Herr Liedtke stellte anhand von Plänen, die im Ratsinformationssystem hinterlegt sind, den ak­tuellen Stand der städtebaulichen und architektonischen Planungen an der Nikolaus-Otto-Straße in Kamen-Heeren-Werve vor. Auf dem ehemaligen Festplatzgelände und daran angrenzend sei die Errichtung einer seniorengerechten Wohneinrichtung geplant. Es sei eine Pflegeeinrichtung mit 60 Pflegeplätzen in Planung sowie die Etablierung wohnortnaher Dienstleistungen, wie Apotheke, Ärzte und Therapeuten. Je nach Bedarf sei im westlichen Teil, evtl. in 2 Bauab­schnitten, die Errichtung von 2 Wohngebäuden mit 24 bzw. 36 seniorengerechten und barrie­rearmen Wohneinheiten vorgesehen. Das vorhandene Gebäude der Sportschützen werde in das Gesamtkonzept integriert werden. Teil der Planungen sei die Errichtung einer Stichstraße in das Plangebiet, die das Sportschützenhaus erschließen werde und im Bebauungsplan als öf­fentliche Verkehrsfläche festgesetzt werden solle. Es werde ausreichend Stellplätze für die Nut­zungen und das Sportschützenhaus geben. Im direkten Umfeld aller Gebäude, insbesondere der Wohngebäude, werde es einen hohen Grünflächenanteil geben. Der gesamte Bereich er­halte eine Rad- und Fußwegeanbindung, auch an den kleinen Park an der Luisenstraße und an das Nebenzentrum. Der Haupt- und Finanzausschuss habe im Mai 2013 den Beschluss zur Aufstellung eines Bebauungsplanes gefasst (Entwurf im Ratsinformationssystem hinterlegt). Der Bauverein zu Lünen solle das gesamte Projekt realisieren. Im Rahmen der Aufstellung des Be­bauungsplanes seien Gutachten zum Lärmaufkommen, Baugrund und Artenschutz erstellt wor­den, die keine Probleme aufgeworfen hätten. Der Kreis Unna sei ebenfalls beteiligt worden. Bei einer frühen Beteiligung der Öffentlichkeit hätte sich ein hohes Interesse bei den Bürgerinnen und Bürgern gezeigt. In einem nächsten Schritt erfolge die Beteiligung der Träger öffentlicher Belange; parallel hierzu arbeite der Bauverein zu Lünen bereits an dem Bauantrag. Sobald der Bauantrag vorliege werde die Vorstellung im Planungs- und Straßenverkehrsausschuss erfol­gen.

 

Frau Müller begrüßte für die SPD-Fraktion die Planungen. Insbesondere hob Sie die Einigung mit den Sportschützen im Hinblick auf die Errichtung einer Zufahrt zum Sportschützenheim her­vor. Sie wünsche sich eine alsbaldige Umsetzung der Planungen.

 

Herr Liedtke ergänzte, dass es mit dem Bauverein zu Lünen eine Abstimmung gegeben hätte, dass die neu zu errichtenden Stellplätze bedarfsorientiert sowohl vom Verein der Sportschützen als auch von den anderen Nutzern des Geländes genutzt werden könnten.

 

Auf die Frage von Herrn Standop, ob mit dem Bauverein zu Lünen auch das Thema „Mehrge­nerationenwohnen“ erörtert worden sei, antwortete Herr Liedtke, dass diverse Wohnformen dis­kutiert worden seien. Allerdings sei das hier vorgestellte Konzept durch den Bauverein zu Lünen bereits an anderer Stelle erfolgreich umgesetzt worden. Die Resonanz aus der Bevölkerung zeige, dass das Projekt genau dem Bedarf im Ortsteil Heeren-Werve nach Pflegeplätzen und seniorengerechten und barrierearmen Wohnungen entsprechen würde.

 

Herr Standop stimmte dem Bedarf an seniorengerechten Wohnungen zu. Allerdings solle man Menschen anderer sozialer Gruppen und Alters auch die Möglichkeit geben, in diese Wohnun­gen einzuziehen, um die Anlage zu beleben.

 

Frau Scharrenbach regte an, im Hinblick auf die bereits vorhandene Kindertagesstätte, einen Mehrgenerationenplatz anzulegen. Außerdem sei die Errichtung einer Tagespflegeeinrichtung sinnvoll, da es in Kamen lediglich am Perthes-Werk eine derartige Einrichtung geben würde.

Entsprechend des Handlungskonzeptes Wohnen sei aufgrund der demografischen Struktur im Ortsteil Heeren-Werve sicherlich der Bedarf gegeben.

 

Herr Brüggemann konnte die Fragen und das Interesse nachvollziehen. Er gab jedoch zu be­denken, dass im Planungs- und Straßenverkehrsausschuss Planungs- und Baurecht vorgetra­gen werde und nicht die innere Ausgestaltung und der Betrieb. Der Investor bestimme aller­dings, wie er sein Haus nutze. Die Anregung würden dennoch an den Bauverein zu Lünen auch bezüglich des Mehrgenerationenwohnens weitergegeben werden. Letztlich entscheide jedoch der Investor vor dem Hintergrund seiner Philosophie und der wirtschaftlichen Struktur.

 

Frau Müller erklärte, dass man den Vorschlag zur Tagespflege nicht außer Acht lassen solle. Im Hinblick auf ein Mehrgenerationenwohnen hätte der Bauverein zu Lünen in einer Öffentlichkeits­veranstaltung geäußert, dass keine Altersgrenze für die Bewohner bestehe. Man wisse jedoch aus anderen Projekten, dass junge Leute meist kein Interesse an einer derartigen Wohnform hätten.

 

Herr Lipinski ergänzte, dass zwischen dem Verein „Bürger für Bürger“ in Kamen-Heeren und dem Bauverein zu Lünen enge Gesprächskontakte bestehen würden und Austausch stattfinden würde. Voraussichtlich im Mai 2015 werde es wieder eine gemeinsame Veranstaltung geben.