Sitzung: 11.06.2015 Jugendhilfeausschuss
Herr Dunker berichtete über die Beteiligung
der Stadt Kamen an dem Projekt. Mit Ausnahme der Stadt Schwerte seien alle
Städte des Kreises Unna sowie der Kreis Unna am Modellvorhaben beteiligt.
Dieses sei zunächst bis zum 31.12.2014 befristet gewesen, wurde
zwischenzeitlich jedoch bis zum 31.12.2015 verlängert. Herr Dunker verwies auf
das vorab zur Verfügung gestellte Exposé „Projekt der Kommunen im Kreis Unna-
Brücken für Familien“. Dieses stelle u.a. umfassend die Maßnahmen auf dem Weg
zur Präventionskette und die Meilensteine eines gelungenen Aufwachsens dar.
Eine Kommunikationsstruktur auf Kreisebene mit den Institutionen wurde
zwischenzeitlich entwickelt bzw. intensiviert. Ferner sei auch eine
Geschäftsordnung erarbeitet worden.
Eine besondere
Bedeutung bei der Präventionsarbeit habe der Grundsatz: Vom Kind aus denken!
Die definierten Meilensteine würden u.a. dazu genutzt, die jeweiligen Stärken
und Schwächen eines Kindes zu betrachten und in den Schwerpunktbereichen ggf.
konkrete Handlungsansätze zu formulieren. Es sei geplant, in
Nordrhein-Westfalen ab 2016 mit der Umsetzungsphase zu beginnen. Die nächste
Veranstaltung (Planungsworkshop) finde am 09.09.2015 in der Stadthalle Kamen
statt.
Herr Eisenhardt befürwortete eine
kreiseinheitliche Abstimmung und Vorgehensweise bei dem Thema. Er sprach auch
ein gesellschaftspolitisches Problem an, dass häufig von den Schwächen eines
Einzelnen ausgegangen werde. Er regte an, den Blick vermehrt auf die Stärken
und positiven Fähigkeiten zu richten.
Herr Dunker machte deutlich, dass die
individuelle Entwicklung eines Kindes in den jeweiligen Phasen bewertet werde.
Herr Stalz hoffte, dass der gute
theoretische Ansatz auch in die Praxis umgesetzt werden kann. Er führte
beispielhaft den Anteil der Schulabgänger ohne Abschluss an. Insbesondere bei
der Schaffung von Übergängen von Schule zum Beruf sehe er Handlungsbedarf.
Herr Dunker wies in diesem Zusammenhang
darauf hin, dass auch das Kommunale Bildungsbüro im Netzwerk vertreten sei.
Das Projekt ziele u.a. auf die übergreifende Betrachtung und Bewertung der
jeweiligen Meilensteine ab.
Herr Grosch unterstrich die Wichtigkeit
eines Austausches der Schulen und Eltern vom Primar- zum Sekundarbereich. Aus
seiner beruflichen Erfahrung heraus, sei die Einführung eines standarisierten
Übergabeprotokolls sinnvoll.
Herr Ritter führte aus, dass es auch bei
den Übergängen der Kinder von der Kindertageseinrichtung zur Schule immer
wieder zu Diskussionen mit den Eltern komme, einer Weitergabe der Erkenntnisse
und Empfehlungen des pädagogischen Personals nicht zuzu-stimmen. Er bat um
Erläuterung der Handlungskonzepte bzw. Fördermöglichkeiten und den Kosten,
sofern bei Kindern Defizite festgestellt würden und in welcher Form die
Ergebnisse der einzelnen kommunalen Schwerpunkte zusammengeführt würden.
Herr Tost teilte mit, dass die Ministerin
für Schule,
Jugend und Kinder des Landes NRW, Frau
Ute Schäfer, den Kommunen für die Umsetzung der Realisierungsphase Mittel in
Aussicht gestellt habe. Die nächsten Schritte seien definiert, darunter falle
auch die Implementierung der kommunalen Umsetzung, daher könne zum jetzigen
Zeitpunkt zu konkreten Abläufen keine Aussagen getroffen werden.
Frau Bolz schilderte praxisbezogen ihre
positiven Erfahrungen mit den Schweigepflichtsendbindungen und dem
Informationsaustausch zwischen Eltern und Lehrern der weiterführenden Schulen.
Sie wies darauf hin, dass im Rahmen der Erprobung die Übergabeprotokolle zum
Einsatz kommen.