Frau Kappen begrüßte ebenfalls alle Anwesenden und stellte sich kurz als gewählte 1. Beigeordnete der Stadt Kamen vor. Sie berichtete darüber, dass sie wenige Tage nach ihrem Dienstantritt den Zuwendungsbescheid über eine Fördersumme von 1,53 Mio. von der Bezirksregierung Arnsberg in Empfang nehmen konnte. Neben dem wichtigen baulichen Aspekt beinhalte die Zuwendung auch die Förderung der Personalkosten für das Quartiermanagement. Aktuell schreiten die Planungen für die inhaltliche Entwicklung des Quartiers voran.

 

Anschließend referierte Herr Wrobel anhand eines Films und einer Power Point-Präsentation über den Aufbau eines Quartiermanagements sowie die Einbindung des Jugendzentrums Lüner Höhe. Er stellte die derzeitigen Räumlichkeiten und deren verschiedene Nutzungszwecke vor. Er ging dabei auch auf die vielfältigen Projekte, Angebote und Veranstaltungen ein und hob die Zusammenarbeit mit Schulen oder Vereinen etc. hervor. Sehr gut angenommen werde die Möglichkeit, im Jugendzentrum Kindergeburtstage zu feiern. Nunmehr acht Jugendliche wären als Animateure für die Gestaltung der Geburtstagsfeiern geschult worden.

Ferner würde jeden Tag gegen ein geringes Entgelt ein gemeinsames Abendbrot für Kinder angeboten. Regelmäßig würden ca. vierzig Kinder das Angebot annehmen.

Neben den Angeboten für Kinder und Jugendliche sei das Programm um Veranstaltungen für Erwachsene erweitert worden. Dies habe auch den positiven Nebeneffekt, dass das Jugendzentrum verstärkt als offene Begegnungsstätte wahrgenommen werde.

Die Impressionen, die durch den Film vermittelt wurden, spiegelten lebhaft die vielfältigen Aktivitäten im Großen und im Kleinen wieder und gaben so einen Einblick in die Kinder- und Jugendarbeit vor Ort.

 

Frau Kappen betonte, dass es folgerichtig sei, das soziale Miteinander im Quartier weiter konsequent zu stärken und zu fördern. Das Jugendzentrum habe sich zu einem generationsübergreifenden Haus entwickelt.

 

Im weiteren Verlauf stellte Herr Wrobel die baulichen Planungen anhand einer Entwurfszeichnung vor und ging hierbei besonders auf den behindertengerechten Ausbau ein. Erste Überlegungen zur Nutzung der Räume wurden erläutert. Das Sonderprogramm sei auf Vorhaben ausgerichtet, die der Integration aller im Quartier lebenden Menschen dienen. Die Integration von Flüchtlingen sei hier ein besonderer Schwerpunkt. Daher werde zukünftig geplant, die schon bestehenden Angebote (z.B. Sprachkurse) auszuweiten und neue zu etablieren.

In diesem Zusammenhang stellte Herr Wrobel auch die möglichen zukünftigen Aufgaben und Schwerpunkte eines sog. Quartierbüros vor und erklärte, dass ab dem 01.10.2016 die Möglichkeit bestünde, die Stelle eines Quartiermanagers zu besetzen.

 

Frau Kappen erläuterte anschließend die nächsten Schritte. Primär sei geplant die baulichen Anpassungen voranzutreiben. Sie stellte in Aussicht, die detaillierteren Architektenpläne und den konkreten zeitlichen Ablauf vorzustellen und auch laufend dem Jugendhilfeausschuss über die Entwicklungen zu berichten. Bereits während der Bauphase solle Quartiersarbeit stattfinden, beispielweise indem das angrenzende Wohnumfeld frühzeitig in die Entwicklungen mit eingebunden werde. Die personelle Begleitung erfolge dann bereits durch das Quartiermanagement.

Das Jugendzentrum werde während der Bauphase nicht geschlossen, ggf. müssten Angebote bzw. Veranstaltungen an die besondere Situation angepasst werden.

 

Frau Scharrenbach verwies auf das Investitionserfordernis im Jugendzentrum.

Sie erkundigte sich ferner nach der Kooperation und Vernetzung mit der AWO Kindertages-einrichtung  „Atlantis“ als Familienzentrum und anerkannte Sprachförder-Kita, insbesondere in den Beratungsbereichen Gesundheit und Erziehung. Hier solle die Schaffung von Doppelstrukturen vermieden werden.

Auch erkundigte sie sich im Rahmen der Flüchtlingsintegration nach den Einbindungsplanungen der Gemeinschaftsunterkunft „Mausegatt“.

 

Frau Kappen antwortete, dass sowohl die Beratungen in der Kindertageseinrichtung als auch im Quartier durchaus parallel angeboten werden könnten, da die Erfahrungen zeigten, dass meist die jeweiligen Angebote von unterschiedlichen Zielgruppen nachgefragt würden. Während des Kindergartenalters wäre die Kita häufig die erste Anlaufstelle, während im Grundschulalter die Ratsuchenden eher andere Institutionen aufsuchten.

Ferner erwiderte Frau Kappen, dass die Verwaltung zukünftig noch intensiver Maßnahmen zur Integration von Flüchtlingen vorantreiben möchte. Nachdem die vorrangigen Anforderungen, wie beispielweise die Bereitstellung adäquater Unterkünfte, erfüllt seien, gelte es in Zusammenarbeit mit diversen Hilfsorganisationen und Ehrenamtlichen, Schwerpunkte in der Flüchtlingsintegration zu setzen. Die Entlastung der Unterkunft „Mausegatt“ und die Einbindung der Familien im neuen Quartier seien ausdrücklich gewollt.

 

Herr Dunker ergänzte, dass zwischen der Kindertageseinrichtung „Atlantis“ und dem Jugendzentrum seit jeher eine enge Zusammenarbeit stattfände.

 

Frau Werning bat um Auskunft, wie zukünftig die Zusammenarbeit mit dem TSC Kamen gestaltet werde. Dieser Verein habe sich in der Vergangenheit sehr in der Kinder- und Jugendförderung engagiert.

 

Herr Wrobel erklärte, dass das Jugendzentrum mit vielen Vereinen, so auch dem TSC Kamen, eng vernetzt sei. Zudem betrieben die Kolleginnen und Kollegen laufend Kontaktpflege.

 

Frau Kappen ergänzte, dass es im Rahmen des Quartiermanagements durchaus wünschenswert sei, die Kontakte zu den Sportvereinen zu intensivieren, auch wenn nun in unmittelbarer Umgebung des Jugendzentrums keine Sportanlagen genutzt werden könnten. Hier bestünde ggf. die Möglichkeit entsprechende Bewegungsangebote zu entwickeln, die auch unabhängig von einem direkten Zugang zu einer Sportstätte durchgeführt werden könnten.

 

Frau Hartig erkundigte sich nach den Gestaltungsplänen für das Außengelände, insbesondere nach den Überlegungen zur Überplanung des bestehenden Spielplatzes.

 

Herr Dunker teilte mit, dass im Rahmen des Projektes auch die Nutzung des Außengeländes angepasst werde. Dies bedürfe einer konzeptionellen Erarbeitung. Hier dienten die beachtlichen Erfahrungswerte des Jugendzentrum-Teams als Grundlage für die zukünftigen Gestaltungsplanungen.

 

Herr Stalz bedankte sich für den informativen und kurzweiligen Vortrag, der auch anschaulich verdeutlicht habe, wie hoch der Stellenwert des Jugendzentrums im örtlichen Umfeld sei. Er informierte über die Unterstützung des Gesamtprojektes im Rat und betonte die Wichtigkeit einer unterbrechungsfreien Öffnung des Jugendzentrums während der Bauphase.

Ferner hinterfragte er die Sanierungspläne für den Altbaukomplex auch in Bezug auf eine energetische bauliche Anpassung.

 

Herr Dunker antwortet direkt, dass die Sanierung des Altbaus zukunftsorientiert geplant werde. Jedoch müsse zwingend der Kostenrahmen eingehalten werden.

 

Auf Nachfrage von Herrn Suk wurde von Herrn Wrobel klargestellt, dass in der Fördersumme Personalkosten von rd. 105.000,00 € für drei Jahre für das Quartiermanagement enthalten seien.

 

Herr Kusber regte an, dem Part Bewegung bei den Planungsansätzen Raum zu geben. Er unterbreitete den Vorschlag, die Räumlichkeiten des Jugendzentrums für eine Vereinsvorstandssitzung nutzen zu wollen. Die dortige Präsenz könne somit auch zur Intensivierung der Kontakte zu den Kindern und Jugendlichen genutzt werden.