Beschluss des Konzeptes und weiteres Vorgehen
Beschlussvorschlag:
Der Planungs- und Straßenverkehrsausschuss
der Stadt Kamen beschließt das Konzept zu Fahrradabstellanlagen in der
Innenstadt als Grundlage für die weitere Entwicklung des Fahrradparkens in der
Innenstadt.
Sachverhalt und Begründung (einschl. finanzielle Möglichkeit der Verwirklichung):
Als Mitglied der Arbeitsgemeinschaft
fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in
Nordrhein-Westfalen (AGFS) fördert die Stadt Kamen aktiv die Nahmobilität und ist bestrebt, durch
eine Attraktivitätssteigerung den Anteil der Verkehrsmittel des Umweltverbunds
zu erhöhen. Ein wichtiges Ziel ist in diesem Zusammenhang die Stärkung des
Radverkehrs und der dazugehörigen Infrastruktur. Die Gewährleistung von sicheren und nutzerfreundlichen
Fahrradabstellanlagen bildet einen wichtigen Beitrag zur Förderung des
Radverkehrs und zur Steigerung der Fahrradfreundlichkeit.
Um den Radverkehr in Kamen durch den
Baustein des Fahrradparkens weiter zu stärken, wurde deshalb ein
Fahrradabstellanlagen-Konzept erstellt. Für den gezielten Einsatz von
Investitionsmitteln empfiehlt sich die Bildung von räumlichen oder thematischen
Schwerpunktbereichen. Vor dem Hintergrund der Komplexität des Fahrradparkens in
Stadtzentren wird zunächst der Innenstadtbereich in den Fokus gestellt.
Im Rahmen des Konzepts wird unter anderem
festgestellt werden, wo das Stellplatzangebot unzureichend ist und wo
bestehende Anlagen keinen ausreichenden Schutz oder Komfort bieten. Das
Fahrradabstellanlagen-Konzept zielt auf ein abgestuftes Angebot, dass sich an
den unterschiedlichen Zielorten und Ansprüchen der Nutzer orientiert, um eine
systematische flächendeckende und standortgerechte Ausstattung der Kamener
Innenstadt mit Fahrradabstellanlagen zu gewährleisten. Auch der Aspekt der
ergänzenden Fahrradinfrastruktur wird im Konzept behandelt.
Das Konzept zeigt mögliche Verbesserungen
sowohl in qualitativer als auch in quantitativer Hinsicht auf. In Form von
Steckbriefen werden konkrete Vorschläge für umsetzbare Maßnahmen vorgestellt. Mit den im Fahrradabstellanlagen-Konzept
erarbeiteten Maßnahmen soll die Attraktivität der Fahrradnutzung gesteigert und
die Zugänglichkeit – insbesondere im Innenstadtbereich – verbessert werden. Das
Fahrradabstellanlagen-Konzept bietet somit auch die Chance, neue Standards für
das Kamener Stadtgebiet zu etablieren.
Der Entwurf des Fahrradabstellanlagenkonzeptes Innenstadt wurde in der Sitzung des Planungs- und Straßenverkehrsausschusses am 25.04.2016 vorgestellt. Im Anschluss daran wurden Druckausfertigungen des Entwurfs „Fahrradabstellanlagenkonzept Innenstadt Kamen“ zur Kenntnisnahme, Information und weiteren Beratung an die Fraktionen übersandt.
Im Rahmen der Aufstellung des Fahrradabstellanlagenkonzeptes Innenstadt hatten die Bürgerinnen und Bürger in dem Zeitraum vom 16.5. - 8.7.2016 die Möglichkeit, die Planungen des vorliegenden Entwurfs der Verwaltung im Internet in einer interaktiven Karte mit der Darstellung aller Steckbriefe zu bewerten und zu kommentieren. Ebenfalls verfügbar war der vollständige Entwurf des Fahrradabstellanlagenkonzeptes. Karte und Bericht sind weiterhin unter http://fahrrad-kamen.de/abstellanlagen einzusehen.
Die Auswertung der Bürgerbeteiligung wurde in der Sitzung des Planungs- und Straßenverkehrsausschusses am 19.09.2016 vorgestellt. Die einzelnen Auswertungen und Kommentare aus der Bürgerbeteiligung sind als Anlage 2 zur weiteren Information beigefügt.
Des Weiteren liegen Anregungen und Hinweise der Fraktion FW/FDP zum Fahrradabstellanlagenkonzept vor, die als Anlage 3 beigefügt sind.
Der ADFC Kamen-Bergkamen hat das Fahrradabstellanlagenkonzept beraten. Die entsprechende Stellungnahme ist als Anlage 4 beigefügt.
Die eingegangenen Anregungen wurden in die Konzepterstellung einbezogen.
Das Fahrradabstellanlagenkonzept für die Innenstadt bildet die Grundlage zur Beantragung von Fördermitteln des Landes Nordrhein-Westfalen gemäß der „Richtlinien zur Förderung der Nahmobilität in den Städten, Gemeinden und Kreisen des Landes NRW“ (FöRi-Nah).
Durch einen verstärkten Umstieg auf das
Fahrrad sind neben einer CO2-Reduzierung auch positive Effekte
bezüglich Lärmminderung und Luftreinhaltung zu erwarten. Folgende der im vom
Rat der Stadt Kamen beschlossenen integrierten Klimaschutzkonzept (IKSK)
vorhandenen Maßnahmen werden durch dieses Konzept unterstützt:
Mob. 02: Hochwertige Abstellanlagen an
wichtigen Zielen (vgl. IKSK 2016, S. 89)
Mob. 05: Intermodale Verknüpfungspunkte
schaffen (Mobilstationen) (vgl. IKSK 2016, S. 92)
Mob. 11: Erstellung und Umsetzung eines
Nahmobilitätskonzeptes (vgl. IKSK 2016, S. 98).
Das Fahrradabstellanlagen-Konzept
unterstützt das grundsätzliche Ziel des Lärmaktionsplanes der Stadt Kamen
(2015) der Förderung des Umstiegs vom Auto auf umweltverträgliche
Verkehrsmittel (ÖPNV, Fahrrad, Fußverkehr), um Lärm zu vermeiden (vgl. LAP
2015, S. 4). Auch der Luftreinhalteplan
Kamen 2012 (LRP) sieht die Förderung des Fahrradverkehrs und einer
umweltverträglichen Nahmobilität als Schadstoff mindernde Maßnahme zur Luftqualitätverbesserung
vor (vgl. LRP 2012, S. 41).
Anlagen:
Anlage 1: Fahrradabstellanlagenkonzept für die Kamener Innenstadt (Entwurf)
Anlage 2: Auswertung der Bürgerbeteiligung zum Fahrradabstellanlagenkonzept
Anlage 3: Anregungen zum Fahrradabstellanlagenkonzept, Freie Wähler/ FDP, 14.07.2016
Anlage 4: Stellungnahme des ADFC Kamen-Bergkamen zum Fahrradabstellanlagenkonzept der Stadt Kamen