Herr Feld referierte anhand einer Powerpoint-Präsentation, die der Niederschrift in Kopie bei­liegt.

Er wies darauf hin, dass er diesen Termin sehr gern wahrnehme und stolz darauf sei, dass die VKU mit dem von ihm vorzustellenden Projekt dokumentiere, dass man mehr könne als „nur“ Bus fahren. Anhand einer Folie stellte Herr Feld die Bausteine und Maßnahmen des seit 3 Jah­ren laufenden Projektes „NimmBus“ vor. Eine der Maßnahmen, die Busschule, stelle den Anfang von NimmBus dar. Besonders erwähnenswert fand er den Baustein JobMobil, in dessen Rah­men Langzeitarbeitslose das Busfahren erlernen; ein Großteil der Teilnehmer sei dann später Abonnent bei der VKU geworden.

In Auftrag gegeben wurde das Gesamtprojekt „JederBus-Inklusion erfahren“ durch den Kreis Unna. Rechtliche Grundlagen bilden die UN-Behindertenkonvention und auch das Personenbe­förderungsgesetz.

 

Frau Jung erkundigte sich nach der Höhe des seitens des Kreises Unna erbrachten Zuschusses zu den Kosten des Projektes.

 

Herr Feld wollte hierzu keine konkreten Angaben leisten, meinte aber, dass man die Personal­kosten für eine Stelle bestreiten könne.

Anhand einer weiteren Folie erläuterte Herr Feld die Zielsetzung von „Jeder Bus“. Er wies da­rauf hin, dass man bei Start des Projektes keinerlei Vorbilder gehabt habe.

Die Zielgruppen seien generell Menschen mit unterschiedlichen Beeinträchtigungen. Den Zu­gang zu diesen Personen habe man zwar über Organisationen/Multiplikatoren gefunden. In der Anfangsphase habe man aber vieles nicht bedacht; so z.B. die Problematik des Analphabeten­tums.

 

Anhand eines weiteren Schaubildes schilderte Herr Feld den Projektablauf, der von der Info­phase über Erhebungs- und Planungsphase in die Umsetzungsphase mündete. In der Pla­nungsphase habe man versucht festzulegen, worauf man sich zuerst stürzen wolle und wie man schnell möglichst viel erreichen könne. In der Umsetzungsphase habe man sich auch externer Unterstützer bedient.

 

Im Nachgang schilderte Herr Feld einige konkrete Punkte, an denen man arbeiten wolle. Z.B. müsse der Winterdienst auf den Gehsteigen an den Haltestellen verbessert werden. Verbesse­rungswürdig sei ebenfalls die Haltestellenausstattung. Für Analphabeten müsse man Symbole anbringen. Ebenfalls seien die Hinweistafeln an den Haltestellen für Rollstuhlfahrer zu hoch an­gebracht. In Werne würden demnächst die ersten Haltestellen mit akkustischen Hinweisen aus­gerüstet.

 

Zur Umsetzung des Projektes „JederBus-Inklusion erfahren“ hilfreich sei auch eine Informati­onsvernetzung. Herr Feld nannte hier zum Beispiel den Internetauftritt wheelmap.org. Hier könne man Informationen über alle Haltestellen in Bezug auf ihre Behindertenfreundlichkeit hin­terlegen.

 

In Bezug auf den Winterdienst bat Frau Jung um Bekanntgabe einer Kontaktadresse zur Über­mittlung von Haltestellen mit mangelhaftem Winterdienst.

 

Protokollnotiz:  E-Mail bitte an: hotline2@vku-online.de

 

Herr Feld merkte an, dass man natürlich auch weiterhin auf die behindertengerechte Busaus­stattung hinarbeite. Hier sei noch einiges zu tun.

 

Herr Hackländer wies auf die für die VKU tätigen Subunternehmer hin, die den VKU-Standards hinterher hinken würden.

 

Herr Feld erwiderte, dass die Busse der Subunternehmer den Standard besitzen müssten, der bei Vertragsabschluss galt. Bei neuen Abschlüssen müssten die Unternehmer den dann gültigen Standard der VKU-Busse nachweisen.

Im Anschluss kam er erneut auf den Internetauftritt Wheelmap.org zu sprechen. Dort seien sämtliche Haltestellen der VKU hinterlegt und in Bezug auf ihre Behindertenfreundlichkeit kate­gorisiert. In Bezug auf die behindertengerechte Ausstattung von Haltestellen funktioniere vieles nur über Technik. Leider sei der Verbau von Technik aber nicht an allen Haltestellen möglich.

In diesem Zusammenhang wies Herr Feld noch darauf hin, dass seitens der VKU barrierefreie Touchscreeneinrichtungen installiert werden sollen.

Zum Abschluss teilte er mit, dass in den Bussen der VKU nunmehr die Lautstärke der Ansagen nicht mehr nach Gefühl eingestellt würde und in einigen Bussen Menschen mit Behinderungen die Haltestellen durchgeben würden.

 

Herr Weber erkundigte sich nach dem in der Presse geschilderten Fall der sehbehinderten Dame, die ein erhöhtes Beförderungsentgelt entrichten musste und stellte die Frage nach der Sensibilität der Kontrolleure.

 

Herr Feld erwiderte, dass die Kontrolleure sich grundsätzlich nicht auf Diskussionen einlassen sollten. Im Umgang mit gebrechlichen Personen sei aber ein erhöhtes Maß an Sensibilität erfor­derlich. Gleichwohl habe es sich hier um einen Grenzfall in Bezug auf die Beurteilung gehandelt.

 

Herr Plümpe wies auf den überregional bekannt gewordenen Fall einer Lehrerin mit einer drei­ßigköpfigen Schulklasse hin, die den Bus verlassen musste.

 

Herr Feld konnte hierzu nur mitteilen, dass es sich um einen Bahnbus gehandelt habe.

 

Herr Hunsdiek wies darauf hin, dass ab dem 01.01.2014 der Behindertenausweis im Scheck­format ausgegeben werde. Dies stelle eine Erleichterung für behinderte Jugendliche dar, die häufig ein Problem damit haben, diesen bei der Busnutzung vorzuzeigen.

 

Herr Feld erwiderte, dass das Problem damit nicht gelöst werde, da auch dieser erkannt würde.

 

Herr Gödecker teilte mit, dass die Bahnhofstraße nach wie vor stark von Bussen frequentiert würde.

 

Herr Feld erwiderte, dass hier eindeutige Regelungen getroffen worden seien.

 

Frau Jung dankte Herr Feld für den ausgesprochen informativen und wichtigen Vortrag.

Sie bat insbesondere die sachkundigen Bürger um Transport der gewonnenn Informationen in ihre Vereine und Verbände.