Herr Fischer referierte anhand einer der Niederschrift in Kopie beigefügten Powerpointpräsen­tation. Einleitend wies er daraufhin, dass die UKBS von 9 Gesellschaftern (dem Kreis Unna und 8 kreisangehörigen Kommunen) gehalten wird. Die Beteiligungen seien in Bezug auf den Ertrag recht lukrativ für die Gesellschafter. Die UKBS schütte Dividenden in Höhe von 624.000 € jähr­lich aus. Mit Anlagen auf dem Kapitalmarkt ließe sich eine derartige Rendite bei weitem nicht erzielen.

 

Derzeit verfüge die UKBS im Kreisgebiet über einen Bestand von 2.841 Wohnungen. Anhand der vorliegenden Daten könne festgestellt werden, dass 38% der Bewohner älter als 60 Jahre seien.

Zu den Serviceleistungen  der UKBS zähle u.a. die Beschäftigung einer Seniorenbetreuerin so­wie die Organisation von Ausflugsfahrten für ältere Menschen. Die Mieter könnten verbilligt haushaltsnahe Dienstleistungen (z.B. Kochen, Bügeln, Einkaufen) in Anspruch nehmen. Dieser Service bringe positive Vermarktungseffekte mit sich und trage auch dazu bei, dass Mietverhält­nisse über einen längeren Zeitraum bestehen würden.

Die UKBS arbeite ständig an Angebotsverbesserungen, so stelle man neuerdings Container für Rollies auf. Man verfolge das Interesse an Fahrradhäusern, die zukünftig auch mit Ladestatio­nen ausgestattet werden sollten. Voran schreite auch der Umbau von Bädern sowie der nach­trägliche Einbau von Fahrstühlen.

Herr Fischer wies jedoch ausdrücklich darauf hin, dass eine vollständige Barrierefreiheit im vor­handenen Wohnungsbestand nicht realisierbar sei.

Neu und vermehrt im Angebot der UKBS gebe es die Mehrgenerationenwohnungen. Derzeit halte man hierfür 21 Wohnungen vor.

Derzeit entstehe ein weiteres Projekt an der Weberstraße in Unna mit 25 Wohneinheiten. Diese Wohnungen seien teils frei finanziert, teils mit Wohnberechtigungsschein beziehbar. 18 dieser Wohnungen sind zum Zeitpunkt der Sitzung bereits vergeben.

Weiterhin wies Herr Fischer auf die von der UKBS errichteten Anlagen für das betreute Wohnen in Unna an der Dahlienstraße (öffentlich gefördert) sowie in Bönen an der Bahnhofstraße (frei finanziert) hin.

 

Aktuell im Bau befinde sich das Projekt „Häuser für Senioren“ an der Eichendorffstraße in Berg­kamen. Hier errichte man auf 4.500 qm 12 frei finanzierte Bungalows mit einer Wohnfläche von jeweils  86 qm. Die eingeschossige Bauweise würde von älteren Leuten geschätzt. Die Miete von 8,50 € sei für UKBS-Verhältnisse recht hoch, aber immer noch akzeptabel. Die zum 01.08.15 bezugsfertigen Gebäude seien bereits alle vermietet.

Weiterhin habe man aktuell das Wohnprojekt Fröndenberg-Ardey in Angriff genommen. Es handle sich um eine Anlage nach dem sogenannten Bielefelder Modell. Hierbei übernimmt ein Pflegedienst Aufgaben für das umliegende Quartier. Errichtet würden 26 teils frei finanzierte, teils öffentlich geförderte Wohnungen. Im Quartier sollen Ärzte angesiedelt werden, die sich die vorhandenen Praxisräume teilen. Im Gebäude befinden sich Räumlichkeiten für ein Cafe und den Bewohner- und Nachbarschaftstreff.

 

Herr Kemna dankte für den informativen Vortrag.

 

Frau Klanke erkundigte sich, nach welchen Kriterien und aus welchen Anlässen die UKBS Pro­jekte initiieren würde.

 

Herr Fischer  erwiderte, dass man in regem Kontakt mit der Stadt Kamen, aber auch den ande­ren Gesellschaftern, stehe. Man frage, welche Flächen diese zur Verfügung hätten und wie diese ggfls. genutzt werden sollten. Diese gewonnenen Informationen stelle die Geschäftsfüh­rung dem Aufsichtsrat vor, der dann Entscheidungsträger sei.

 

Herr Gödecker fragte nach, ob der UKBS Erkenntnisse darüber vorlägen, dass die Altersstruk­tur der Mieter sich nach oben hin verändere.

 

Herr Fischer bestätigte, dass der Altersschnitt ansteige. Das Angebot der UKBS richte sich aber natürlich auch an jüngere Personen. In diesem Zusammenhang verwies er auf den Wettbewerb für junge Menschen: „Wie wollt ihr wohnen?“

 

Herr Langner erkundigte sich, ob denn die Mehrgenerationenprojekte auch von jüngeren Men­schen angenommen würden. Er stelle sich das problematisch vor.

 

Herr Fischer erwiderte, dass das so sei. Aber die Regeln für das Zusammenleben würden von der Gemeinschaft festgelegt und seien zu akzeptieren. Generell sei festzustellen, dass sich beim Start von Mehrgenerationenprojekten zunächst überwiegend ältere Menschen melden würden; erst später kämen dann auch jüngere hinzu.

 

Herr Eisenhardt merkte an, dass nach seiner Einschätzung intergeneratives Wohnen kein jun­ges Thema sei. Die meisten Mietobjekte seien von ihrer Struktur her so. Er stellte die Frage, welchen Benefit die jungen Menschen davon hätten.

Weiterhin interessiere ihn, wer das Zusammenleben moderiere. Er erkundigte sich auch nach den Kosten für das Wohnen mit Service. Ebenfalls wollte er wissen, inwieweit Erhebungen über den Bedarf an intergenerativen Wohnmöglichkeiten in Kamen vorgenommen würden/worden seien.

 

Herr Fischer erwiderte, dass Erhebungen über potenzielle Bedarfe nicht existieren würden. Die Kosten für erbrachte Dienstleistungen beim Wohnen mit Service beliefen sich auf ca. 16-19 € je Stunde. Die Leistungen würden von gemeinnützigen Anbietern erbracht. Er persönlich sehe schon Unterschiede zwischen Mehrgenerationenwohnen und den Strukturen in Mietobjekten herkömmlicher Art. So entscheide die Gemeinschaft über das Zustandekommen von Mietver­hältnissen. Sie organisiere sich selbst. Die regelmäßigen Treffen der Bewohner im Gemein­schaftsraum führten dazu, dass man bewusster miteinander umgehe. Als Moderator wirke ein Mitarbeiter der UKBS.

 

Frau Mann wies darauf hin, dass nach ihrer Einschätzung die UKBS mit solchen Projekten ein modernes Denken fördere. Weiterhin vewies sie auf die zur Sprache gekommenen moderaten Mietzinssätze der UKS.

 

Herr Heuchel sprach an, dass auch er die Bereitschaft von jungen Leuten zur Teilnahme an Mehrgenerationenprojekten als nicht stark ausgeprägt erachte. Was könne man hier tun?

Herr Fischer erwiderte, dass man bereits im Vorfeld versuche, die Akzeptanz zu ergründen. Generell sei festzustellen, dass die Bereitschaft von jungen Menschen zur Teilnahme an sol­chen Projekten steige, wenn Innenstadtnähe vorliege.

 

Herr Kuru sah den Benefit für junge Menschen in diesen Projekten darin,  dass sie eine famili­äre Atmosphäre erfahren dürften. Er wies weiterhin auf die von der UKBS veranstalteten Quar­tiersfeste hin, die von den jungen Menschen sehr gut angenommen würden.

 

Herr Eisenhardt bedankte sich für den Sachvortrag. Für ihn sei wichtig, dass der Zusammenhalt der Generationen gestärkt werde. Wo es nötig sei, solle das auch moderierend durch Träger oder Behörden versucht werden.

 

Herr Kemna hob das Bemühen der UKBS hervor und dankte für die Ausführungen.