Herr Eisenhardt begründete den Antrag damit, dass die CDU-Fraktion es nach den jüngsten Kunst­diebstählen für notwendig erachte, alle Kunstwerke und Denkmäler im Stadtgebiet aus­reichend zu dokumentieren und archivarisch zu sichern.

Dass es bei der Sicherung der Kunstwerke zu Problemen gekommen sei, habe der Pressebe­richt­er­stattung entnommen werden können. Vorschläge aus der Bevölkerung, wie z.B. vom Kamener Kulturkreis, würden ausdrücklich begrüßt. Jedoch sei nun vorrangig das Parlament in der Verantwortung, Handlungsmöglichkeiten zu finden.

Der Antrag ziele auf einen ausführlichen Sachstandsbericht durch die Verwaltung ab. Hierbei sollte über die bestehenden Handlungsmöglichkeiten und die bereits getroffenen Maßnahmen informiert werden. Das Ganze vor dem Hintergrund, Wege zu finden, weitere Diebstähle und fehlende Dokumentationen zu gestohlenen Kunstwerken zu vermeiden.

 

Herr Hupe betonte einleitend die besondere Bedeutung von Kunst im öffentlichen Raum für die Verortung und Identifizierung der Bürger mit ihrer Stadt. Auch deswegen seien die Diebstähle sehr ärgerlich. Sie seien mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht aufgrund des Kunstwertes sondern ausschließlich aufgrund des Metallwertes entwendet worden.

Wie viele andere Städte stehe man vor der Frage, wie man damit umgehen könne.

Die Art und Weise der Diebstähle ließe auf ein bandenmäßiges Vorgehen schließen.

Im Falle der Statue „Kind mit Baum“ sei der Kontakt zu dem Künstler gesucht worden, um gemeinsam eine Lösung zu schaffen. Dies sei aus persönlichen Gründen des Künstlers be­dauer­licherweise nicht möglich gewesen. Die Recherche nach der Form der Statue sei ebenfalls er­geb­nislos verlaufen.

Die Frage von Unikat oder Ersatz und wie zukünftig mit der Kunst im Stadtbild umgegangen wer­den sollte, müsse im Fachausschuss diskutiert werden.

Zum Dokumentationsbegehren des Antrages informierte der Bürgermeister, dass die Kunst im Stadtbild seit 2001 dokumentiert werde. Nach den Diebstählen habe man der Dokumentation er­gänzend aktuelle Fotografien der Kunstwerke hinzugefügt.

In diesem Zusammenhang erinnerte er an die differenzierte Diskussion im Kulturausschuss zum Umgang mit dem Diebstahl der Gedenktafel am Denkmal in Heeren. Dort sei sich dafür ausge­sprochen worden, keine originalgetreue Kopie anzufertigen.

Bei der Suche nach Handlungsmöglichkeiten sei die Frage nach dem Urheberrecht nicht unpro­blematisch. Die Beschaffung von Skizzen sei teilweise nur gegen Bezahlung möglich.

Zum Antrag stellte er fest, dass die Verwaltung der Dokumentation bereits wie gefordert nach­kom­men sei.

Daneben stelle sich jetzt die Frage nach der zukünftigen Sicherung der Kunstwerke. Die ver­schie­denen Möglichkeiten würden derzeit von der Verwaltung geprüft. Die Einlagerung und damit Entziehung der Kunst aus dem öffentlichen Raum werde momentan nicht favorisiert. Nach inten­siver Befassung mit dem Problem der Sicherung von Kunst im öffentlichen Raum sei die Stadt Duisburg zu dem Schluss gelangt, dass eine vollstän­di­ge Sicherung der Kunstwerke eigentlich nicht möglich sei.

Die Möglichkeit einen Sekundärabguss zu erstellen bestehe und sei finanziell auch erschwinglich. Hier müssten jedoch Fragen des Urheberrechtes beachtet und mit den entsprechenden Künst­lern ein Übereinkommen erzielt werden. Dies prüfe die Verwaltung zurzeit.

Der Bürgermeister zeigte sich skeptisch, ob der Einsatz von künstlicher DNA, wie es in Bremen Praxis sei, tatsächlich zielführend sei und das Problem löse. Dies müsse näher betrachtet und untersucht werden.

Der Abschluss einer Diebstahlversicherung wäre mit hohen Kosten verbunden und würde ledig­lich den materiellen Wert abdecken.

Abschließend sprach sich der Bürgermeister für eine fachausschussliche Beratung der Proble­matik aus.

 

Herr Klanke sprach sich ebenfalls für eine Thematisierung im Kulturausschuss aus. Zur Begrün­dung verwies er auf die dort geführte konstruktive fachliche Diskussion zur gestohlenen Gedenk­tafel am Denkmal in Heeren.

Bei der Diskussion dürfe nicht vergessen werden, dass die Kunst ausschließlich aufgrund des Metallwertes zerstört werde. Der Kunstwert sei dabei nicht von Bedeutung.

Es sei zu erörtern, welche Möglichkeiten zur Prävention bestünden und wie zukünftig nach einem Diebstahl verfahren werden solle. Die Einbindung der Bürger bei der Suche nach Problemlö­sungen hielt er für sinnvoll.

 

Herr Eisenhardt führte aus, dass die Diskussion um Handlungsalternativen beim Diebstahl eines Denkmales deutlich von der Diskussion um Handlungsmöglichkeiten bei Kunst im Stadtbild un­ter­schieden werden müsse.

Aufgrund der bis zum zweiten Diebstahl unzureichenden Dokumentation der Kunstwerke, habe die Fraktion Handlungsbedarf gesehen. Wenn die detaillierte Dokumentation wie vorgetragen bereits von der Verwaltung abgearbeitet worden sei, habe sich der Antrag damit erledigt und werde zurückgenommen. Dies sei bei Antragstellung für die Fraktion nicht erkennbar gewesen.

Er verdeutlichte, dass die Fraktion nicht befürworte, Kunst dem öffentlichen Raum zu entziehen.