Herr Frieling erhielt das Wort und stellte den aktuellen Stand der Vorbereitungen zur RUHR 2010 vor.

Er führte aus, dass die Stadt Kamen nicht den Versuch unternehmen wird, sich mit den teil­nehmenden Großstädten messen zu wollen, aber sehr wohl den Anspruch hat, für die Bür­gerin­nen und Bürger in Kamen ein anspruchvolles Programm zu gestalten.

Es wird Veranstaltungen in der Stadtbücherei Kamen geben, die wieder an dem überregionalen "Mord am Hellweg" teilnehmen wird. Auch wird es wieder die lange Nacht der Literatur in Kamen geben, auch wenn diese von den Organisatoren der RUHR 2010-Liste gestrichen worden ist. Weiterhin wird es eine Lesung mit einem PEN - Autor geben und auch die Sagen des Ruhrge­bietes werden in einer Veranstaltung in Kamen behandelt.

 

Die drei "Großprojekte" zur RUHR 2010, an denen sich die Stadt Kamen beteiligen wird, sind "Über Wasser gehen" in der Zeit vom 13. Juni bis zum 26. September 2010, das Projekt "Schachtzeichen" in der Zeit vom 22. Mai bis zum 30. Mai 2010 und die "Local Heroe`s Woche" im Oktober 2010.

 

Über das Projekt "Über Wasser gehen" wurde in diesem Ausschuss schon umfangreich berich­tet und in der nächsten Ausschusssitzung, am 21. 12. 2009, wird die zuständige Kuratorin das Gesamtprojekt noch einmal vorstellen.

 

Das zweite Großprojekt an dem sich die Stadt Kamen beteiligen wird, ist "Schachtzeichen". Hinter diesem Projekt zur RUHR 2010 steht der Gedanke, sämtliche Zechenstandorte im Ruhrgebiet mit gelben Ballons zu kennzeichnen.

Natürlich wird es nicht möglich sein, wirklich alle Standorte mit den großen gelben Ballons zu versehen, doch werden es wahrscheinlich  rund 350 Standorte sein, die auf ehemalige Zechen hinweisen. Kamen will sich mit zwei Ballons beteiligen, die in Kamen-Mitte, direkt neben der Zeche Monopol, und in Kamen-Heeren-Werve, direkt neben dem ehemaligen Zechen-Pförtner­haus der Zeche Königsborn 2/5, aufsteigen sollen. Für beide Standorte konnten Paten gefunden werden, die zugesagt haben, die Organisation der Aktionswoche mitzutragen. Selbstverständlich wird der Fachbereich Kultur der Stadtverwaltung diese Aktionen begleiten. Erfreulicherweise ist der "Kamener" Ballon bereits finanziert, jeder Ballon (einschl. entsprechendes Equipment) kostet 5.000 €, und für den "Heerener" Ballon werden erste Gespräche geführt.

Gerade im Ortsteil Heeren-Werve wird das Jahr 2010 einen besonderen historischen Hinter­grund finden, da in diesem Jahr nicht nur das Pförtnerhaus sein "Hundertjähriges" feiern kann, oder die kath. Kirche in Heeren-Werve und der Kirchturm der ev. Kirche in Heeren-Werve im Jahre 1910 errichtet wurden, auch die Gemeinde selbst wird im Jahre 2010 Hundert Jahre alt.

 

Das dritte Großprojekt, das für die Stadt Kamen sehr wichtig ist, wird die "Local Heroe`s Woche" sein.

Hier ist die Stadt Kamen im interkommunalen Bereichen, und auch im Vergleich, ausgesprochen stark aufgestellt . Die enge Verbindung zwischen der Stadt Kamen und den örtlichen Vereinen und Verbänden hat dazu beigetragen, dass sich bis heute 27 unterschiedlichen Gruppen zur Teilnahme angemeldet haben, um insgesamt 45 Veranstaltungen durchzuführen.

Dieses große Angebot, wird ein breites Spektrum für unsere Bürgerinnen und Bürger abdecken.

Zum Beispiel werden die Städt. Musikschule und das Bergwerksorchester Konzerte geben, in der Stadthalle Kamen wird die ART KAMEN veranstaltet, es wird der Kamener Künstler-Sonntag organisiert, Veranstaltungen der Gästeführer-Gilde werden stattfinden und auch spezielle Ange­bote für Kinder und Senioren angeboten.

 

Zu den Kosten der einzelnen Projekte führte Herr Frieling aus, das das Projekt "Über Wasser gehen" für die Stadt Kamen 52.000 € kosten wird. Die Stadt Kamen, die sich selbst als die Seseke-Stadt bezeichnet, trägt den Großteil der Kosten, da 5 der insgesamt 12 Standorte sich in unserer Stadt befinden. Die Zahlung der Aufwendungen erfolgt aus Landesmitteln, die in diesem Jahr hierfür zur Verfügung gestellt worden sind.

Für das Haushaltsjahr 2010 werden Kosten in Höhe von 95.000,00 € veranschlagt, denen Einnahmen in Höhe von 40.000 €, auch aus Landesmitteln, gegenüber stehen. Weitere Ein­nahmen in Höhe von 10.000 ,00 € für die Teilnahme an der "Local Heroe`s Woche" und erwar­tete Eintrittsgelder in Höhe von 20.000,00 € verringern den Eigenanteil der Stadt Kamen ver­mutlich auf 25.000,00 €.

Diese ganze Berechnung sei sehr konservativ gerechnet, so Herr Frieling, so dass auch ein Fehlbetrag von nur 10.000 € - 15.000 € denkbar ist.

 

Bisher habe dieser Ausschuss die Konzept- und Projektentwicklung zustimmend             angenommen. Da jetzt die Finanzlinie klarer sei, bat Herr Frieling um ein abschließendes Votum für die Maß­nahmen und den Finanzrahmen zum Kulturhauptstadtjahr 2010.

 

Herr Eckardt führte für die Fraktion der SPD aus, dass nach den Zustimmungen der letzten zwei Jahre, heute keine Meinungsänderung eintreten wird. Die SPD-Fraktion stimmt auch heute den Maßnahmen zur Kulturhauptstadt 2010 zu.

 

Für die Fraktion der CDU stimmte Herr Weber dem Maßnahmevorschlag der Verwaltung zu, selbst wenn die Stadt Kamen nicht unbedingt "die" Kulturhauptstadt wird, freut er sich aber, dass es in der Bevölkerung der Stadt Kamen ein so großes Interesse gibt.

 

Frau Schneider erwartet doch, dass die Stadt Kamen eine Kulturhauptstadt wird und möchte noch einiges über die "Local Heroe`s Woche" erfahren.

 

Herr Frieling sagte die Zusendung einer Gesamtaufstellung zu.

 

Herr Brüggemann ergänzte, dass die Verwaltung die Vorstellung einiger größerer Projekte durch die Veranstalter selbst im Kulturausschuss in Erwägung ziehe.

Herr Goehrke fragte für DIE LINKE/GAL nach, ob, bei Betrachtung der Kosten und der be­kannten Haushaltslage, die Stadt Kamen sich überhaupt eine Teilnahme erlauben kann und der Kulturausschuss heute überhaupt darüber entscheiden  dürfe.

 

Herr Brüggemann stellte klar, dass in der bekannten Finanzlage Sparen das allerhöchste Ge­bot sei. Der Haushalt 2010 sei eingebracht und werde noch beraten. Die derzeitige Planungs­situation zur RUHR 2010 erfordere heute eine fachausschussliche Entscheidung.

 

Herr Goehrke fragte danach, warum dann dem Ausschuss keine Beschlussvorlage vorgelegt würde.

 

Herr Brüggemann erinnerte an den Vortrag des Herrn Frieling und daran, dass in den vergan­genen Jahren mehrfach über "RUHR 2010" informiert worden sei.

Dabei seien auch stets in der prozeßhaften Entwicklung, die derartigen Projekten zu eigen sei, Finanzrahmendaten vorgelegt worden, soweit sie bekannt gewesen seien. Nun neige sich der Prozess dem Ende zu, die Finanzvolumen seien greifbar und fachausschusslich beschlussfähig. Erst in diesen Tagen seien die letzten Gespräche geführt worden, in deren Ergebnis sich Maß­nahmen, Veranstaltung und Aufwand konkretisiert hätten.

 

Herr Frieling bat noch einmal um eine Zustimmung, da nach diversen Hin und Her der RUHR 2010-Planung, nun doch alles im Aufwind sei und die zur Teilnahme bereiten Vereine auch Planungssicherheit benötigten.

 

Frau Gerdes möchte die gute Kamener Kultur weiter ausbauen und sieht auch die Notwendig­keit eines einstimmigen Votums für die Weiterarbeit.

 

Der Kulturausschuss beschloss einstimmig, die bisher geplanten Maßnahmen für die Stadt Kamen zu realisieren und die vorgestellten Projekte durchzuführen.