Sitzung: 23.03.2010 Betriebsausschuss
Zum Einstieg in
seinen Vortrag stellte der technische Leiter des Eigenbetriebes, Herr Jungmann, zunächst das geplante hohe
Investitionsvolumen für das laufende Jahr vor:
für Erweiterung des Kanalnetzes und Bauwerke 1.720 T€
für Erschließung von Baugebieten 295
T€
für Erneuerung und Sanierung des Kanalnetzes 6.026 T€
für Planung 1.103
T€
Anhand von
detaillierten Plänen und anschaulichen Fotos erläuterte Herr Jungmann dann die
in 2010 aktuellen und geplanten Maßnahmen:
Südfeld II. BA
Der technische
Leiter des Eigenbetriebes erinnerte daran, dass der erste Bauabschnitt 2007
fertig gestellt werden konnte. Mit den Baumaßnahmen für den zweiten
Bauabschnitt wurde im Mai 2009 begonnen. Die Durchführung der
Kanalbaumaßnahmen wurde durch zwei problematische Besonderheiten erschwert:
- den
Baubereich querten neben einer ungewöhnlichen Häufung unterschiedlichster
Versorgungsleitungen zwei Hauptfrischwasserleitungen und
- der Untergrund bestand aus
Torfboden.
In dem bisher fertig
gestellten Abschnitt wurde bereits die Binderschicht auf der Straßenoberfläche
aufgebracht; die Auftragung der Deckschicht folgt im Sommer, wenn die weiteren
Bauarbeiten, die in offener Bauweise erfolgen, auch abgeschlossen sind.
Am Bahnhof / Am
Schwimmbad
Der Auftrag für die
Durchführung der Baumaßnahmen wurde an die Fa. Hugo Schneider vergeben.
Ende März 2010 wird
ein zentraler Schacht erstellt, der in die Westicker Straße hineinreicht, so
dass diese halbseitig nicht befahrbar sein wird. Zudem wird in der westlichen
Verlängerung zu dem zentralen Schacht eine Teilstrecke des Kanals in der
Westicker Straße erneuert.
Herr Hasler fragte nach, ob vermehrt
Verkehrseinschränkungen zu erwarten sind, weil auch der Verkehr der Poststraße
zeitgleich umgeleitet wird.
Herr Jungmann erläuterte, dass im Zuge der
vorlaufenden Maßnahmen Rückstauungen aus dem Hauptsammler des Lippeverbandes zu
mehrmaligen Einflutungen der Baugrube geführt haben. Hierdurch hat sich die
Bauzeit um Tage und sogar Wochen verschoben.
Da die Durchführung
der weiteren Maßnahmen im Bahnhofsumfeld von der Fertigstellung des zentralen
Schachtes abhängen, kann die Maßnahme an der Westicker Straße nicht verschoben
werden. Der technische Leiter hofft, dass die Kanalbaumaßnahmen an der Poststraße
dann jedoch soweit fertig gestellt sind, dass dort die Straße wenigstens wieder
halbseitig befahren werden kann.
Mit den Bauarbeiten
in der Straße In der Aue wurde nach der Winterpause begonnen. Auch hier ist ein
aufwändiger Hochwasserschutz notwendig. Vorgesehen ist, den vorhandenen ausgehobenen
Boden mit Kalk zu versetzen und wieder einzubauen.
Im Dreieck
Die Kanäle sind
stark geschädigt und undicht. Zudem ist der Grundwasserstand sehr hoch. Die
Ausführungsarbeiten werden durch die sehr engen Straßenverhältnisse und dem
Vorhandensein mehrerer Versorgungsleitungen erschwert. Baugruben müssen
teilweise sehr nahe an die Bebauung eingerichtet werden. Die Arbeiten beginnen
„Im Dahl“ und werden dann im Siedlungsgebiet weitergeführt. Die neuen Rohrleitungen
bestehen aus einem Material, dass verschweißt wird und so vollständig
abgedichtet werden kann. Die Anlieger befürchten, aufgrund des hohen Grundwasserstandes
zukünftig feuchte Keller zu haben. Neben den Kanalbaumaßnahmen sind seitens
der Stadtentwässerung keine Vorfluter oder Einleitungen in einen Regenwasserkanal
geplant, da die Einwohner kein Recht auf Drainagen haben, sondern verpflichtet
sind, ihre Häuser dicht zu halten. Aufgrund der schwierigen und beengten
Verhältnisse wird die Maßnahme von einem Beweissicherungsverfahren begleitet.
Vorgesehen ist der Einbau von Stahlbetonrohren in der Berkamener Straße; in der
Straße Im Dreieck wird PE-HD verlegt. Der Baubeginn ist nicht wie geplant im
April 2010, sondern erst später. Die Bauzeit beträgt ca. 6 Monate, die
Baukosten werden auf rd. 900.000 € geschätzt und für die Hausanschlüsse wird
mit Kosten zwischen 350 – 550 €/m gerechnet.
Herr Gube wies darauf hin, das eventuell
Blindgänger vor den Bauarbeiten aufgespürt und entfernt werden müssen.
Ostring
Herr Jungmann informierte, dass sich in
diesem Bereich die Baumaßnahmen verzögern. Die Kanäle sind in einem sehr
schlechten Zustand, jedoch fehlt es noch an Abstimmungen mit dem Eigentümer der
Bunderstraße, dem Bund, weil dieser nicht bereit ist, für die Straßenentwässerung Gebühren zu zahlen,
sondern die Entwässerung kostenlos erfolgen soll.
Am Barenbach
Hierbei handelt es
sich um eine Maßnahme, die neu in das Investitionsprogramm des Eigenbetriebes
aufgenommen wurde, weil in dem Bereich in der Vergangenheit bereits kostenintensive
Reparaturen durchgeführt werden mussten. Die vorhandenen Gehwege sind
teilweise nicht ausgebaut und die Fahrbahn ist bereits sehr alt.
Kreisel
Robert-Koch-Straße
Herr Jungmann wies
noch mal darauf hin, dass man bei diesem Sonderfall ausnahmsweise an der
tiefsten Stelle mit der Kanalbaumaßnahme beginnt. Es wird mit einem Aufwand von
1,4 Mio. € gerechnet.
Entflechtungskonzept
Barenbach
Die Maßnahme soll zu
einer Beseitigung des in Kamen festgestellten hohen Fremdwasseraufkommens
beitragen. Der Barenbach ist ein offenes Gewässer, das im Bereich von 3M
verrohrt ist, die Autobahn unterquert und in den Massener Bach mündet.
Ursprünglich verlief der Bachlauf durch Südkamen. Eine Restfläche in Südkamen
wird weiterhin nach Norden entwässert, wo das Fremdwasser in die Kanalisation
mündet. Ein großer Teil dieses Fremdwassers soll zukünftig durch den offenen
Bachlauf des Barenbaches abgeleitet werden.
Gewässerschau
17.3.2010
Herr Jungmann
informierte über die am 17.3.2010 in Kamen stattgefundene Gewässerschau, die
nach § 121 Landeswassergesetz NRW jährlich durchzuführen ist. Die
ordnungsgemäße Unterhaltung der folgenden Bäche wurde überprüft:
-
Derner
Bach
-
Kohlbach
-
Gantenbach
-
Barenbach
Abschließend
berichtete Herr Jungmann über die Einrichtung einer neuen Regenwassermeßstelle
im Bereich des Bpl.-Geb. Nr. 17 Kamen-Heeren, in der Berthold-Brecht-Straße. Er
wies darauf hin, dass örtliche Regenwassermessstellen wichtige Daten für die
notwendigen hydraulischen Berechnungen zur Planung der Kanalsysteme liefern
und es notwendig ist, noch mindestens zwei weitere Stellen einzurichten.