Herr Baudrexl wies vorab darauf hin, dass jährlich nur 2 Pflichtsitzungen des Betriebs­ausschusses vorgesehen seien, eine Sitzung im November, in der der Wirtschaftsplan und die Gebührenkalkulation des Folgejahres vorgelegt würde und eine Sitzung im Juni, um den jeweiligen Jahresabschluss des Vorjahres zu beraten. Die zusätzliche Sitzung im März diene insbesondere dazu, um neben den Aspekten der rein finanziellen Abwicklung auch den Stand und den Entwicklungsfortschritt der wichtigsten aktuellen Projekte und weitere ergänzende Informationen vorzustellen.

 

Zum Einstieg in seinen Vortrag zum Maßnahmenprogramm 2009 erinnerte der technische Leiter des Eigenbetriebes, Herr Jungmann, an das geplante hohe Investitionsvolumen für das laufende Jahr:

 

für Erweiterung des Kanalnetzes und Bauwerke                      1.960 T€

für Erschließung von Baugebieten                                                275 T€

für Erneuerung und Sanierung des Kanalnetzes                      7.071 T€

für Planung                                                                                    750 T€

 

Anhand von detaillierten Plänen und anschaulichen Fotos erläuterte Herr Jungmann sodann die aktuellen Maßnahmen:

 

Schattweg, Bau eines Regenrückhaltebeckens (RRB) und Regenklärbeckens (RKB) – Bpl. 67 Kamen

 

Die Regenwasserableitung ist als Trennsystem geplant. Der bereits vorhandene Teich wird wesentlich vergrößert. Von diesem neuen Regenrückhaltebecken soll das Abwasser in das im Anschluss geplante Klärbecken eingeleitet werden und dann in einen Vorfluter abfließen. Im Dezember 2008 wurde mit der Maßnahme begonnen. Nach witterungsbedingten Pausen konnte im März 2009 mit den Betonierungsarbeiten des Klärbeckens begonnen werden. Die Fertig­stellung ist voraussichtlich im Mai 2009.

 

Hansastraße

 

Die Auftragsvergabe erfolgte im Dezember 2008. Bis März 2009 wurden bereits 50 % des Kanalbaues umgesetzt, obwohl die zusätzliche, notwendig gewordene Grundwasserabsenkung und teilweise schlechte Witterungsverhältnisse zu Bauverzögerungen führten. Auch die notwendigen abschließenden Straßenwiederherstellungsarbeiten für den fertig gestellten Abschnitt haben sich auf Grund schlechter Witterungsverhältnisse verzögert und sollen nun nachgeholt werden. Die Kanalbauarbeiten für den restlichen Bereich werden voraussichtlich Anfang April 2009 aufgenommen. Auch hier wird wieder eine Grundwasserabsenkung durchgeführt werden müssen.

 

Anschluss der Besitzung des Eigentümers Schulze-Berge an das städtische Kanalnetz (Kanal Buschweg)

 

Die neue Anbindung an den städtischen Abwasserkanal ist bis auf Restarbeiten fertig gestellt.

 

Buschweg

 

Die Submission für die Maßnahme ist abgeschlossen. Der Baustart erfolgt Anfang April 2009.

Die Sanierung des Kanals Buschweg wird im sogenannten Inlinerverfahren durchgeführt.

 

Wasserstraße

 

Für die Maßnahme wurden ursprünglich 80.000 € veranschlagt. Da die Maßnahme bis zu dem Bereich des Seseke-Abfangsammlers erweitert wird, vergrößert sich die Leitungsstrecke von rd. 80 auf ca. 200 m und die Kosten erhöhen sich auf rd. 160.000 €. Im Wege stehende Bäume wurden bereits gefällt. Weitere notwendige Vorarbeiten wie Kanal- und Bodenuntersuchungen sind abgeschlossen, so dass kurzfristig auch mit den Ausführungsarbeiten begonnen werden kann.

 

Südfeld II. BA

 

Die Fortführung der Maßnahme wurde den Anliegern bereits öffentlich vorgestellt.

 

Bei der Durchführung der Kanalbaumaßnahmen treten zwei problematische Besonderheiten auf:

 

  1. der Baubereich quert neben einer ungewöhnlichen Häufung unterschiedlichster Versorgungsleitungen auch zwei Hauptfrischwasserleitungen und
  2. der Untergrund besteht aus Torfboden.

 

Aufgrund der Bodenprobleme ist geplant, den größten Teil der Strecke im Pressverfahren zu verlegen, da eine notwendige Grundwasserabsenkung bei offener Bauweise bei dem torfigen Boden zu einer Erdabsenkung führt und hierdurch Schäden an den umliegenden Gebäuden verursacht werden können. Im Bereich der Frischwasserleitungen sollen die neuen Rohre aus Vorsichtsgründen etwa 40 cm unterhalb der beiden Hauptwasserleitungen durchgepresst werden, um größtmögliche Schäden zu vermeiden. Auch auf Grund der Häufung von Versorgungsleitungen verbleibt ein sehr hohes Risiko bei dieser Maßnahme.

 

Der neue Kanal wird wesentlich höher dimensioniert sein als der bisherige. Der Bauarbeiten starten Mitte April und werden voraussichtlich im Dezember 2009 abgeschlossen sein. Die Baukosten betragen ca. 1,3 Mio. €, die Hausanschlusskosten voraussichtlich 350 - 550 € je Meter Hausanschlussleitung.

 

Am Bahnhof / Am Schwimmbad

 

Der erste Abschnitt (von Westicker Straße bis Am Schwimmbad) der derzeit umfangreichsten städtischen Baumaßnahme wird Anfang des 2. Quartals 2009 begonnen. Insgesamt umfasst die Maßnahme 4 Bauabschnitte. Der neue Kanal schließt an den Kanal an, der bereits im Bereich der Fußgängerunterführung unter den Bahngleisen durchgepresst wurde und an der anderen Seite an den Sesekehauptsammler. Die viel zu kleinen Kanäle mit einem Durchmesser von 900 Millimeter werden durch neue Kanäle mit einem Durchmesser von 1.400 Millimeter ersetzt.

 

Im Dreieck

 

Der Baubeginn ist im 3. Quartal 2009 geplant. Die Kanäle sind in einem sehr schlechten Zustand und dringend erneuerungsbedürftig. Die Ausführungsarbeiten werden durch die sehr engen Straßenverhältnisse und dem Vorhandensein mehrerer Versorgungsleitungen erschwert. Die Bauarbeiten starten an der Bergkamener Straße.

 

Ostring

 

Ursprünglich wurde die Verlegung im Pressverfahren geplant. Auf Grund der örtlichen Begeben­heiten, insbesondere Versorgungsleitungen, wurde dann doch eine offene Bauweise favorisiert, die jedoch auf Grund des hohen Straßenverkehrsaufkommen von der zuständigen Straßenbau­behörde zunächst nicht genehmigt wurde. Aus diesem Grunde musste die neue Kanaltrasse komplett in die westliche Fahrbahn umgeplant werden. Voraussichtlicher Baubeginn ist das 3. Quartal 2009.

 

Kanalverlegung Nordenmauer

 

Zusätzlich zu den im Wirtschaftsplan 2009 eingestellten Maßnahmen wird auf Grund der geplanten Errichtung des neuen Gesundheitszentrums die Verlegung des Abwasserkanals zum Krankenhaus notwendig. Der Baustart ist für das 3 Quartal vorgesehen. Über die Kosten der Maßnahme wird in der nächsten Sitzung des Betriebsausschusses informiert.

 

Kreisel Robert-Kochstraße

 

Im Zuge des Konjunkturprogramms II ist auch geplant, den Kreisel an der Robert-Kochstraße zu erneuern. Im Wirtschaftsplan 2009 ist die entsprechende Kanalbaumaßnahme (Königstraße - Germaniastraße - Robert-Koch-Straße) erst für spätere Jahre vorgesehen. Nach Prüfung wurde festgestellt, dass die Kanalbaumaßnahmen für den Kreisel auch getrennt von der Gesamtkanal­baumaßnahme vorgezogen werden kann, so dass der Kreisel vorbehaltlich der notwendigen Zustimmung des Haupt- und Finanzausschusses zum Konjunkturprogramm II und in Abstim­mung mit dem Straßenbau im 3. Quartal 2009 starten könnte.

 

Herr Kissing fragte nach, wie viele parallel laufende Projekte in 2009 durchgeführt und ob hierbei Ingenieurbüros hinzugezogen würden, die bei der Bauausführung auch die Bauleitung übernähmen. Zudem bat er um Erläuterung zu den Planungsänderungen im Bereich Händel­straße, Germaniastraße, Robert-Koch-Straße, da nach seinem Kenntnisstand hierbei die Fertig­stellung des Kreisels ursprünglich als letzter Bauschritt vorgesehen war.

 

Zur ersten Frage antwortete Herr Jungmann, dass die beauftragten Ingenieurbüros üblicher­weise auch die Bauleitung mit übernähmen.

 

Zu der vorgezogenen Kanalbaumaßnahme am Kreisel Robert-Koch-Straße erläuterte er, dass man im Kanalbau normalerweise und, wie bei der Gesamtmaßnahme Königstraße - Germania­straße - Robert-Koch-Straße auch ursprünglich vorgesehen, an der tiefsten Stelle mit der Kanal­baumaßnahme beginne. Jedoch sei die Prüfung der Anfrage im Rahmen der Entwicklung von Projekten zum Konjunkturprogramm II, den Kreisel schon früher zu erneuern, positiv ausge­fallen. Die Ausführungsplanung für die Gesamtkanalbaumaßnahme Königstraße - Germania­straße - Robert-Koch-Straße sei nach diesem Prüfungsergebnis geändert worden.

 

Mit der Nachfrage, ob zukünftig eine Änderung der Vorstellung der Jahresmaßnahmenplanung seitens der Ausschussmitglieder gewünscht werde, schloss Herr Jungmann seinen Vortrag.

 

Herr Baudrexl vertrat die Auffassung, dass sich die Art der Präsentation und des Vortrages bewährt habe.

 

Auch Frau Dyduch bezeichnete die Vortragsweise als informativ und anschaulich und sah keine Veranlassung, die Vorstellung des aktuellen Jahresmaßnahmenprogrammes künftig zu verändern.