Nach einigen grundsätzlichen Aussagen zur Koordinierungsstelle Frau und Beruf Kreis Unna er­läuterte Frau Jauer das Projekt „Starke Familien und Unternehmen im Kreis Unna“. Die Prä­sen­tation ist der Niederschrift als Anlage beigefügt. Das Projekt begann am 01.08.2010 und endet am 31.07.2012. Sie ging besonders auf das neu gegründete Unternehmensnetzwerk fami­lien­freundlicher Unternehmen ein. Diesem Netzwerk gehören 20 Betriebe unterschiedlicher Bran­chen an. Bis auf Selm sind alle Kommunen des Kreises Unna in diesem Netzwerk vertreten. Das aktuelle Thema sei die Schaffung von betriebsnaher Kinderbetreuung. Gefragt seien hierbei insbesondere Informationen zu Kinderbetreuung in kleinerem Rahmen, da die Schaffung von Betriebskindergärten mit sehr vielen und hohen bürokratischen Hürden belegt sei.

 

Auf die Frage von Herrn Runde antwortete Frau Jauer, dass es bis jetzt im Kreis Unna noch keinen Betriebskindergarten gebe. Aktuell seien in einem Gewerbegebiet in Bönen ernsthafte Bemühungen vorhanden, einen Betriebskindergarten einzurichten. Dieser sehr komplizierte Prozess koste die Unternehmen sehr viel Zeit und Geld, so dass sie keine Aussage über eine mögliche Realisierung treffen könne.

 

Frau Kollmeier erkundigte sich nach den konkreten Gründen weshalb die Schaffung eines Betriebskindergartens sich als so schwierig darstelle.

 

Frau Flacke, Abteilungsleiterin Arbeitsmarkt und Qualifizierung der WFG, führte hierzu ergän­zend aus, dass es die Summe verschiedener Dinge seien, die eine Einrichtung oftmals verhin­dern. Das seien u.a. das Vorhandensein besonderer Räumlichkeiten mit den entsprechenden Kosten für einen oftmals notwendigen Umbau, die Klärung der Trägerschaft sowie fehlende Zu­schüsse. Auf diesen bürokratischen Aufwand seien Unternehmen in der Regel nicht vorbe­rei­tet, und schrecken davor zurück. Hinzu komme, dass bei Bedarfsabfragen keine verlässlichen An­gaben erfolgen. Die Beschäftigten müssen sich entscheiden, ob sie ihr Kind in einem Betriebs­kin­dergarten oder lieber wohnortnah unterbringen möchten. Diese Festlegung erfolgt in der Re­gel nicht zu einem solch frühen Zeitpunkt. Grundsätzlich lasse sich feststellen, dass der Bedarf nach einer betrieblichen Kinderbetreuung für die Altersgruppe 1 bis 3 Jahre größer sei als für Kinder über 3 Jahren.

 

Abschließend berichtete Frau Flacke über den aktuellen Stand zur Einrichtung von landessweit 16 Kompetenzzentren Frau und Beruf. Sie gab an, dass der Kreis Unna sowie die Städte Dortmund und Hamm beschlossen haben einen gemeinsamen Antrag für unsere Region zu stel­len, da seitens der Landesregierung beabsichtigt sei, in jeder Region lediglich ein Kompetenz­zen­trum zu fördern. Dabei bestehe Konsens bei den Antragstellern, dass es aufgrund der Struk­turen unserer Region, sinnvoll sei, einen Arbeitsplatz in jeder der drei Teilregionen einzurichten. Die Landesregierung bevorzuge allerdings ein Modell, in dem alle Mitarbeiterinnen an einem Ort für die gesamte Region tätig seien. Hier sei jetzt die besondere Aufgabe überzeugende Begrün­dungen zu liefern, um eine Ausnahmegenehmigung für unsere Region zu bekommen.

Ein weiteres Problem, das ihr sehr am Herzen liege, sei die zukünftige Besetzung des Kompe­tenz­zentrums. Sie würde es sehr begrüßen, wenn die Mitarbeiterinnen des laufenden Projektes, die in diese Thematik bestens eingearbeitet seien, in das neue Kompetenzzentrum überführt wer­den könnten. Das sei aufgrund der zeitlichen Überschneidungen zwar schwierig, aber hier muss ihrer Ansicht nach eine Lösung gefunden werden, die den Inhalten des Projektes und den jetzigen Mitarbeiterinnen gerecht werde. Abschließend wies sie daraufhin, dass das Land eine individuelle Beratung, wie sie von der Koordinierungsstelle zur Zeit angeboten und durchgeführt werde, für die neuen Einrichtungen ausschließe.

 

Frau Hartig bedankte sich für die Informationen und sprach die Hoffnung aus, für den Kreis Unna und damit für Kamen einen Weg zu finden, das Beratungsangebot fortzusetzen, das nicht nur in Kamen sondern in allen Kommunen des Kreises sehr gut angenommen werde.