Sitzung: 18.06.2015 Planungs- und Straßenverkehrsausschuss
Beschluss:
Der Planungs- und Straßenverkehrsausschuss
möge beschließen, dass bei der Umsetzung der Planungen an der Seseke folgende
Punkte zu beachten sind:
·
Das
Hauptaugenmerk ist auf die Rückkehr zu einem Konzept der städtebaulichen
Öffnung der Seseke zur Innenstadt durch Einbeziehung der nördlichen Sesekeseite
im Bereich der Bahnhofstraße zu legen.
·
Ein
deutliches Beschilderungskonzept für Radtouristen auf Gastronomie und Handel in
der Innenstadt zur Förderung des Seseketourismus wird in die Planung aufgenommen.
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Die
Anlage von naturnahen Räumen für den Bienen- und Insektenschutz (Blühpflanzen-
und Kräuterwiesen) wird in das Planungskonzept aufgenommen. Entsprechende
gebietsheimische ausdauernde Wildpflanzarten sind aktiv über Einsaaten einzubringen.
·
Entsprechend
der Resolution des Rates der Stadt Kamen vom 22.03.2012 zur Deklaration
„Biologische Vielfalt in Kommunen“ sind Maßnahmen zur Erhaltung und Stärkung
der biologischen Vielfalt in den Grün- und Freiflächen im Siedlungsbereich –
bezogen auf die öffentlichen Grünflächen – zu ergreifen und die naturnahe
Pflege mit weitgehendem Verzicht auf Pestizide und Düngung sowie die Reduktion
der Schnittfrequenz (Ökologisches Grünflächenmanagement) sind zu gewährleisten.
·
Bei
der Bepflanzung sind Obstbaumanpflanzungen als Nahrungsquelle für Insekten und
„Naschgarten“ für die Bürger/innen unserer Stadt zu berücksichtigen. Entsprechend
der o.a. Deklaration sind nur ausschließlich heimische und gebietsspezifische
Sorten zu verwenden. Die Naturschutzverbände sind einzubeziehen, um alte,
westfälische Obstbaumsorten zu benennen. Diese sind bevorzugt zu pflanzen.
Durch eine gezielte vor Ort Information, kann den Bürger/innen die Sorte als
auch ihre Relevanz für den Insektenschutz näher gebracht werden.
Abstimmungsergebnis: bei 1 Enthaltung und 13 Gegenstimmen mehrheitlich abgelehnt
Frau Dörlemann verwies inhaltlich
auf den Antrag. Aus der letzten Sitzung des Planungs- und
Straßenverkehrsausschusses habe sie die Aufforderung mitgenommen, das Planungskonzept
zum Sesekepark zu überdenken. Ihrer Fraktion sei es wichtig in diesem Zusammenhang
auf die vom Rat 2012 beschlossene Resolution „Biologische Vielfalt in Kommunen“
und auf deren Beachtung bei der Umsetzung des Sesekeparks hinzuweisen.
Frau Scharrenbach teilte mit,
dass die CDU-Fraktion dem Antrag zustimmen werde. Die Einbeziehung der nördlichen
Sesekeseite, ein Beschilderungskonzept, die Biodiversität und die Anpflanzung
von Obstbäumen seien sinnvoll. Die biologische Vielfalt in Kommunen würde schon
heute als gegeben angesehen. Aus Kostengründen sollte Abstand genommen werden
von der Realisierung der Gestaltung der Sesekeufer zwischen den beiden Brücken.
Sie rege nochmals eine Beschlussfassung für die einzelnen Bauabschnitte an,
sobald der endgültige Kostenrahmen feststehen würde.
Herr Liedtke stellte fest,
dass es nie eine Abkehr vom Projekt „ Öffnung der Seseke zur Innenstadt durch
Einbeziehung der nördlichen Sesekeseite im Bereich der Bahnhofstraße“ gegeben
hätte. Räumlich gesehen, würde es sich um eine Öffnung der Seseke zur Innenstadt
handeln, da die Seseke mitten in der Innenstadt liegen würde. Ein
Beschilderungskonzept würde bereits Teil der Planungen sein. Das Thema
„biologische Vielfalt“ sei sicherlich grundsätzlich wichtig. Hier sei
wesentlicher Aspekt die Freizeitnutzung, durch Fallobst und Wespen könne diese
stark eingeschränkt werden. Nutzungskonflikte seien absehbar, sollten jedoch
mit Blick auf die Bedeutung der Anlage für Erholung und Freizeit vermieden
werden. Insofern würde die Verwaltung empfehlen, den Antrag abzulehnen.
Frau Schaumann teilte mit,
dass sie sich den Ausführungen von Herrn Liedtke anschließen würde und den
Antrag ablehnen würde.
Frau Müller erklärte für die
SPD-Fraktion, dass die Darstellungen von Herrn Liedtke zum diesem Tagesordnungspunkt
geteilt würden. Äpfel würden nicht an diesen Standort gehören. Der Antrag würde
abgelehnt werden.
Frau Dörlemann erläuterte,
dass sich der Antrag bezüglich der Obstbaumanpflanzungen auf die Aussage des
Planungsbüros Glück bezogen hätte, im Sesekepark Zierapfelbäume anpflanzen zu
wollen. Aufgrund eines biologischen Miteinanders seien Fallobst und die entsprechenden
Insekten auf einer Liegewiese akzeptabel.
Herr Liedtke erklärte, dass
es einen Grundsatzbeschluss zu Zeiten der internationalen Bauausstellung
gegeben hätte, dass im Bereich der Lippe die Ökologie und rund um die Seseke
Freizeit und Erholung im Vordergrund stehen würden. Dieses grundsätzliche Ziel
würde hier auch verfolgt werden.
Herr Kühnapfel stellte fest,
dass der Insektenschutz im Stadtgebiet sicherlich auch aus pädagogischen
Gründen sinnvoll wäre. Umfangreiche Obstanpflanzungen in der Innenstadt würde
er allerdings auch nicht befürworten. Hierfür seien die Ortsrandlagen besser
geeignet. Dadurch könnten Konflikte vermieden werden. Bei Obstbäumen sei ein
größerer Unterhaltsaufwand gegeben, da das Fallobst eingesammelt werden
müsste. Die Anlage von Blühstreifen sei sicherlich sinnvoll, an denen Bienen
und Schmetterlinge beobachtet werden könnten.
Frau Middendorf wies darauf
hin, dass in dem Antrag lediglich von Obstbaumanpflanzungen die Rede gewesen
sei und keine Streuobstwiesen angelegt werden sollten. Die Anpflanzung einzelner
Obstbäume, nicht gerade in den Liegebereichen, sei sicherlich vertretbar.