Im
Jahr 2022 stehen vier große Prozesse an:
1 Die Weiterentwicklung des Handlungskonzeptes Wohnen
2 Die Fortschreibung des gesamtstädtischen integrierten
Klimaschutzkonzeptes
3 Ein integriertes Handlungskonzept für den Stadtteil Methler
mit der Zielrichtung Städtebauförderung
4 Ein integriertes Quartierskonzept Methler für energetische
Sanierungsmaßnahmen (Zielrichtung Kfw-Programm 432, energetische
Stadtsanierung)
Im
Kontext Handlungskonzept Wohnen findet das Thema Klimaschutz umfangreiche
Berücksichtigung. Neben Innenentwicklung und Nachverdichtung geht es u. a. um
klimaresilientes Bauen sowie das Thema „Schwammstadt“. Das Planungsbüro
plan-lokal, Dortmund ist mit der Bearbeitung des Konzeptes beauftragt, mit
einer Bearbeitung kann kurzfristig begonnen werden. Eine detaillierte
Darstellung des Prozesses erfolgt im PUS am 05.10.2021.
Die
Prozesse 2, 3 und 4 müssen eng miteinander verzahnt werden und bedingen sich
gegenseitig. Dabei können sie inhaltlich auf dem Handlungskonzept Wohnen aufbauen.
Es gilt in dem Zusammenhang, Synergien durch inhaltliche Überschneidungen
auszuschöpfen und keine Doppelarbeit zu leisten. Z. B. werden integrierte
Handlungskonzepte in der Städtebauförderung heute nur noch bewilligt, wenn das
Thema Klimaschutz berücksichtigt wird. Auch mit Blick auf Akteurs- und
Bürgerbeteiligung müssen die Prozesse zwingend gebündelt werden.
Bei
der Fortschreibung des gesamtstädtischen integrierten Klimaschutzkonzeptes
sollen folgende Aspekte berücksichtigt werden:
-
Evaluation
der Klimaschutzaktivitäten der Stadt Kamen
-
Erarbeitung
einer fundierten und aktuellen Datenbasis hinsichtlich der Energiebilanz
-
Berücksichtigung
der aktuellen Rechtslage
-
Breite
Akteurs- und Bürgerbeteiligung (#gemeinschaftsaufgabeklimaschutz):
sensibilisieren, informieren, aktivieren
-
Integriert
bedeutet Berücksichtigung aller relevanten Handlungsfelder (u.a. Biodiversität,
Mobilität, Konsum, Klimaresilienz, Müllvermeidung, Klimafolgenanpassung und
Hochwasserschutz)
-
Fördermittelscreening
-
Definition
von Klimaschutzzielen, Aufzeigen von Handlungsoptionen, Ableitung konkreter
Maßnahmen. (Klimaschutz kostet Geld – Maßnahmen zur Klimafolgenanpassung kosten
noch viel mehr Geld, Klimaschutz braucht personelle Kapazitäten!)
Die
Zielrichtung in Methler mit einem integrierten Handlungskonzept ist mit dem
Prozess aus Heeren-Werve vergleichbar. Stichwort städtebauliche Projekte und
die Einrichtung eines Stadtteilmanagements.
Ein
Quartierskonzept für energetische Sanierungsmaßnahmen nach Kfw 432 analysiert
u.a. den Gebäudebestand im Detail und definiert Energieeinsparpotenziale
privater Eigentümer. Im Anschluss an die Konzepterstellung ist die Einstellung
eines Sanierungsmanagers (3 bis maximal 5 Jahre) förderfähig. Dieser wird in
erster Linie aufsuchend tätig, legt Energieeinsparpotenziale offen und berät
über Fördermöglichkeiten bei energetischen Sanierungsmaßnahmen. (Weitere
Informationen können dem Merkblatt „Energetische Sanierung – Zuschuss
Klimaschutz und Klimaanpassung im Quartier“ auf www.kfw.de entnommen werden.)
Auf
Stadtteilebene bietet sich perspektivisch dadurch die Möglichkeit, insbesondere
in Methler Maßnahmen zum Klimaschutz und zur energetischen Sanierung
anzustoßen. Methler erhält dadurch einen Modellcharakter, der perspektivisch
auch auf die anderen Stadtteile übertragen werden kann. Durch die Verknüpfung
mit dem gesamtstädtischen integrierten Klimaschutzkonzept wird jedoch kein
Stadtteil im Klimaschutz ausgeklammert.
Die
umfangreiche Ausschreibung dieses Gesamtprozesses befindet sich derzeit in der
Vorbereitung. Nach derzeitigem Kenntnisstand ist die Fortschreibung eines
Klimaschutzkonzeptes (Baustein 1) nicht förderfähig. Für die Bausteine 2 und 3
können Fördermittel in Anspruch genommen werden. Der kommunale Eigenanteil bei
einem integrierten Handlungskonzept lag (vor Corona) bei 20 % und bei einem
Quartierskonzept nach Kfw bei 5 % (bei Kommunen mit einem
Haushaltssicherungskonzept). Anmerkung: In Teilen hat die Landesregierung
während Corona eine 100 % Förderung in der Städtebauförderung gewährt.