Zum Einstieg in seinen Vortrag stellte der technische Leiter des Eigenbe­triebes, Herr Jungmann, zunächst das geplante hohe Investitionsvolumen für das laufende Jahr vor:

 

für Erweiterung des Kanalnetzes und Bauwerke                    1.720 T€

für Erschließung von Baugebieten                                             295 T€

für Erneuerung und Sanierung des Kanalnetzes                    6.026 T€

für Planung                                                                              1.103 T€

 

Anhand von detaillierten Plänen und anschaulichen Fotos erläuterte Herr Jungmann dann die in 2010 aktuellen und geplanten Maßnahmen:

 

 

Südfeld II. BA

 

Der technische Leiter des Eigenbetriebes erinnerte daran, dass der erste Bauabschnitt 2007 fertig gestellt werden konnte. Mit den Baumaßnahmen für den zweiten Bauabschnitt wurde im Mai 2009 begonnen. Die Durch­füh­rung der Kanalbaumaßnahmen wurde durch zwei proble­matische Beson­derheiten erschwert:

-  den Baubereich querten neben einer ungewöhnlichen Häufung unter­schiedlichster Versorgungsleitungen zwei Hauptfrisch­wasser­leitungen und

-  der Untergrund bestand aus Torfboden.

 

In dem bisher fertig gestellten Abschnitt wurde bereits die Binderschicht auf der Straßenober­fläche aufgebracht; die Auftragung der Deckschicht folgt im Sommer, wenn die weiteren Bau­arbeiten, die in offener Bauweise erfolgen, auch abgeschlossen sind.

 

Am Bahnhof / Am Schwimmbad

 

Der Auftrag für die Durchführung der Baumaßnahmen wurde an die Fa. Hugo Schneider ver­geben.

 

Ende März 2010 wird ein zentraler Schacht erstellt, der in die Westicker Straße hineinreicht, so dass diese halbseitig nicht befahrbar sein wird. Zudem wird in der westlichen Verlängerung zu dem zentralen Schacht eine Teilstrecke des Kanals in der Westicker Straße erneuert.

 

Herr Hasler fragte nach, ob vermehrt Verkehrseinschränkungen zu er­warten sind, weil auch der Verkehr der Poststraße zeitgleich umgeleitet wird.

 

Herr Jungmann erläuterte, dass im Zuge der vorlaufenden Maßnahmen Rückstauungen aus dem Hauptsammler des Lippeverbandes zu mehr­maligen Einflutungen der Baugrube geführt haben. Hierdurch hat sich die Bauzeit um Tage und sogar Wochen verschoben.

 

Da die Durchführung der weiteren Maßnahmen im Bahnhofsumfeld von der Fertigstellung des zentralen Schachtes abhängen, kann die Maßnahme an der Westicker Straße nicht verschoben werden. Der technische Leiter hofft, dass die Kanalbaumaßnahmen an der Poststraße dann jedoch soweit fertig gestellt sind, dass dort die Straße wenigstens wieder halbseitig befahren werden kann.

 

Mit den Bauarbeiten in der Straße In der Aue wurde nach der Winterpause begonnen. Auch hier ist ein aufwändiger Hochwasserschutz notwendig. Vorgesehen ist, den vorhandenen ausgeho­benen Boden mit Kalk zu ver­setzen und wieder einzubauen.

 

Im Dreieck

 

Die Kanäle sind stark geschädigt und undicht. Zudem ist der Grundwasser­stand sehr hoch. Die Ausführungsarbeiten werden durch die sehr engen Straßenverhältnisse und dem Vorhanden­sein mehrerer Versorgungs­lei­tungen erschwert. Baugruben müssen teilweise sehr nahe an die Be­bauung eingerichtet werden. Die Arbeiten beginnen „Im Dahl“ und werden dann im Siedlungs­gebiet weitergeführt. Die neuen Rohrleitungen bestehen aus einem Material, dass verschweißt wird und so vollständig abgedichtet wer­den kann. Die Anlieger befürchten, aufgrund des hohen Grund­wasser­standes zukünftig feuchte Keller zu haben. Neben den Kanalbau­maß­nah­men sind seitens der Stadtentwässerung keine Vorfluter oder Einleitungen in einen Regen­wasser­kanal geplant, da die Einwohner kein Recht auf Drainagen haben, sondern verpflichtet sind, ihre Häuser dicht zu halten. Aufgrund der schwierigen und beengten Verhältnisse wird die Maß­nahme von einem Beweissicherungsverfahren begleitet. Vorgesehen ist der Einbau von Stahlbetonrohren in der Berkamener Straße; in der Straße Im Dreieck wird PE-HD verlegt. Der Baubeginn ist nicht wie geplant im April 2010, son­dern erst später. Die Bauzeit beträgt ca. 6 Monate, die Baukosten werden auf rd. 900.000 € geschätzt und für die Hausanschlüsse wird mit Kosten zwischen 350 – 550 €/m gerechnet.

 

Herr Gube wies darauf hin, das eventuell Blindgänger vor den Bauarbeiten aufgespürt und ent­fernt werden müssen.

 

Ostring

 

Herr Jungmann informierte, dass sich in diesem Bereich die Baumaß­nah­men verzögern. Die Kanäle sind in einem sehr schlechten Zustand, jedoch fehlt es noch an Abstimmungen mit dem Eigentümer der Bunderstraße, dem Bund, weil dieser nicht bereit ist, für die  Straßenentwässerung Gebühren zu zahlen, sondern die Entwässerung kostenlos erfolgen soll.

 

Am Barenbach

 

Hierbei handelt es sich um eine Maßnahme, die neu in das Investitions­programm des Eigen­betriebes aufgenommen wurde, weil in dem Bereich in der Vergangenheit bereits kosteninten­sive Reparaturen durchgeführt wer­den mussten. Die vorhandenen Gehwege sind teilweise nicht ausgebaut und die Fahrbahn ist bereits sehr alt.

 

Kreisel Robert-Koch-Straße

 

Herr Jungmann wies noch mal darauf hin, dass man bei diesem Sonderfall ausnahmsweise an der tiefsten Stelle mit der Kanalbaumaßnahme beginnt. Es wird mit einem Aufwand von 1,4 Mio. € gerechnet.

 

Entflechtungskonzept Barenbach

 

Die Maßnahme soll zu einer Beseitigung des in Kamen festgestellten hohen Fremdwasserauf­kommens beitragen. Der Barenbach ist ein offenes Ge­wässer, das im Bereich von 3M verrohrt ist, die Autobahn unterquert und in den Massener Bach mündet. Ursprünglich verlief der Bach­lauf durch Südkamen. Eine Restfläche in Südkamen wird weiterhin nach Norden ent­wässert, wo das Fremdwasser in die Kanalisation mündet. Ein großer Teil dieses Fremdwassers soll zukünf­tig durch den offenen Bachlauf des Barenbaches abgeleitet werden.

 

Gewässerschau 17.3.2010

 

Herr Jungmann informierte über die am 17.3.2010 in Kamen stattgefundene Gewässerschau, die nach § 121 Landeswassergesetz NRW jährlich durch­zuführen ist. Die ordnungsgemäße Unterhaltung der folgenden Bäche wurde überprüft:

-          Derner Bach

-          Kohlbach

-          Gantenbach

-          Barenbach

 

Abschließend berichtete Herr Jungmann über die Einrichtung einer neuen Regenwassermeß­stelle im Bereich des Bpl.-Geb. Nr. 17 Kamen-Heeren, in der Berthold-Brecht-Straße. Er wies darauf hin, dass örtliche Regenwasser­messstellen wichtige Daten für die notwendigen hydrau­lischen Berech­nungen zur Planung der Kanalsysteme liefern und es notwendig ist, noch min­destens zwei weitere Stellen einzurichten.