Beschluss:

 

Der Planungs- und Straßenverkehrsausschuss möge beschließen, dass bei der Umsetzung der Planungen an der Seseke folgende Punkte zu beachten sind:

 

·            Das Hauptaugenmerk ist auf die Rückkehr zu einem Konzept der städtebaulichen Öffnung der Seseke zur Innenstadt durch Einbeziehung der nördlichen Sesekeseite im Bereich der Bahnhofstraße zu legen.

 

·            Ein deutliches Beschilderungskonzept für Radtouristen auf Gastronomie und Handel in der Innenstadt zur Förderung des Seseketourismus wird in die Planung aufgenommen.

 

·            Die Anlage von naturnahen Räumen für den Bienen- und Insektenschutz (Blühpflanzen- und Kräuterwiesen) wird in das Planungskonzept aufgenommen. Entsprechende gebietsheimische ausdauernde Wildpflanzarten sind aktiv über Einsaaten einzubringen.

 

·            Entsprechend der Resolution des Rates der Stadt Kamen vom 22.03.2012 zur Deklaration „Biologische Vielfalt in Kommunen“ sind Maßnahmen zur Erhaltung und Stärkung der biologischen Vielfalt in den Grün- und Freiflächen im Siedlungsbereich – bezogen auf die öffentlichen Grünflächen – zu ergreifen und die naturnahe Pflege mit weitgehendem Verzicht auf Pestizide und Düngung sowie die Reduktion der Schnittfrequenz (Ökologisches Grünflächenmanagement) sind zu gewährleisten.

 

·            Bei der Bepflanzung sind Obstbaumanpflanzungen als Nahrungsquelle für Insekten und „Naschgarten“ für die Bürger/innen unserer Stadt zu berücksichtigen. Entsprechend der o.a. Deklaration sind nur ausschließlich heimische und gebietsspezifische Sorten zu verwenden. Die Naturschutzverbände sind einzubeziehen, um alte, westfälische Obstbaumsorten zu benennen. Diese sind bevorzugt zu pflanzen. Durch eine gezielte vor Ort Information, kann den Bürger/innen die Sorte als auch ihre Relevanz für den Insektenschutz näher gebracht werden.


Abstimmungsergebnis: bei 1 Enthaltung und 13 Gegenstimmen mehrheitlich abgelehnt


Frau Dörlemann verwies inhaltlich auf den Antrag. Aus der letzten Sitzung des Planungs- und Straßenverkehrsausschusses habe sie die Aufforderung mitgenommen, das Planungskonzept zum Sesekepark zu überdenken. Ihrer Fraktion sei es wichtig in diesem Zusammenhang auf die vom Rat 2012 beschlossene Resolution „Biologische Vielfalt in Kommunen“ und auf deren Be­ach­tung bei der Umsetzung des Sesekeparks hinzuweisen.

 

Frau Scharrenbach teilte mit, dass die CDU-Fraktion dem Antrag zustimmen werde. Die Einbe­ziehung der nördlichen Sesekeseite, ein Beschilderungskonzept, die Biodiversität und die An­pflanzung von Obstbäumen seien sinnvoll. Die biologische Vielfalt in Kommunen würde schon heute als gegeben angesehen. Aus Kostengründen sollte Abstand genommen werden von der Realisierung der Gestaltung der Sesekeufer zwischen den beiden Brücken. Sie rege nochmals eine Beschlussfassung für die einzelnen Bauabschnitte an, sobald der endgültige Kostenrahmen feststehen würde.

 

Herr Liedtke stellte fest, dass es nie eine Abkehr vom Projekt „ Öffnung der Seseke zur Innen­stadt durch Einbeziehung der nördlichen Sesekeseite im Bereich der Bahnhofstraße“ gegeben hätte. Räumlich gesehen, würde es sich um eine Öffnung der Seseke zur Innenstadt handeln, da die Seseke mitten in der Innenstadt liegen würde. Ein Beschilderungskonzept würde bereits Teil der Planungen sein. Das Thema „biologische Vielfalt“ sei sicherlich grundsätzlich wichtig. Hier sei wesentlicher Aspekt die Freizeitnutzung, durch Fallobst und Wespen könne diese stark einge­schränkt werden. Nutzungskonflikte seien absehbar, sollten jedoch mit Blick auf die Bedeutung der Anlage für Erholung und Freizeit vermieden werden. Insofern würde die Verwaltung empfeh­len, den Antrag abzulehnen.

 

Frau Schaumann teilte mit, dass sie sich den Ausführungen von Herrn Liedtke anschließen wür­de und den Antrag ablehnen würde.

 

Frau Müller erklärte für die SPD-Fraktion, dass die Darstellungen von Herrn Liedtke zum diesem Tagesordnungspunkt geteilt würden. Äpfel würden nicht an diesen Standort gehören. Der Antrag würde abgelehnt werden.

 

Frau Dörlemann erläuterte, dass sich der Antrag bezüglich der Obstbaumanpflanzungen auf die Aussage des Planungsbüros Glück bezogen hätte, im Sesekepark Zierapfelbäume anpflanzen zu wollen. Aufgrund eines biologischen Miteinanders seien Fallobst und die entsprechenden Insek­ten auf einer Liegewiese akzeptabel.

 

Herr Liedtke erklärte, dass es einen Grundsatzbeschluss zu Zeiten der internationalen Bauaus­stellung gegeben hätte, dass im Bereich der Lippe die Ökologie und rund um die Seseke Freizeit und Erholung im Vordergrund stehen würden. Dieses grundsätzliche Ziel würde hier auch verfolgt werden.

 

Herr Kühnapfel stellte fest, dass der Insektenschutz im Stadtgebiet sicherlich auch aus päda­gogischen Gründen sinnvoll wäre. Umfangreiche Obstanpflanzungen in der Innenstadt würde er allerdings auch nicht befürworten. Hierfür seien die Ortsrandlagen besser geeignet. Dadurch könnten Konflikte vermieden werden. Bei Obstbäumen sei ein größerer Unterhaltsaufwand gege­ben, da das Fallobst eingesammelt werden müsste. Die Anlage von Blühstreifen sei sicherlich sinnvoll, an denen Bienen und Schmetterlinge beobachtet werden könnten.

 

Frau Middendorf wies darauf hin, dass in dem Antrag lediglich von Obstbaumanpflanzungen die Rede gewesen sei und keine Streuobstwiesen angelegt werden sollten. Die Anpflanzung einzel­ner Obstbäume, nicht gerade in den Liegebereichen, sei sicherlich vertretbar.