Betreff
Fahrradabstellanlagenkonzept Innenstadt
Beschluss des Konzeptes und weiteres Vorgehen
Vorlage
126/2016
Art
Beschlussvorlage

Beschlussvorschlag:

 

Der Planungs- und Straßenverkehrsausschuss der Stadt Kamen beschließt das Konzept zu Fahrradabstellanlagen in der Innenstadt als Grundlage für die weitere Entwicklung des Fahrradparkens in der Innenstadt.

 


Sachverhalt und Begründung (einschl. finanzielle Möglichkeit der Verwirklichung):

 

Als Mitglied der Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in Nordrhein-Westfalen (AGFS) fördert die Stadt Kamen aktiv die Nahmobilität und ist bestrebt, durch eine Attraktivitätssteigerung den Anteil der Verkehrsmittel des Umweltverbunds zu erhöhen. Ein wichtiges Ziel ist in diesem Zusammenhang die Stärkung des Radverkehrs und der dazugehörigen Infrastruktur. Die Gewährleistung von sicheren und nutzerfreundlichen Fahrradabstellanlagen bildet einen wichtigen Beitrag zur Förderung des Radverkehrs und zur Steigerung der Fahrradfreundlichkeit.

 

Um den Radverkehr in Kamen durch den Baustein des Fahrradparkens weiter zu stärken, wurde deshalb ein Fahrradabstellanlagen-Konzept erstellt. Für den gezielten Einsatz von Investitionsmitteln empfiehlt sich die Bildung von räumlichen oder thematischen Schwerpunktbereichen. Vor dem Hintergrund der Komplexität des Fahrradparkens in Stadtzentren wird zunächst der Innenstadtbereich in den Fokus gestellt.

 

Im Rahmen des Konzepts wird unter anderem festgestellt werden, wo das Stellplatzangebot unzureichend ist und wo bestehende Anlagen keinen ausreichenden Schutz oder Komfort bieten. Das Fahrradabstellanlagen-Konzept zielt auf ein abgestuftes Angebot, dass sich an den unterschiedlichen Zielorten und Ansprüchen der Nutzer orientiert, um eine systematische flächendeckende und standortgerechte Ausstattung der Kamener Innenstadt mit Fahrradabstellanlagen zu gewährleisten. Auch der Aspekt der ergänzenden Fahrradinfrastruktur wird im Konzept behandelt.

 

Das Konzept zeigt mögliche Verbesserungen sowohl in qualitativer als auch in quantitativer Hinsicht auf. In Form von Steckbriefen werden konkrete Vorschläge für umsetzbare Maßnahmen vorgestellt. Mit den im Fahrradabstellanlagen-Konzept erarbeiteten Maßnahmen soll die Attraktivität der Fahrradnutzung gesteigert und die Zugänglichkeit – insbesondere im Innenstadtbereich – verbessert werden. Das Fahrradabstellanlagen-Konzept bietet somit auch die Chance, neue Standards für das Kamener Stadtgebiet zu etablieren.

 

Der Entwurf des Fahrradabstellanlagenkonzeptes Innenstadt wurde in der Sitzung des Pla­nungs- und Straßenverkehrsausschusses am 25.04.2016 vorgestellt. Im Anschluss daran wurden Druckausfertigungen des Entwurfs „Fahrradabstellanlagenkonzept Innenstadt Kamen“ zur Kenntnisnahme, Information und weiteren Beratung an die Fraktionen übersandt.

 

Im Rahmen der Aufstellung des Fahrradabstellanlagenkonzeptes Innenstadt hatten die Bür­gerinnen und Bürger in dem Zeitraum vom 16.5. - 8.7.2016 die Möglichkeit, die Planungen des vorliegenden Entwurfs der Verwaltung im Internet in einer interaktiven Karte mit der Dar­stellung aller Steckbriefe zu bewerten und zu kommentieren. Ebenfalls verfügbar war der vollständige Entwurf des Fahrradabstellanlagenkonzeptes. Karte und Bericht sind weiter­hin unter http://fahrrad-kamen.de/abstellanlagen einzusehen.

 

Die Auswertung der Bürgerbeteiligung wurde in der Sitzung des Planungs- und Straßenverkehrsausschusses am 19.09.2016 vorgestellt. Die einzelnen Auswertungen und Kommentare aus der Bürgerbeteiligung sind als Anlage 2 zur weiteren Information beigefügt.

 

Des Weiteren liegen Anregungen und Hinweise der Fraktion FW/FDP zum Fahrradabstell­anlagenkonzept vor, die als Anlage 3 beigefügt sind.

 

Der ADFC Kamen-Bergkamen hat das Fahrradabstellanlagenkonzept beraten. Die entsprechende Stellungnahme ist als Anlage 4 beigefügt.

 

Die eingegangenen Anregungen wurden in die Konzepterstellung einbezogen.

 

Das Fahrradabstellanlagenkonzept für die Innenstadt bildet die Grundlage zur Beantragung von Fördermitteln des Landes Nordrhein-Westfalen gemäß der „Richtlinien zur Förderung der Nahmobilität in den Städten, Gemeinden und Kreisen des Landes NRW“ (FöRi-Nah).

 

Durch einen verstärkten Umstieg auf das Fahrrad sind neben einer CO2-Reduzierung auch positive Effekte bezüglich Lärmminderung und Luftreinhaltung zu erwarten. Folgende der im vom Rat der Stadt Kamen beschlossenen integrierten Klimaschutzkonzept (IKSK) vorhandenen Maßnahmen werden durch dieses Konzept unterstützt:

Mob. 02: Hochwertige Abstellanlagen an wichtigen Zielen (vgl. IKSK 2016, S. 89)

Mob. 05: Intermodale Verknüpfungspunkte schaffen (Mobilstationen) (vgl. IKSK 2016, S. 92)

Mob. 11: Erstellung und Umsetzung eines Nahmobilitätskonzeptes (vgl. IKSK 2016, S. 98).

 

Das Fahrradabstellanlagen-Konzept unterstützt das grundsätzliche Ziel des Lärmaktionsplanes der Stadt Kamen (2015) der Förderung des Umstiegs vom Auto auf umweltverträgliche Verkehrsmittel (ÖPNV, Fahrrad, Fußverkehr), um Lärm zu vermeiden (vgl. LAP 2015, S. 4). Auch der Luftreinhalteplan Kamen 2012 (LRP) sieht die Förderung des Fahrradverkehrs und einer umweltverträglichen Nahmobilität als Schadstoff mindernde Maßnahme zur Luft­qualitätverbesserung vor (vgl. LRP 2012, S. 41).

 


Anlagen:

 

Anlage 1:      Fahrradabstellanlagenkonzept für die Kamener Innenstadt (Entwurf)

Anlage 2:      Auswertung der Bürgerbeteiligung zum Fahrradabstellanlagenkonzept

Anlage 3:      Anregungen zum Fahrradabstellanlagenkonzept, Freie Wähler/ FDP, 14.07.2016

Anlage 4:      Stellungnahme des ADFC Kamen-Bergkamen zum Fahrradabstellanlagenkonzept der Stadt Kamen