Schulamtsdirektorin Frau Wessels berichtete, dass nach dem Stand vom 04.09.2014 an den 6 Grundschulen, davon einer Verbundschule, 1.481 Schülerinnen und Schüler die Grundschulen besuchen würden. Im Vergleich zum Vorjahr sei dieses ein Plus von 19 Kindern. Die größte Grundschule sei die Diesterwegschule mit 326 Kindern. Die kleinsten Grundschulen seien die Eichendorffschule mit 174 und die Jahnschule mit 175 Kindern.

Die Klassenbildung liege an allen Schulen im rechtlichen Rahmen von 15 bis 29 Kindern, die Zügigkeiten und die kommunale Klassenrichtzahl werde eingehalten.

 

Die Besetzungssituation im Bereich der Schulleitungsstellen als auch im Bereich der Lehrer­stellen stelle sich positiv dar. Nur die Schulleitungsstelle an der Friedrich-Ebert-Schule sei wei­terhin vakant. Die Konrektorin Frau Niemeier leite die Schule kommissarisch und erhalte Unter­stützung durch eine kompetente Lehrkraft der Schule. Einem Bedarf von 80,71 Lehrerstellen stehe ein Bestand von 82,78 Lehrerstellen gegenüber. Die zusätzlichen Ressourcen würden zur Förderung, in der offenen Ganztagsschule, der Schuleingangsphase, der Integrationshilfe und für besondere Angebote genutzt. An den Grundschulen befänden sich zurzeit 6 Lehramtsan­wärterinnen und Lehramtsanwärter in der Ausbildung.


Alle Grundschulen würden die Betreuungsformen der offene Ganztagsschule und der verlässli­chen Grundschule anbieten.

Im Gemeinsamen Unterricht mit den Förderschwerpunkten Lernen, Sprache, sozial-emotionale Entwicklung, geistige Entwicklung und Hören würden 57 Schülerinnen und Schüler unterrichtet.

Jeder Grundschule sei eine Stelle zur sonderpädagogischen Förderung LES zugewiesen.

 

Frau Wessels berichtete weiterhin, dass in diesem Schuljahr die Unterrichtsbesuche der Quali­tätsanalyse an der Jahnschule stattfinden würden. Diese erfolgten im Rahmen der Pilotierung der „Neuen Qualitätsanalyse“.

 

Als besonderer Schwerpunkt der pädagogischen Arbeit in den Grundschulen stehe weiterhin die Inklusion als Gesamtprozess an. Die Friedrich-Ebert-Schule sei hier als Unterstützerschule im Bereich der Grundschulen benannt worden und biete Unterstützung im Bereich des gemeinsa­men Lernens für andere Grundschulen an.

 

Frau Scharrenbach fragte, ob es sich bei der allen Grundschulen zugewiesenen Stellen zur sonderpädagogischen Förderung um Vollzeitstellen handeln würde und es sich um ausgebildete Sonderpädagogen handeln würde.

 

Die Vollzeitstellen seien, so Frau Wessels, nicht in jedem Fall mit ausgebildeten Sonderpäda­gogen besetzt. Es handele sich auch um Seiteneinsteiger, die ein zusätzliches Studium absol­vierten oder am Seminar teilnehmen würden.

 

Auf Nachfrage von Herrn Bucek, ob an den Grundschulen Integrationshelfer vorhanden seien, erklärte Frau Wessels, dass dieses der Fall sei. Um eine notwendige weiter zunehmende Ver­bindlichkeit und Zuverlässigkeit z.B. im Falle von Erkrankung der Integrationshelfer zu erreichen, werde eine einheitliche Lösung auf Kreisebene angestrebt.

 

Frau Scharrenbach bat um Mitteilung, ob aufgrund der weiter zunehmenden sonderpädagogi­schen Betreuung vom 1. bis zum 4. Schuljahr die Stellenausstattung der Grundschulen befriedi­gend sei.

 

Frau Sons antwortete, dass die Mittel nicht ausreichend seien. Das Land stelle nicht mehr Stun­den bzw. Stellen zur Verfügung. Die Lehrkräfte der Grundschulen müssten daher lernen, son­derpädagogische Aufgaben zu übernehmen.

 

Anschließend berichtete Frau Sons als stellvertretende Sprecherin der Schulleitungen der Grundschulen über die aktuelle Entwicklung an den Grundschulen. Hierbei gab sie einen Über­blick über die in diesem Jahr vom Schulträger durchgeführten Instandsetzungs- und Anschaf­fungsmaßnahmen. An der Südschule sei ein bislang von der Volkshochschule genutzter Raum zum Klassenraum umgestaltet und mit neuem Mobiliar ausgestattet worden. Hierdurch habe die offene Ganztagsschule einen zusätzlichen Raum erhalten. Alle Räume der offenen Ganztags­schule seien angestrichen worden.
In den Klassenräumen, der offenen Ganztagsschule und in der Pausenhalle der Astrid-Lindgren-Schule seien Schallschutzmaßnahmen durchgeführt und ein Fahrstuhl für gehbehinderte Men­schen eingebaut worden. Weiterhin sei ein Anstrich des Sekretariates und eines weiteren Rau­mes erfolgt. Die Jahnschule habe als neuen Musikraum einen Container erhalten, wodurch die offene Ganztagsschule mehr Raum erhalten habe.

Die Südschule, die Diesterwegschule und die Friedrich-Ebert-Schule hätten das neue Betriebs­system Windows 8 erhalten. Hier sei den Mitarbeitern der Stadt Kamen, Herren Harcks und Bernardt, ein großes Lob auszusprechen, da sie trotz vieler Widrigkeiten mit dem neuen Be­triebssystem immer sehr geduldig und ansprechbar waren.

 

Frau Sons berichtete weiterhin, dass sich alle Grundschulleitungen einig seien, dass die Stadt Kamen wenig Geld zu verteilen habe. Die Einschnitte seien an den Grundschulen mehr als deutlich im Hinblick auf die Raumsituation für Betreuung und offenen Ganztag, die Mobiliarsitua­tion und an der medialen Ausstattung sowie den Lehr- und Arbeitsmitteln zu merken.

In den Grundschulen werde die Basis für ein Weiterlernen in den weiterführenden Schulen ge­schaffen. Wenn an dieser Basis weiter in dem Maße gespart werde, würden die Probleme weiter steigen. Es wäre hilfreich, wenn bei der Vergabe der finanziellen Mittel den Grundschulen die gleiche Priorität wie den weiterführenden Schulen eingeräumt würde.

Ein weiterer Wunsch der Grundschulleitungen sei die Begrenzung der Klassengrößen auf 25 Schüler. In den Grundschulen seien alle Klassen Inklusionsklassen, so dass der Unterricht mit 29 bzw. 30 Kindern und den Kindern mit den jeweiligen Förderschwerpunkten für eine einzelne Lehrkraft kaum händelbar sei. Die besonders zu fördernde Kinder benötigten in der Regel alle eine besondere an Personen gebundene Hilfestellung. In den meisten Grundschulen gäbe es mehr Kinder, die sonderpädagogische Förderung bauchen, als Stunden mit sonderpädagogi­schen Fachkräften vorhanden seien. Anhand der Statistiken werde diese Tatsache nicht deut­lich, da Kinder mit den Förderschwerpunkten soziale-emotionale Entwicklung, Lernen und Spra­che seit Inkrafttreten des neuen Schulrechtsänderungsgesetztes nicht mehr als solche zu kenn­zeichnen seien. Erst im dritten Jahr der Schuleingangsphase könne für diese Kinder ein Förder­schwerpunkt bestimmt werden.

 

Die vorgetragenen Probleme und Wünsche der Grundschulen seien der Verwaltung, so Herr Brüggemann, nicht unbekannt und kämen nicht überraschend. Die Schwierigkeiten bei der Raumsituation seien durch die starke Nachfrage bei der Betreuung von 8 – 13 sowie des offe­nen Ganztages begründet. Außerdem stelle sich die Frage, wie sich die Inklusion weiterentwi­ckeln werde. Über die Bildung von Schwerpunktschulen könne erst nach einer intensiven Erörte­rung mit den Schulleitungen voraussichtlich im Herbst 2015 entschieden werden. Er könne sich nicht vorstellen, dass trotz der noch zu erwartenden demografischen Entwicklung weiterer Schulraum aufgegeben werde.

 

Herr Brüggemann berichtete auf den Hinweis von Frau Weingarten über bestehende Akustik­probleme bei der Nutzung des Containers an der Jahnschule als Musikraum, dass die Schul­verwaltung und die Servicebetriebe gemeinsam mit der Schulleiterin Frau Bolz notwendige Maßnahmen anlässlich eines für den 17.09.2014 vereinbarten Ortstermines besprechen wer­den.

 

Herr Heidler bekräftigte den Standpunkt der SPD-Fraktion, dass mit Blick auf die weitere Ent­wicklung der Betreuung und Inklusion nicht zu viel Schulraum vorhanden sei. An die Verwaltung sei ein Lob zu richten, dass sie eine solche Lösungen wie an der Jahnschule in Abstimmung mit der Schulleitung gefunden habe. Bezüglich des Containers habe ihn durch Eltern die Frage er­reicht, ob dieser winterfest sei, gerade auch mit Blick auf die Verwendung von Hausschuhen während des Unterrichtes.

 

Herr Dunker teilte mit, dass es sich um einen Ganzjahrescontainer mit entsprechender Isolation handeln würde, der mit Radiatoren ausgestattet sei.

 

Herr Nickel bestätigte aus eigener Erfahrung im Rahmen der Sanierung der Berufsschule in Unna, dass keine klimatischen Probleme zu erwarten seien.

 

Die Offenheit, in der die Wünsche der Grundschulen vorgetragen wurden, sei nach Ansicht von Frau Scharrenbach neu. Hierauf könne im Rahmen der Haushaltsplanberatung 2015 reagiert werden. Der Ansatz für Lehr- und Arbeitsmittel sei nach ihrer Wahrnehmung in den letzten Jah­ren immer gleich geblieben. Sie fragte, in welchem Bereich, z.B: hinsichtlich Whiteboards, in der Praxis mehr Bedarf bestehen würde.

 

Frau Sons antwortete, dass der Bedarf in ganz kleinen Dingen anfangen würde und beim Whi­teboard aufhören wurde. Bei einem Etatansatz von 60 € pro Kind seien enge Grenzen gesetzt.

 

Herr Brüggemann erklärte, dass der Rat bei der Haushaltsplanberatung werde abwägen müs­sen. Er zeigte sich davon überzeugt, dass die Stadt Kamen als Schulträger einen interkommu­nalen Vergleich nicht scheuen müsse. Weiterhin müsse festgestellt werden, dass unter Hinzu­ziehung der Rechnungsergebnisse die Etatansätze in den letzten Jahren in der Regel nicht er­reicht worden seien. Die in einzelnen Jahren vorgenommenen Reduzierungen der Etatansätze für Lehr- und Arbeitsmittel um 20 % seien immer wieder ausgeglichen worden.
Um den angesprochenen Vergleich zwischen Grundschulen und weiterführenden Schulen zu ermöglichen, bestehe seitens der Verwaltung die Absicht Vergleichsdaten zu liefern.

 

Frau Müller wies hinsichtlich der auch im Bereich der Grundschulen umfangreichen Anstren­gungen des Schulträgers auf die energetische Sanierung der Astrid-Lindgren-Schule hin.

 

Herr Stalz bat um Auskunft über die jährlichen Kosten für die Containeranmietung. Hinsichtlich der weiteren Entwicklung der Inklusion fragte er, wie das Problem eines zunehmenden Bedarfes an Fachkräften in Kamen anzugehen sei, da ansonsten das Bildungsniveau nicht zu halten sei.

 

Herr Eckardt wies darauf hin, dass die Stadt Kamen als Schulträger für die äußeren Rahmen­bedingungen zuständig sei, für die pädagogischen und personellen Vorgaben sei ansonsten die Schulaufsicht bzw. das Land zuständig. Insoweit sei die Frage der Abdeckung des Bedarfes an fachlich qualifizierten Lehrkräften nicht im Schul- und Sportausschuss zu diskutieren.

 

In Beantwortung der Frage der Mietkosten teilte Herr Brüggemann mit, dass diese ca. 650 € pro Monat zzgl. Mehrwertsteuer betragen würden.

 

Auf den Hinweis von Frau Müller hinsichtlich der energetischen Sanierung der Astrid-Lindgren-Schule erklärte Frau Sons, dass dieses zuträfe, sie jedoch für alle Schulleitungen spreche.