Sitzung: 19.09.2016 Planungs- und Straßenverkehrsausschuss
Herr Lipinski begrüßte Herrn Körbel,
planlokal Dortmund.
Herr Körbel erläuterte die Grundzüge des
städtebaulichen Wettbewerbsverfahrens zur Gestaltung des Nebenzentrums. Er ging
insbesondere ein auf Anlass und Ziel des Wettbewerbes, das Wettbewerbsgebiet,
das Wettbewerbsverfahren sowie die Zeitschiene. Die Einzelheiten sind der
Präsentation zur Sitzung (S. 4 bis S. 21) zu entnehmen.
Herr Dr. Liedtke ergänzte, dass die
Verhandlungen über den Erwerb des bislang im Privateigentum befindlichen
Platzes durch die Stadt Kamen mit positivem Ergebnis abgeschlossen worden seien
und absehbar der Grunderwerb durch die Stadt Kamen erfolgen werde. Eine
Beteiligung an dem Wettbewerbsverfahren durch den Fachausschuss werde analog
dem Verfahren zum Seseke-Wettbewerb erfolgen. Die Ergebnisse des
Wettbewerbsverfahrens würden in dem Ausschuss vorgestellt.
Zu den Nachfragen
von Herrn Diederichs-Späh gab Herr Körbel nachfolgende Informationen. Zur
Festlegung des Planungsraumes für das Wettbewerbsverfahren erläuterte Herr Körbel, dass dieser noch nicht
abschließend festgelegt sei. Im Wesentlichen gehe es um die Gestaltung der
öffentlichen Bereiche (Verkehrsraum und Platz). Es sei jedoch zu
berücksichtigen, dass eine Harmonisierung mit der umliegenden Bebauung sowie
eine Berücksichtigung der Übergangsbereiche (z. B. Kreuzungsbereich
Westfälische Straße, Märkische Straße Bereich Eisdiele) erfolgen müsse. Abrupte
Grenzziehungen seien nicht sinnvoll. Das Thema Fassadengestaltung sei nicht
Gegenstand des Wettbewerbsverfahrens, sondern werde im Zuge des
Quartiersmanagements thematisiert.
Das Budget für die
Maßnahme sei mit dem Beschluss des IHK Kamen-Heeren-Werve auf 1,5 Mio. €
(Baukosten einschl. Grunderwerbs- u. Planungskosten) festgesetzt worden. Den
Wettbewerbsteilnehmern solle ein entsprechendes Budget für die Baukosten als
Zielgröße vorgegeben werden, welches möglichst einzuhalten sei. Der Wettbewerb
richte sich im Wesentlichen an Landschaftsarchitekten. Grundsätzlich werde im
Ergebnis des Wettbewerbsverfahrens der Siegerentwurf Grundlage für die weitere
Planung. Unter Beibehaltung der wesentlichen Grundaussagen des Siegerentwurfes
seien aber noch Änderungen im Detail sowie Modifizierungen im Rahmen des
Umsetzungsprozesses möglich.
Frau Dörlemann erkundigte sich nach der
Zusammensetzung der Jury.
Grundsätzlich
bestehe die Jury je zur Hälfte aus Fachpreisrichtern (z. B. der
Architektenkammer) und Sachpreisrichtern (z. B. aus Verwaltung, Politik,
Händlerschaft). Zudem könne ggf. auch eine beratende Teilnahme ohne Stimmrecht
eingeräumt werden.
Mit Hinweis auf das
Wettbewerbsverfahren zum „Seseke Projekt“ erklärte Herr Dr. Liedtke, dass ein Vorschlag der Verwaltung zur Zusammensetzung
der Jury mit dem Fachausschuss abgestimmt werde.
Bezug nehmend auf
die Nachfrage von Herrn Müller zur
Einbeziehung der vorhandenen Parkplätze im Bereich des Nebenzentrums erläuterte
Herr Körbel, dass dies grundsätzlich
im Rahmen der Auslobung des Wettbewerbs vorgegeben werden könne. Im Rahmen der
Umgestaltung sei auch denkbar, die Parkplätze an anderer Stelle zu errichten.
Bei den Planungen sei allgemein der Grundsatz der Barrierefreiheit zwingend zu
beachten.
Herr Dr. Liedtke plädiere dafür, die Anzahl
der Stellplätze nach Möglichkeit zu erhalten. Die konkrete Flächenzuordnung sei
eine Aufgabe im Rahmen des Wettbewerbs, die von den Landschaftsarchitekten
unter Einbeziehung eines Verkehrsplaners zu lösen sei.
Im Zusammenhang mit
der Neugestaltung des Kreuzungsbereiches Märkische Straße / Mittelstraße
(angelehnt an Shared-Space-Konzepte) erkundigte sich Frau Schaumann, ob dies im Zuge des Wettbewerbsverfahrens berücksichtigt
werde und ob auch eine Überplanung der Verkehrsregelungen (Tempo 30-Zone)
erfolgen solle.
Es folgte eine
grundsätzliche Diskussion zum Umgang der einzelnen Verkehrsteilnehmer mit
Shared-Space-Bereichen und dessen Funktionalität.
Herr Dr. Liedtke erläuterte, dass zu
erwarten sei, dass das Ergebnis des Wettbewerbes auch darauf eingehen werde.
Mit Blick auf die Zweckbindung der Umbaumaßnahme im Rahmen des KP II sei eine
Überplanung des bereits umgestalteten Bereiches nicht vorgesehen.
Zur Anfrage von Frau
Scharrenbach, ob auch private
Flächen überplant würden, stellte Herr Dr.
Liedtke dar, dass der Grunderwerb durch die Stadt Kamen gesichert sei und
der Platz in Gänze zur öffentlichen Fläche werde. Insofern begrenze sich der
Wettbewerb auf die Überplanung öffentlicher Flächen.
Der an
Shared-Space-Konzepte orientierte Umbau des Kreuzungsbereiches habe im Ergebnis
dazu geführt, dass sich die Zahl von Unfällen in diesem Bereich verringert
habe, ergänzte Herr Lipinski.
Insbesondere die Situation für Fußgänger habe sich erheblich verbessert.
In Bezug auf die
Parksituation im Bereich des Nebenzentrums wies Herr Heidenreich darauf hin, dass sich auch westlich des
Sparkassengebäudes Parkplätze befinden würden. Insofern sei nach seiner
Auffassung durchaus eine andere Aufteilung der Parkflächen möglich.
Abschließend
bedankte sich Herr Lipinski bei
Herrn Körbel für die ausführlichen Informationen. Das Thema werde durch den
Planungs- und Straßenverkehrsausschuss weiter begleitet.