Herr Brüggemann erklärte, dass die Verwaltung bereits im Jahr 2012 mit Beschlussvorlage 043/2012 die Planungen zur Sportflächenentwicklung in Kamen-Mitte und die Errichtung einer zentralen Sportplatzanlage vorgestellt und den Auftrag erhalten habe, die planungsrechtlichen und finanztechnischen Voraussetzungen zu prüfen. Die finanztechnische Realisierung sei mit dem Produkthaushalt 2013 beraten und beschlossen worden. Hierbei sei zu berücksichtigen, dass bei den vorhandenen Sportplatzanlagen in Kamen-Mitte ein Sanierungsstau bestehe.

 

Anhand einer Präsentation (Anlage II) ging Herr Brüggemann auf die bestehenden Sportplatzanlagen und die geplanten Maßnahmen ein.

 

Die Sportplatzanlage im Hemsack werde vom Kamener SC und den Schulen, die dort vorhandene Bolzplatzfläche vom TV Südkamen für Ultimate Frisbee und von offenen Gruppen genutzt. Weiterhin sei im Sommer 2013 im nord-östlichen Bereich des Geländes ein Beachvolleyballfeld installiert worden, dass jedoch je nach Planungserfordernis mit geringem Aufwand verlegt werden könne.

Die zur Vorbereitung der notwendigen planungsrechtlichen Verfahren für eine Teilnutzung des Geländes als Wohnbaufläche beauftragten Gutachten ließen im Ergebnis eine bauliche Entwicklung zu.

Die Verwaltung habe mit allen Nutzern die Entwicklung besprochen und Vereinbarungen getroffen. Neben den Sportanlagennutzern sei auch der Polizeihundesportverein betroffen. Eine Umsiedlung müsse jedoch nicht kurzfristig erfolgen, da die Fläche nicht sofort bebaut werde.

 

Am Schulzentrum sei die Modernisierung des vorhandenen Großspielfeldes als Kunstrasenplatz und der Rundlaufbahn vorgesehen. Die vorhandenen Mehrzweckspielfelder würden teilweise zurückgebaut um in einem Teilbereich eine Speerwurfanlage in Naturrasen anzulegen. In der verbleibenden Fläche werde der Kunststoffbelag neu beschichtet. In dem sich östlich anschließenden Bereich der Gymnastikwiese sei die Errichtung eines Großspielfeldes mit Kunstrasen vorgesehen. Hier sei auch eine kleine Tribünenanlage mit Überdachung geplant.

In Abstimmung mit der Gesamtschule und der Realschule werde nicht auf die Rundlaufbahn verzichtet und diese in Kunststoff ausgeführt.

Die Sportplatzanlage erhalte eine vollständige Umzäunung. Die im Lageplan eingezeichnete Fläche für ein Mehrzweck- und Umkleidegebäude sei nur ein Lagevorschlag. Das Gebäude werde aufgrund einer Forderung der Schulen mit Unterrichts- und Besprechungsräumen für den Außensport ausgestattet.

Für den Verein Pétanque Club Kamen, dessen Sportart Boule immer mehr Zuspruch erfahre, sei eine andere Sportflächensituation zu organisieren.

 

Herr Brüggemann führte weiterhin aus, dass die Durchführung der Modernisierung des Tennenplatzes im Jahnstadion als Kunstrasenplatz mit einem durch die Sicherstellung des Spiel- und Wettkampfbetriebes bedingten zeitlichen Versatzes noch in 2014 erfolgen werde. Dieser Zeitrahmen sei vorgesehen, um die Fußball spielenden Vereine in Kamen-Mitte auf Augenhöhe zu stellen.

 

Hinsichtlich der Sportplatzanlage Lüner Höhe wies Herr Brüggemann auf den hier ebenfalls für den Tennenplatz und das Umkleidegebäude bestehenden Sanierungsstau hin. In den Überlegungen für eine weitere Nutzung dieser Sportplatzanlage werde durch die Verwaltung geprüft, hier den Pétanque Club Kamen unterzubringen. Es bestünden weitere Überlegungen und Interessensbekundungen für eine weitere Nutzung, die jedoch auch mit Blick auf das nahe Wohngebiet zu bewerten sein. Über die weitere Umsetzung werde die Verwaltung berichten.

 

Bei den Planungen der Sportflächenentwicklung habe die Verwaltung, so erklärte Herr Brüggemann, auch die Zukunftsfähigkeit der Vereine berücksichtigt. Die gesunkenen Mitgliederzahlen hätten im Wesentlichen ihre Ursache darin, dass keine Kunstrasenplätze zur Verfügung stehen würden. Die Vereine seien ohne die von der Verwaltung vorgetragene Sportflächenentwicklung mittel- bis langfristig nicht überlebensfähig.

 

Abschließend erläuterte Herr Brüggemann die in der Vorlage beschriebene Zeitachse. Diese bedinge auch eine Änderung der bisherigen haushaltlichen Linie. Die Verwaltung habe daher in den Entwurf des Produkthaushaltes 2014 die Gesamtkosten in der Umsetzung für 2014 vorgetragen. Die im Haushaltssicherungskonzept vorgesehenen Erträge erfolgten durch die Einzahlungen aus der Veräußerung der Sportplatzanlage Hemsack für die Wohnbebauung.

Der Planungs- und Umweltausschuss werde sich mit der Sportflächenentwicklung in seiner Sitzung am 28.11.2013 befassen. Den Schulen würden die Planungen in der nächsten Schulleiterbesprechung am 04.12.2013 erneut vorgestellt.

 

Die Umsetzung der Sportflächenentwicklung sei, so Herr Klanke, mit der Verabschiedung des Produkthaushaltes 2013 beschlossen worden. Insoweit habe die Verwaltung nunmehr eine Mitteilungsvorlage vorgelegt. Die SPD-Fraktion habe in der Vergangenheit eine Entwicklung der Sportplatzanlagen mit eingefordert. Kunstrasenplätze seien gegenüber Naturrasen- und Tennenplätzen intensiver zu bespielen und es würden weniger Verletzungen verursacht. Nachdem bereits die Vereine in den Ortsteilen über Kunstrasenplätze verfügen würden, sei auch für die Vereine in Kamen-Mitte eine Weiterentwicklung angezeigt. Die beiden Fußballvereine in Kamen-Methler und Kamen-Heeren seien gerade im Jugendbereich überlaufen, so dass bereits Wartelisten bestehen würden. Durch die von der Verwaltung vorgetragene Sportflächenentwicklung sei eine gleichmäßige Verteilung gerade der Jugendarbeit möglich. Insgesamt werde der Zugang zum Sport erleichtert.

 

Die von der Verwaltung vorgelegten Planungen zur Sportflächenentwicklung seien nach Ansicht von Herrn Fuhrmann sportpolitisch sehr ausgereift und passe in die Situation der Vereine. Hinsichtlich des Mehrzweckgebäudes bat er um Auskunft, ob die Ausführung von Arbeiten durch Hand- und Spanndienste der Vereine vorgesehen sei. Weiterhin stelle sich die Frage, ob die erst vor kurzem auf der Sportplatzanlage Lüner Höhe installierte Flutlichtanlage versetzt werde.

 

Herr Brüggemann antwortete, dass die Ausführung von Hand- und Spanndiensten mit den Vereinen zu besprechen sei. Die Möglichkeiten würden sich jedoch auf einfache Gewerke reduzieren. Der Abbau und eine Neuinstallation der Flutlichtanlage des Sportplatzes Lüner Höhe seien nicht vorgesehen und wirtschaftlich nicht vertretbar. Eine weitere Verwendung zu Zwecken des Pétanque Club Kamen sei zu klären.

 

Auf ergänzende Nachfrage von Herrn Fuhrmann über den Verbleib der Beach-Volleyballanlage im Hemsack teilte Herr Brüggemann mit, das bereits in der Vergangenheit die Schulen am Schulzentrum aus verkehrssicherungstechnischer Sicht Bedenken gegen eine dortige Anlage vorgetragen hätten, somit eine Verlagerung zum Schulzentrum nicht vorgesehen sei. Die Anlage werde mit Blick auf die Entwicklung einer Wohnbebauung sicherlich einen weiteren Bestand für die nächsten 3 bis 4 Jahre haben.

 

Frau Möller äußerte, dass die grundsätzlich kritische Haltung der Fraktion Bündnis 90 / DIE GRÜNEN zur Errichtung von Kunstrasenplätzen bekannt sei. Sie erkenne an, dass der Sport in der Stadt Kamen eine Entwicklung wünsche. Die bei Kunstrasenplätzen anfallenden Sanierungs- und Folgekosten würden jedoch als kritisch bewertet. Weiterhin würden durch die Zentralisierung der Sportaußenanlagen an einem Ort, der nicht von Kindern und Jugendlichen zu erreichen sei, zusätzliche Anfahrten mit dem Auto verursacht. Es entfalle zudem ein für den Freizeitbereich wichtiges Angebot an offenen Bolzplatzanlagen. Berücksichtigung müssten außerdem die Auswirkungen finden, die eine Wohnbebauung im Bereich Hemsack auf die z.B. schulische Infrastruktur in der Stadt habe. Auf die planungsrechtlichen Belange werde die Fraktion im Planungs- und Umweltausschuss eingehen.

 

Herr Brüggemann erklärte, dass für die Sportplatzanlage Lüner Höhe eine offene Bolzplatzfläche vorgesehen sei. Die Lage der zentralen Sportplatzanlage am Schulzentrum sei nach intensiverer Betrachtung für den Großteil der Kinder- und Jugendlichen aus Kamen-Mitte nicht weiter als die Sportplatzanlage Hemsack. Zudem bestehe eine optimale Anbindung an das Radwegenetz. Die Nähe zum Schulzentrum bedeute weiterhin, dass der Weg bei rd. 70 % der Kinder und Jugendlichen als Schulweg bereits habitualisiert sei. Die sich aus einer Wohnbebauung ergebenden Infrastrukturbedarfe seien nur unzureichend vorherzusagen. Hinsichtlich der Versorgung des Wohngebietes mit Kindertageseinrichtungen und Schulen sei er nicht in Sorge.

 

Die planungsrechtlichen Prüfparameter seien, so Herr Brüggemann, abgearbeitet worden und nach Auffassung der Verwaltung zufriedenstellend beantwortet worden.

 

Herr Hasler bat darum, dass auch die Modernisierung des Tennenplatzes im Jahnstadion in einen Kunstrasenplatzes zeitnah erfolge.

 

Verein und Politik könne nach Mitteilung von Herrn Brüggemann darauf vertrauen, dass die Umsetzung auch dieser Modernisierungsmaßnahme im Jahnstadion zeitnah erfolge.

Die Verwaltung habe bereits die Ingenieuraufträge sowohl für die zentrale Sportplatzanlage als auch für das Jahnstadion an das Planungsbüro Vennegeerts vergeben.