im Zuge des Wettbewerbsverfahrens berücksichtigt werde und ob auch eine Überplanung der Verkehrsregelungen (Tempo 30-Zone) erfolgen solle.

 

Es folgte eine grundsätzliche Diskussion zum Umgang der einzelnen Verkehrsteilnehmer mit Shared-Space-Bereichen und dessen Funktionalität.

 

Herr Dr. Liedtke erläuterte, dass zu erwarten sei, dass das Ergebnis des Wettbewerbes auch darauf eingehen werde. Mit Blick auf die Zweckbindung der Umbaumaßnahme im Rahmen des KP II sei eine Überplanung des bereits umgestalteten Bereiches nicht vorgesehen.

 

Zur Anfrage von Frau Scharrenbach, ob auch private Flächen überplant würden, stellte Herr Dr. Liedtke dar, dass der Grunderwerb durch die Stadt Kamen gesichert sei und der Platz in Gänze zur öffentlichen Fläche werde. Insofern begrenze sich der Wettbewerb auf die Überplanung öffentlicher Flächen.

 

Der an Shared-Space-Konzepte orientierte Umbau des Kreuzungsbereiches habe im Ergebnis dazu geführt, dass sich die Zahl von Unfällen in diesem Bereich verringert habe, ergänzte Herr Lipinski. Insbesondere die Situation für Fußgänger habe sich erheblich verbessert.

 

In Bezug auf die Parksituation im Bereich des Nebenzentrums wies Herr Heidenreich darauf hin, dass sich auch westlich des Sparkassengebäudes Parkplätze befinden würden. Insofern sei nach seiner Auffassung durchaus eine andere Aufteilung der Parkflächen möglich.

 

Abschließend bedankte sich Herr Lipinski bei Herrn Körbel für die ausführlichen Informationen. Das Thema werde durch den Planungs- und Straßenverkehrsausschuss weiter begleitet.