Beschluss:

 

  1. Der Rat der Stadt Kamen beschließt gem. § 81 Abs. 2 des Schulgesetzes für das Land NRW (SchulG) den Teilstandort des zum 01.08.2007 gebildeten Grundschulverbundes Kamen-Heeren-Werve, Astrid-Lindgren-Schule, Städt. Gemeinschaftsgrundschule Kamen, zum Ende des Schuljahres 2013/14 (31.07.2014) zurückzunehmen.

 

  1. Die Verwaltung wird beauftragt, die gem. § 81 Abs. 3 SchulG erforderliche Genehmigung der Bezirksregierung einzuholen.

 

  1. Mit der Rücknahme des Teilstandortes ist der bisherige Schulverbund aufgelöst.

Die bisherige Stammschule des Schulverbundes führt mit Beginn des Schuljahres 2014/15 den Namen:

 

„Astrid-Lindgren-Schule, Städt. Gemeinschaftsgrundschule Kamen“

 


Abstimmungsergebnis: bei 10 Gegenstimmen mehrheitlich angenommen


Herr Eckardt berichtete, dass die Beschlussvorlage im Schul- und Sportausschuss mehrheitlich angenommen worden sei. Ausschlaggebend für den Schließungsbeschluss sei die zurückgehende Schülerzahl an dem Standort. Er betonte, dass der Standort solange aufrechterhalten worden ist, wie die Eltern der Schüler ihn wollten. Diese haben sich aber nun gegen den Standort entschieden, da die Schüler in dem Gesamtverband an der Stammschule besser gefördert werden könnten. Dieser Entscheidung habe sich der Rat nun verantwortungs­bewusst zu stellen.

 

 

Herr Eisenhardt sprach sich gegen die Schließung der Schule aus. Es handele sich um eine Schließung auf Raten. Dies habe die SPD-Fraktion bewusst in Kauf genommen. Sie hätte die Schule gegen den Willen der Eltern geschlossen. Er halte den Beschluss für falsch und betonte, dass die CDU-Fraktion dagegen stimmen werde.

 

Herr Heidler wies darauf hin, dass die Beratungen über die Entwicklung der Schule und die Schließung des Standortes immer öffentlich und transparent für alle Beteiligten erfolgt seien. Die Entscheidung zur Schließung beziehe sich auf einen Beschluss der Schulkonferenz, Elternpflegschaft und Lehrerkonferenz. Organisatorische und pädagogische Belange seien berücksichtigt.

 

Frau Schaumann bestätigte, dass das Votum der Eltern gegen den Standort maßgeblich sei und die FW/FDP-Fraktion somit der Beschlussvorlage zustimmen werde.

 

Herr Grosch sprach sich für die Beschlussvorlage aus. Die Analyse der Anmeldezahlen spreche für sich. Allerdings sehe er den nun recht langen Schulweg der Kinder aus Werve zur Stammschule kritisch.

 

Herr Brüggemann erklärte dazu, dass Gespräche hinsichtlich der Busverbindung zwischen Werve und der Stammschule noch liefen. Zu der grundsätzlichen Entscheidung zitierte er aus der Stellungnahme der Schulaufsicht: „Eine zukünftige Beschulung der beiden Klassen des Teilstandortes am Hauptstandort ist aufgrund der Vorteile für die Stundenplangestaltung, den Einsatz der Lehrerstunden, die Organisation von Aufsichten und Vertretung und nicht zuletzt und besonders die notwendige, inhaltliche und fachliche Kooperation der Lehrkräfte daher ausdrücklich zu befürworten.“

 

Frau Scharrenbach erläuterte, dass im Hinblick auf die reinen Anmeldezahlen der Beschluss zu vertreten sei. Allerdings betonte sie, dass dies ein Beschluss auf Raten gewesen sei. Forderungen der Eltern und der CDU-Fraktion zu einer positiven Entwicklung des Teilstandortes seien in der Vergangenheit abgelehnt worden. Daher werde die CDU-Fraktion der Rücknahme des Teilstandortes deutlich widersprechen.

 

Frau Dörlemann fand die Diskussionen zu der Beschlussvorlage befremdlich und nicht angemessen, da schon seit Jahren über diesen Teilstandort diskutiert werde. Die Fraktion BÜNDNIS 90/Die Grünen trage die Entscheidung der Schulkonferenz, die einstimmig mit 3 Enthaltungen den Anträgen zur Rücknahme des Teilstandortes zugestimmt habe.

 

Herr Lipinski bezweifelt, dass diese Vorlage dem Schul- und Sportausschuss vorgelegt worden wäre, wenn es nicht die Entscheidungen und den Antrag der Beteiligungsgremien und der Schule gegeben hätte.

 

Herr Kasperidus bekräftigte den Standpunkt der SPD den Teilstandort gemäß dem Elternwillen erhalten zu wollen. Allerdings zeichne sich seit Jahren im Hinblick auf die Demographie ab, dass er nicht mehr zu halten sei. Eine gute Alternative mit der Stammschule sei vorhanden.

 

Herr Eisenhardt bedauerte, dass der Rat heute ein „abschließendes Urteil“ über den Teilstandort treffe. Er erinnerte an die gewachsenen Schulstrukturen in Werve und bemängelte die erneute Verschlechterung der Infrastruktur. Der Beschluss sei deshalb nicht richtig.

 

Herr Brüggemann entgegnete, dass hier kein Urteil gefällt, sondern einem Antrag der Schule gefolgt werde. Die von Herrn Eisenhardt bemängelte fehlende Wohnqualität in Werve könne nicht auf dem Rücken der Kinder ausgetragen werden.

 

Herr Lipinski hob hervor, dass er sich keine Trennung der Ortsteile Heeren und Werve im dem Stadtteil wünsche. Auch deshalb sei es erforderlich, dass die Kinder eine gemeinsame Schule besuchten.