Eingangs teilte Herr Sparbrod mit, dass sich die Unfallzahlen in der BRD und in NRW seit 1970 erfreulicherweise rückentwickelt hätten.

 

So habe es 1970 noch 41.000 Verkehrsunfälle bundesweit gegeben. Im Jahre 2008 hätten die Unfallzahlen dagegen, obwohl sich die Fahrzeugmenge verdoppelt habe, nur noch 1/5 des Wertes von 1970 betragen. Dies läge einerseits an den Verbesserungen im Rettungswesen und der Medizin, aber auch an stetigen Optimierungen der Verkehrsräume (z. B. durch Tempo
30-Zonen, Umleitung von Lkw-Verkehren usw.) und einer verbesserten Aufklärungsarbeit.

 

Herr Sparbrod führte weiter aus, dass sich im Vergleich der Jahre 2007 zu 2008 das Unfall­aufkommen allein um 5,5%. verringert habe. Dies würde auch auf den Kreis Unna zutreffen, welcher Verkehrsunfälle betreffend, einer der sichersten in ganz NRW sei.

 

Trotzdem könnten immer mal wieder solche Trends durch Unfallsteigerungen durchbrochen werden, was z.B. die Zahlen verunglückter Kinder in der Stadt Unna belegen. Dort hätte sich eine Steigerung der Unfälle mit Kindern vom Jahr 2007 zu 2008 ergeben.

Gleichwohl sollten die guten Ergebnisse als Ansporn gewertet werden, alles menschenmögliche zu unternehmen, um die Unfallzahlen weiter zu senken.

 

Anschließend stellte er anhand eines Tageslichtschreibers die Unfallzahlen des Landes NRW sowie die der einzelnen Gemeinden des Kreises Unna und die Zahlen der im Straßenverkehr verunglückten Kinder vor.

Hierbei erläuterte er die Spezifika, die bei Unfällen mit Kindern beachtet werden müssten (Erfah­rungs- und Sozialisationselemente, Spiel, Sport und Gruppenaktivitäten).

 

Die Aufstellung eines Kinderunfallatlasses sei ein guter Ansatzpunkt, um Prävention punktuell für Kinder betreiben zu können.

In diesem Zusammenhang sei in Dortmund eine Kinderunfallkommission und ein runder Tisch gegründet worden, an dem auch Institutionen wie der Kinderschutzbund eingebunden seien.

 

Die vorgestellten Tabellen sind der Niederschrift beigefügt.


Dadurch erledigte sich der Kurzbericht der Verwaltung aufgrund der Unterlagen der Bundesanstalt für Straßenwesen (TOP 1 b).

 

Frau Müller bedankte sich bei Herrn Sparbrod für die Ausführungen und bemerkte, dass sich die Stadt Kamen dieses Themas annehmen solle.

Anschließend übergab sie das Wort an Herrn Stoltefuß.

 

Herr Stoltefuß merkte an, dass seitens der Polizei jede geplante Aktivität in dieser Richtung unterstützt werde.

Anschließend verwies er auf die Ausführungen des Herrn Sparbrod und vertrat die Auffassung, dass auch 11 im Straßenverkehr im Kreis Unna im Jahre 2008 getöteten Kinder zu viel seien.

Seitens des zuständigen Ministeriums werde ebenfalls darauf hingewiesen, dass alles getan werden müsse, um das Leben der schwächsten Verkehrsteilnehmer zu schützen.

 

Anschließend stellte er anhand eines Tageslichtschreibers die Zahlen verunglückter Kinder, Jugendlicher sowie junger Erwachsener vor.

Zu den beiden letztgenannten Gruppen merkte er an, dass die Altersgruppe von 18 – 25 Jahren in der Unfallhäufigkeit bereits seit Jahren an erster Stelle stehen würde.

Speziell für diese Altersgruppe sei eine Präsentationsarbeit in Form der Konfrontation mit den Folgen von zu schnellem bzw. unter Alkoholeinfluss stehenden Fahrens entwickelt worden.

 

Die Polizei betreibe seit Jahren Präventionsarbeit und beteilige sich an Netzwerkarbeiten, Kinderunfallkommissionen und vergleiche die Unfälle in den Kommunen miteinander.

Insbesondere die Unfälle mit Kindern hätten sehr unterschiedliche Gründe, da Kinder als Bei­fahrer, als Fußgänger oder Radfahrer als auch in spielender Weise am Straßenverkehr teil­nähmen.

 

Herr Lipinski erfragte, ob bei Fahrradunfällen mit Kindern die Unfälle, bei denen Kinder ange­fahren werden oder die Unfälle, die von ihnen selbst verursacht werden, überwiegen.

 

Herr Stoltefuß erwiderte hierzu, dass dies nicht ad hoc beantwortet werden könne.

Die Unfallvorgänge müssten einzeln und detailliert beleuchtet werden.

 

Die vorgestellten Tabellen sind der Niederschrift beigefügt.