Frau Peppmeier referierte anhand eines Powerpointvortrages (siehe Anlage) über die Entwick­lung der Breitbandversorgung, der regionalen Ausrichtung, über Technik und Finanzierung in Kamen.

 

Herr Fuhrmann bedankte sich für die Ausführungen.

 

Frau Schaumann fragte nach der jeweiligen Anschlussstelle für das Glasfaserkabel.

 

Herr Hupe erklärte, dass dies davon abhängig sei, welches Modell für die Breitbandversorgung ausgesucht würde. Man unterscheide FTTC (Fiber to the curb), FTTB (Fiber to the building) und FTTH (Fiber to the home).

Er erläuterte die unterschiedlichen Modelle.

Grundsätzlich sei davon auszugehen, so Herr Hupe, je länger das Glasfaserkabel sei, desto stabiler sei die Leitung und die Datenübertragung.

 

Herr Krause stellte fest, dass der Vortrag von Frau Peppmeier nochmals verdeutlicht habe wie unbestritten und wichtig das Thema Breitbandversorgung sei.

Ohne kompetente Partner und eine entsprechende Finanzierungs- und Förderkulisse sei ein solches Projekt mit einem so hohen Investitionsvolumen nicht umsetzbar.

Die SPD-Fraktion stütze den Weg der Verwaltung.

 

Herr Eisenhardt bedankte sich ebenfalls für die Ausführungen von Frau Peppmeier und wies daraufhin, dass sich damit der Tagesordnungspunkt 3.2 Antrag der CDU-Fraktion erledigt hätte.

Er sehe die Stadt Kamen nicht am Anfang des Prozesses des Breitbandausbaus, sondern mit­tendrin.

Eine erneute Bedarfsanalyse sei seiner Einschätzung nach nicht zwingend notwendig. Diese wäre bereits durch die WfG des Kreises Unna in 2012 vorgestellt worden.

Herr Eisenhardt stimmte der Priorisierung des Breitbandausbaus in den Gewerbegebieten im Grundsatz zu. Er wies jedoch darauf hin, dass auch die „weißen Flecken“ im ländlichen Raum nicht ungeachtet bleiben sollten.

Auch in der Vergangenheit habe es eine Förderkulisse gegeben, die derzeit neu aufgelegt würde. Dies bleibe abzuwarten, so Herr Eisenhardt.

Er kritisierte, dass das Projekt Breitband in den vergangenen Jahren nicht in dem Umfang for­ciert  wurde wie es notwendig und wünschenswert gewesen wäre.

Herr Eisenhardt erklärte, dass man die Zeit hätte nutzen können um Kooperationspartner an einen Tisch zu holen und bei geplanten Tiefbaumaßnahmen Leerrohre für die Breitbandversor­gung mit zu verlegen.

Ferner wünsche er sich, dass die Stadt einen Breitbandkoordinator stellen solle. Da es sich auch um eine Kreisaufgabe handele, könnte dieser auch beim Kreis Unna installiert werden.

Zum Thema Breitbandausbau habe es bereits seitens des Schulzentrums an der Gutenberg­straße eine konkrete Anfrage gegeben. Herr Eisenhardt erkundigte sich, wie mit diesem Fall umgegangen worden sei.

 

Herr Hupe machte deutlich, dass eine erneute Bedarfsanalyse zwingend notwendig und erfor­derlich sei, denn die vorliegenden Daten seien veraltet. Gleiches gelte für eine erneute Markter­kundung. Er sehe die Stadt Kamen als Motor der Umsetzung eines Breitbandausbaus. Eine ak­tive Zusammenarbeit mit Partnern und Carriern sei unerlässlich.Er stellte fest, dass man bei der strategischen Vorgehensweise auf Gewerbegebiete, Schulen und Privathaushalte setzen sollte. Die Umsetzung sei durchaus auch nebeneinander, jedoch priorisiert, möglich.

Er führte weiter aus, dass der Breitbandausbau ein komplexer und auch langer Prozess sei, wo­bei die finanzielle Umsetzung, aber auch die Abnahme der Leistung seitens der Kunden intensiv betrachtet werden müsse.

 

Frau Peppmeier wies daraufhin, dass in Abstimmung mit der Schule eine tragbare Lösung ent­wickelt worden sei, die aber aufgrund steigender Anforderungen langfristig nicht trage.

 

Protokollnotiz:

Die Versorgung des Schulzentrums wird über eine 16 MBit-Leitung sichergestellt.

 

Herr Helmken gab den Hinweis, dass die Zukunft eher auf Funkmasten und Richtstrecken lie­gen würde; auch Glasfaser habe eine Dämpfung. Er bat dies in die Betrachtung mit einzubezie­hen.

 

Herr Hupe entgegnete, dass Glasfaser und Funktechnik als nicht gleichwertig anzusehen seien. Die Glasfasertechnik habe in der Fachwelt aufgrund ihrer Nachhaltigkeit vorrang.

 

Herr Krause sah das Projekt Breitbandausbau als ein sehr komplexes Thema an, das nicht in 12 Monaten zu realisieren sei. Ein Zeitraum bis 2018/2020 sei sicherlich realistischer. Das müsse, wie von der Verwaltung dargelegt, als Prozess angelegt sein.

Ferner bemerkte er, dass sich der Antrag der CDU-Fraktion vom 28.05.2015 als überflüssig er­wiesen habe.

Dem Vortrag von Frau Peppmeier sei zu entnehmen, dass die Verwaltung in den vergangenen Jahren an diesem Thema weitergearbeitet habe. Darüber hinaus habe Herr Hupe in der Sitzung des Wirtschaftsausschusses am 17.3.2015 angekündigt, dass es in der heutigen Sitzung einen ausführlichen Bericht der Verwaltung zum Thema Breitbandausbau geben würde. Dieser Ankündigung sei die Verwaltung in gewohnter, guter Qualität nachgekommen.

 

Herr Eisenhardt nahm die Aussage von Herrn Hupe auf und stellte fest, dass die Stadt Kamen der Motor bei diesem Projekt sein müsse. Es sei Aufgabe der Stadtverwaltung dieses Projekt nachhaltig voranzutreiben und die Kooperationspartner an einem Tisch zu holen. Nach seiner Auffassung habe die Verwaltung nach 2012 in die Umsetzung des Breitbandausbaus nicht in­tensiviert. Der Antrag der CDU-Fraktion sei gestellt worden, da man davon ausgegangen sei, dass sich der Bericht der Verwaltung mehr auf die Förderkulisse ausrichten würde.

Herr Eisenhardt vertrat die Auffassung, dass man den ländlichen Raum mit  Funktechnik aus­statten könne.

 

Herr Hupe entgegnete, dass alle Maßnahmen für die Beteiligten auch wirtschaftlich sein müs­sen.

 

Herr Eisenhardt meinte, dass der Breitbandausbau zur Daseinsvorsorge gehöre.

 

Frau Dörlemann bedankte sich für die Ausführungen. Dadurch seien viele Fragen bereits be­antwortet worden. Der Breitbandausbau in Kamen sei ein wichtiger Faktor, um das Stadtgebiet Kamen weiterhin als Wirtschaftsstandort attraktiv zu halten.

Sie stellte die Frage, warum die Stadt Bergkamen in diesem Bereich schon weiter sei.

 

Herr Hupe antwortete, dass die Stadt Kamen ein vergleichbares Projekt auf der Lüner Höhe realisiert habe. Ein umfänglicher Breitbandausbau in Kamen sei nur mit Kooperationspartnern und Investoren realisierbar. Hierfür müssten unterschiedlichste Geschäftsmodelle verglichen werden.

 

Herr Helmken war der Meinung, dass die Funktechnologie die Zukunftstechnologie sei.

 

Herr Krause wies daraufhin, dass es wichtig sei nach Partnern zu suchen, um den auf die Stadt Kamen entfallenden Kostenanteil zur Schließung der Wirtschaftslücke so gering wie möglich zu halten.

Ferner müssten die angebotenen Produkte auch seitens der BürgerInnen und Gewerbetreiben­den abgenommen werden.

 

Herr Lipinski bestätigte die Aussagen von Herrn Krause und Herrn Hupe. Er stellte ausdrücklich fest, dass die Stadt Kamen nur der Motor bei der Partnerschaftssuche, der Motivation sowie der Moderation der Gespräche mit den Carriern und Partnern sein könne.

 

Herr Fuhrmann bemerkte, dass die Tagesordnung im Benehmen mit dem Vorsitzenden festge­legt wurde. Die Zusammenfassung des Tagesordnungspunktes mit dem Antrag der CDU-Frak­tion habe die Verwaltung aus rechtlichen Gründen abgelehnt.