Herr Körbel erläuterte, dass er jetzt eine Vorstudie zur Quartiersuntersuchung Karl-Arnold-Straße/ Blumenstraße präsentieren werde. Der Bereich sei bereits im Handlungskonzept Woh­nen betrachtet worden. Unter Berücksichtigung des Finanzbedarfs für die Umsetzung des IHK Kamen-Heeren-Werve, sei hier zunächst nach Maßnahmen für die Quartiersentwicklung ge­sucht worden, die ohne großen finanziellen Aufwand geleistet werden könnten. Beispielhaft nannte er den Einsatz eines Wohnungseigentümers- und Quartiersmanagers oder die Einbe­rufung einer Sozialraumkonferenz.

Inhaltlich stellte Herr Körbel einen Rückblick auf den Planungsprozess, die Beteiligung lokaler Akteure, die Ergebnisse der kleinräumigen Quartiersanalyse, die Handlungsempfehlungen und einen Ausblick vor. Die Präsentation kann im Ratsinformationssystem eingesehen werden. Die Vorstudie zur Quartiersentwicklung Karl-Arnold-Straße/Blumenstraße, die ebenfalls Handlungs­empfehlungen enthalte, würde den Fraktionen nach der Sommerpause vorgelegt werden.

 

Herr Lipinski bedankte sich bei Herrn Körbel für die Vorstellung der Vorstudie.

 

Herr Liedtke wies darauf hin, dass die Präsentationen zu den Tagesordnungspunkten 2 und 3 ab Beginn der 26. Kalenderwoche im Ratsinformationssystem eingesehen werden könnten.

 

Frau Müller bedankte sich für den interessanten Vortrag bei Herrn Körbel. Die Einrichtung eines Wohnungsquartiersmanagements sei sicherlich sinnvoll. Hier könnte man an die Sozialraum­ana­lyse, die im Jugendhilfeausschuss dargestellt worden sei, anknüpfen. Der Vorschlag zur Bildung einer Initiative durch die Wohnungsbaugesellschaften sei für das Quartier förderlich.

 

Frau Scharrenbach erläuterte, dass mit der Vorstudie für dieses Gebiet bereits die 3. Analyse, neben der Sozialraumanalyse und der kleinräumigen Analyse im Zusammenhang mit dem Hand­lungskonzept Wohnen, erstellt worden sei. Die Ergebnisse aller Analysen würden sich ähneln. Die CDU-Fraktion begrüße, dass ein Arbeitskreis für Wohnungseigentümer initiiert werden solle. Das sei der wohnungspolitische Dialog, den die CDU-Fraktion seinerzeit im Rat vorgeschlagen hätte, jedoch auf die Ablehnung der SPD-Fraktion gestoßen sei. Für diesen Dialog sei ein Initiator und Motor erforderlich. Diese Funktion solle, wie seinerzeit bereits vorgeschlagen, die Stadtver­wal­tung Kamen übernehmen. Frau Scharrenbach stellte die Frage, warum Herr Körbel ein inte­griertes Handlungskonzept nicht für sinnvoll halte, denn auch in diesem Quartier, wie in Kamen-Heeren-Werve, sei eine Vielzahl von Wohnungseigentümern betroffen.

 

Herr Körbel erläuterte auf die Frage von Frau Scharrenbach, dass in Kamen-Heeren-Werve viele öffentliche Flächen, wie u.a. die Heerener Mitte und das ehemalige Freibad, betrachtet wer­den würden. Integrierte Handlungskonzepte würden in der Regel darauf abzielen, Fördermittel für kommunal begleitete Fördermaßnahmen, für die die Gemeinde einen Eigenanteil zu leisten hätte, hervorzurufen. Für die Maßnahmen, die im Quartier Karl-Arnold/Blumenstraße notwendig er­schei­nen würden, seien die privaten Eigentümer der Wohnimmobilien zuständig, die dann ggf. auch öffentliche Mittel in Anspruch nehmen könnten. Um Wohnungsbaufördermittel in Anspruch zu nehmen, würde es nicht zwingend eines integrierten Handlungskonzeptes bedürfen, sondern lediglich eines Konzeptes, mit einem anderen Stellenwert und Status, so dass durchaus vorstell­bar sei, mit einem deutlich reduzierten Ansatz die Begründung für die Inanspruchnahme von Wohnungsbaufördermitteln zu schaffen.

 

Auf den Hinweis von Frau Scharrenbach, dass durch die Sozialraumkonferenz bereits ein Prä­ventionskreis eingerichtet worden sei, erwiderte Herr Körbel, dass aber auch die Wohnungsbau­gesellschaften in diese Runde aufgenommen werden müssten, da sie eine hohe Verantwortung tragen würden. In dem ganzen Bereich, abgesehen vom Jugendzentrum und dem Sportplatz, seien nur private Freiflächen vorhanden. Insbesondere die Eigentümer dieser Freiflächen müssten angesprochen werden. Er würde vorschlagen, den Kreis der Sozialraumkonferenz um die Eigentümer der Wohnhäuser und das JobCenter zu erweitern.

 

Herr Liedtke ergänzte, dass es nach Rücksprache mit der Bezirksregierung gelingen könnte, für die Finanzierung des Kommunikations- und Moderationsprozesses auch ohne integriertes Hand­lungskonzept Fördermittel zu erhalten.

 

Auf die Frage von Frau Scharrenbach, ob sich das Moderationskonzept im Wesentlichen auf den wohnungspolitischen Dialog beziehen würde, erläuterte Herr Liedtke, dass es sich um die Initiierung des Wohnungs-Eigentums-Managements und des Quartiersmanagements handeln würde. Ggf. sei eine Verknüpfung möglich. Die Entscheidung des Fördergebers würde maß­gebend sein, auch im Hinblick auf die Höhe der Fördergelder. In dem Bericht, der nach der Sommerpause veröffentlicht werden würde, sei zu erkennen, dass sich die Wohnungsbau­gesellschaften UKBS und WBG auch im Quartier engagieren wollen.

 

Herr Lipinksi bedankte sich nochmals bei den Vortragenden des Büros plan-lokal.