hier: Benennung zweier Einrichtungen für die Jahre 2008 und 2009
Beschlussvorschlag:
Der Jugendhilfeausschuss beschließt die Weiterentwicklung der AWO Kindertageseinrichtung “Villa Lach und Krach” in Kamen-Heeren zum Familienzentrum für dieses Jahr und für 2009 die DRK Kindertageseinrichtung “Monopoli” in Kamen-Mitte.
Sachverhalt und Begründung (einschl. finanzielle Möglichkeit der Verwirklichung):
Ziel dabei sei es, die kinder- und familienorientierten Leistungen zu bündeln, qualitativ weiterzuentwickeln und den Familien ein ganzheitliches Angebot über die Kindertageseinrichtungen “aus einer Hand” anzubieten.
Bis zum Jahr 2012 sind für die Stadt Kamen insgesamt sieben Familienzentren vorgesehen. Für das Kindergartenjahr 2008/2009 wird eine weitere Kindertageseinrichtung zur Zertifizierung zugelassen und erhält eine finanzielle Förderung von 12.000 € jährlich.
Durch Beschluss des Jugendhilfeausschusses soll eine geeignete Einrichtung ausgewählt werden. Der Beschluss ist dem zuständigen Ministerium mitzuteilen.
In der Pilotphase im Jahr 2006 wurde die AWO Kindertageseinrichtung “Atlantis” in Kamen-Mitte zu einem Familienzentrum ausgebaut. Im letzten Jahr wurde die ev. Kindertageseinrichtung in der Otto-Prein-Straße in Kamen-Methler für eine Zertifizierung ausgewählt.
Für das Jahr 2008 liegen dem Fachbereich Jugend der Stadt Kamen folgende Bewerbungen vor:
1. AWO Kindertageseinrichtung “Villa Lach und Krach”, Bergstr. 9, Kamen-Heeren
2. Ev. Kindertageseinrichtung Kämerstr. 36, Kamen-Mitte
3. Kath. Kindertageseinrichtung “Heilige Familie”, Bollwerk 1, Kamen-Mitte
4. DRK Kindertageseinrichtung “Monopoli”, Gertrud-Bäumer-Str. 13a, Kamen-Mitte
Zwei, dem Fachbereich bereits vorliegende, Bewerbungen der AWO werden für das Jahr 2008, seitens der Träger zunächst zurückgestellt.
Diese 4 Bewerbungen galt es zu analysieren und fachlich zu bewerten, um für den Jugendhilfeausschuss eine Kindertageseinrichtung für die Weiterentwicklung zum Familienzentrum vorzuschlagen.
Aus den schriftlichen Bewerbungen heraus konnte der Fachbereich keine ausschlaggebende Unterschiede zwischen den einzelnen Einrichtungen feststellen. Alle vier Kindertageseinrichtungen leisten qualitativ hochwertige pädagogische Arbeit.
Anhand der Beschreibungen der Aktivitäten in den Bewerbungen konnte der Fachbereich keine Kindertageseinrichtung favorisieren. Deshalb wurden diese nochmals gebeten, eine Excel-Tabelle (Anlage), welche die Gütesiegelkriterien zur Zertifizierung zum “Familienzentrum NRW” enthielten, auszufüllen.
Die Verwaltung hat sich daraufhin nach eingehender Beratung und Abwägung der Entscheidungskriterien entschlossen, für das Jahr 2008 die AWO Kindertageseinrichtung “Villa Lach und Krach” in Kamen-Heeren vorzuschlagen.
Ebenfalls wird bereits jetzt vorgeschlagen, für das Jahr 2009 die Weiterentwicklung der DRK Kindertageseinrichtung “Monopoli” zu einem Familienzentrum zu benennen.
Kindergartenjahr 2008/2009
Erstes Entscheidungskriterium für die AWO Kindertageseinrichtung “Villa Lach und Krach” ist die angestrebte Stadtteildeckung. Sowohl Kamen-Mitte als auch Kamen-Methler haben bereits ein Familienzentrum erhalten. Auch wenn die Bevölkerungsstruktur im Wesentlichen dem Mittelstand zuzuordnen ist, ist es sinnvoll, auch in Kamen-Heeren den Familien die Möglichkeit zu geben, gebündelte kinder- und familienorientierte Leistungen in Anspruch nehmen zu können.
Aufgrund der zentralen Lage ist die Einrichtung problemlos zu Fuß zu erreichen. Dies bildet einen großen Vorteil für Eltern, die nicht jederzeit mobil sind. Das großzügige Raumangebot ermöglicht der Einrichtung sowohl die unterdreijährigen Betreuung als auch die Zusammenarbeit mit Ärzten, Therapeuten und öffentlichen Einrichtungen vor Ort. Ferner verfügt die Einrichtung über spezielle Verfahren zur Früherkennung von Lese- Rechtschreibschwächen und Motorik. Die anerkannte Bewegungskindertageseinrichtung stellt bei der Bewegungsförderung die “ganzheitliche Erziehung” in den Fokus.
Neben den regelmäßigen pädagogischen Angeboten für Eltern (unter Mitwirkung von externen Fachleuten), und die aktive Zusammenarbeit mit Eltern bei gemeinsamen Aktivitäten, arbeitet die Einrichtung intensiv mit den Grundschulen und dem Ortsverein zusammen.
Verschiedene Projekte wie z. B. das Modellprojekt der Arbeiterwohlfahrt “Zusammenspiel – Junggebliebene engagieren sich im Kindergarten” runden die qualitativ hochwertige Arbeit der Einrichtung ab.
Kindergartenjahr 2009/2010
Die DRK Kindertageseinrichtung “Monopoli” hat sich bereits im vergangenen Jahr engagiert mit einem sehr guten Konzept beworben.
Neben der angestrebte Trägervielfalt, spielt der Sozialraumbezug eine wichtige Rolle für die Entscheidung. Die soziale Struktur des Einzugsgebietes (Wohnbaugebiet Seseke-Aue) ist einem starken Wandel unterworfen. Mit der stetigen Veränderung des Mieterniveaus, verändert sich auch das soziale Miteinander. Aufgrund vieler kinderreicher Familien, einkommensschwache Familien und einer hohen Mieterfluktuation, ist die Weiterentwicklung der Einrichtung sinnvoll.
Besonderheit der Einrichtung “Monopoli” ist, dass diese als einzige Kindertageseinrichtung im Stadtgebiet Kamen derzeit eine kleine altersgemischte Gruppe (Kinder im Alter von vier Monaten bis zum Beginn der Schulpflicht) bzw. ab 01.08.2008 eine Gruppe der Gruppenform II (Kinder im Alter von unter drei Jahren) anbietet.
Ein wichtiger Bestandteil der pädagogischen Arbeit ist ein gutes Verhältnis zu den Erziehungsberechtigten. Auf dieser Basis erfolgt ein enger Austausch mit Rat suchenden Eltern in den Bereichen der Kindererziehung, psychologische Beratung und Familienberatung. Neben den anerkannten Verfahren zur allgemeinen Früherkennung (Entwicklungsscreening), kann die Kindertageseinrichtung, als anerkannte Bewegungseinrichtung, motorische Defizite bei Kindern erkennen und den Erziehungsberechtigten eine zielgerichtete Hilfestellung geben. Neben der Bewegungsförderung, achtet die Einrichtung auf eine gesunde Ernährung und bietet eine Ersthelferausbildung der Kinder durch das DRK an.
Sowohl die Medienerziehung (PC-Kurse), als auch Angebote zur Leseförderung und Englischkurse gehören zu den Leistungen, welche die Einrichtung schon über einen längeren Zeitraum anbieten. Auch Deutschkurse für türkische Mütter zur interkulturellen Öffnung und die Förderung von Familien mit Zuwanderungsgeschichte sind zusätzliche Leistungen der Kindertageseinrichtung.
Aus den genannten Gründen möchte der Fachbereich der Einrichtung bereits jetzt die Perspektive für die Weiterentwicklung zum Familienzentrum geben.
Mit diesem Vorschlag für 2008 und 2009 wird der gesetzlichen Forderung nach sozialräumlicher Zuweisung und einer Trägervielfalt Rechnung getragen.