Herr Liedtke bedankte sich für die Einladung und die Möglichkeit, dem Behindertenbeirat den Planungsstand erläutern zu können.

Den derzeitigen Zustand des Bahnhofsbereichs bezeichnete er als absolut nicht behindertengerecht. Z. Zt. existierten für die Bedürfnisse behinderter Menschen lediglich der Behindertenlift zum Erreichen der Bahngleise 2 +3 sowie die Behindertentoilette auf dem Bahnhofsvorplatz. Herr Liedtke verwies auf die geringen Möglichkeiten der Einflussnahme auf die Ausgestaltung des Bahnhofgeländes.

 

Ihm lägen neuere Erkenntnisse vor, nach denen die Deutsche Bahn beabsichtige, die Höhe der Bahnsteige anzupassen, um Behinderten bessere Einstiegsmöglichkeiten zu bieten.

Die Kosten hierfür würden vom Land getragen. Bis zur Realisierung des Vorhabens könnten nach seiner Einschätzung noch 2 - 3 Jahre verstreichen.

 

Als wünschenswert erachtete Herr Liedtke eine bessere Abstimmung der jeweiligen Fahrpläne von Deutscher Bahn und VKU.

 

Anschließend beschrieb Herr Liedtke den Netzschluss Innerer Ring. An den Kreuzungen Westicker Straße/Busbahnhof, Bahnhofstraße/Sesekedamm sowie Bahnhofstr./Westicker Str./ Koppelstraße sollen Kreisverkehre errichtet werden. Hierdurch können die vorhandenen Ampelanlagen wegfallen. In der Konsequenz erhoffe man sich hierdurch eine Beschleunigung des öffentlichen Personennahverkehrs.

 

Die zukünftige Nutzung der Bahnhofstraße von der Einmündung Koppelstraße bis zum Sesekedamm erfolge in verkehrsberuhigter Form. Die näheren Modalitäten der Umgestaltung müssten noch geregelt werden.

 

Außerdem stelle man Überlegungen an, wie das ca. 25 Jahre alte Parkhaus neugestaltet werden könne. Diese Problematik sei auch Gegenstand von Beratungen im Planungs- und Umweltausschuss.  Nach Auffassung von Herrn Liedtke benötige man im Bereich des Bahnhofes mindestens 400 Park-and- Ride-Plätze. Die Kapazität des Parkhauses sei jedoch nur für 200 Plätze ausgelegt. Eine denkbare Variante sei der Abriss sowie die Neuerrichtung eines Parkhauses. Zu beachten sei hier jedoch der Kostenfaktor. Die Ausgestaltung der neben dem Bahnhofsgebäude errichteten provisorischen Parkanlage solle ebenfalls verbessert werden.

 

Weiterhin plädierte Herr Liedtke dafür, dass im Bereich des Busbahnhofes die vorhandenen Hochborder an den Busbahnsteigen entfernt werden sollen, da sie ein Hindernis für Rollstuhlfahrer und Nutzer von Rollatoren darstellen würden. Der Busbahnhof werde im Zuge der Neugestaltung des Bahnhofsumfeldes dicht vor dem Bahnhofsgebäude neu errichtet.

Konsequenz hieraus sei, dass man u.a. einen neuen Standort für die Behindertentoilette finden müsse.

Problematisch bliebe auch zukünftig das Erreichen der Bahngleise durch das Bahnhofsgebäude aufgrund der dort vorhandenen Treppenstufen.

 

Frau Sekunde erkundigte sich, inwieweit die Beparkung südlich der Bahnlinie auf der Dortmunder Allee verringert werden könne.

 

Herr Liedtke erwiderte, dass die Erhöhung der Anzahl von Parkplätzen im Bahnhofsbereich zum Ziel habe, den Parkraumdruck von anderen Bereichen zu nehmen.

 

Frau Sekunde sprach das Problem der unvorschriftsmäßigen Nutzung der Gleisunterführung durch zahlreiche Fahrradfahrer an. Diese würden ohne abzusteigen den Tunnel durchqueren.

 

Herr Grudnio antwortete, dass neuerdings regelmäßige Kontrollen durch die Servicekräfte der Stadt Kamen durchgeführt würden.

 

Herr Liedtke ergänzte, dass die Polizei ebenfalls Kontrollen vornehmen würde und im Falle der Zuwiderhandlung Verwarnungsgelder i. H. v. 15,00 € ausspräche.

 

Herr Puls führte aus, dass sich an der Situation der aus Dortmund mit dem Zuge eintreffenden Rollstuhlfahrer nichts ändern würde.

 

Herr Liedtke erwiderte, dass die Stadtverwaltung auf den der Deutschen Bahn gehörenden Flächen handlungsunfähig sei.

 

Herr Hackländer sprach noch einmal die Problematik der Bahnsteighöhen an und behauptete, dass nach seiner Meinung der Bahnsteig am Gleis 2 hoch genug sei.

 

Herr Liedtke widersprach dem.

 

Herr Jauer warf ein, dass nach seiner Meinung keiner der Bahnsteige eine den Bedürfnissen von Behinderte gerecht werdende Höhe habe.

 

Frau Jung fragte nach, wann mit den geplanten Arbeiten zur Verbesserung des Bahnhofsumfeldes begonnen würde.

 

Herr Liedtke erwiderte, dass nach der Sommerpause die entsprechenden Förderanträge auf den Weg gebracht würden. Bei plangemäßem Verlauf könne 2010 mit den Arbeiten begonnen werden. Er wollte aber auch nicht ausschließen, dass dieser Termin sich noch um 1 Jahr verschieben könne.

 

Frau Jung sprach an, dass sie das Vorhandensein des Aufzuges für Behinderte natürlich als positiv betrachte; sie regte jedoch an, dass die Bedienung des Aufzuges durch die Behinderten selbst wünschenswert sei. Sie erwähnte, dass im Falle des Neubaus des Parkhauses in diesem ja auch vermehrt Behindertenparkplätze errichtet würden. Sie regte an, vor dem Polizeigebäude einen zusätzlichen Behindertenparkplatz zu errichten.

 

Herr Grudnio meinte, dass aufgrund des vorhandenen Parkdruckes die Errichtung eines weiteren Behindertenparkplatzes an der gewünschten Stelle nicht möglich sei.

 

Herr Liedtke antwortete, gleichwohl wolle man diesen Wunsch so mitnehmen.

 

Herr Klemme fragte nach, ob sich im Falle des Börsenganges der Bahn an der Kostenträgerschaft etwas ändern würde.

 

Herr Liedtke erwiderte, dass hierdurch keine Änderungen eintreten würden.

 

Herr Hunsdiek erkundigte sich, ob bei der Errichtung von Behindertenparkplätzen DIN-Maße zu beachten seien.

 

Herr Grudnio bestätigte, dass dem so sei.

 

Herr Liedtke ergänzte, dass auch bei der Errichtung von „normalen“ Parkplätzen DIN-Maße zu beachten seien.

 

Herr Gödecker stellte die Frage, ob die Möglichkeit bestünde, die Nutzung der Behindertenparklätze im Bahnhofsumfeld zeitlich zu beschränken. Am Rathaus würde man auch so verfahren.

 

Herr Grudnio schätzte eine zeitliche Befristung der Nutzung als problematisch ein. Die Situation am Rathaus sei eine andere.

 

Frau Jung erneuerte ihre Forderung nach einem weiteren Behindertenparkplatz im Bahnhofsumfeld.

 

Der  Behindertenbeirat nahm die Ausführungen des Herrn Liedtke zustimmend zur Kenntnis.

Weitere Anregungen aus den Behindertenverbänden ergaben sich nicht.