Beschluss:

 

Beim Produkt 36.01.01 - Förderung von Kindern in Tageseinrichtungen - werden bei den Transferaufwendungen  (Teilergebnisplan Zeile 15) gem. § 83 Abs. 2 Satz 1 GO NRW überplanmäßige Aufwendungen in Höhe von 88.000,-- € genehmigt.

 

Beim Produkt 36.03.01 - Hilfen für junge Menschen und ihre Familien - werden bei den Transferaufwendungen (Teilergebnisplan Zeile 15) gemäß § 83 Abs. 2 Satz 1 GO NRW überplanmäßige Aufwendungen in Höhe von 392.000,-- € genehmigt.

 


Abstimmungsergebnis: einstimmig angenommen


Frau Dyduch nahm Bezug auf die aktuelle Diskussion zur Kindeswohlgefährdung in den Medien und führte aus, dass hier aufgrund gestiegener Fallzahlen in der Heim- und Vollzeitpflege Mehrkosten entstanden seien, die ursächlich auf andere rechtliche Rahmenbedingungen und Zuständigkeitswechsel zurückzuführen seien. Die Fremdunterbringung komme erst als letztes Mittel in der Jugendhilfe zum Schutze von Kindern zum Zuge. Vor diesem Hintergrund sei diese überplanmäßige Ausgabe unumgänglich. Ein Anstieg der Kosten im Bereich der sozialpädagogischen Familienhilfe sei aus Präventionsgründen vertretbar, da betroffenen Familien Unterstützung und Hilfestellung gegeben würde.

Im Bereich der Tagespflege zeige der Anstieg von 65 auf 95 Kindern, dass großer Bedarf bei der Kindesbetreuung gegeben sei. Sie bemerkte, dass der Ausbau der U-3-Betreuung in Zusammenarbeit mit den Einrichtungsträgern auf einem guten Weg sei, um die gesetzlichen Vorgaben bis 2010 umzusetzen und den Tagespflegebedarf hoffentlich wieder zu senken.

Überplanmäßige Ausgaben, so Frau Dyduch, seien im Bereich der Jugendhilfe trotz engagierter und intensiver Arbeit des Fachbereichs Jugend nicht immer vermeidbar.

 

Herr Kissing zeigte sich betroffen über den Anstieg der Fallzahlen, weil sie die gesellschaftlichen Verhältnisse spiegelten. Die Mehrausgabe dürfe weniger unter fiskalischen Gesichtspunkten gesehen werden. Vielmehr seien der Schutz und das Wohl von Kindern ausschlaggebend.

 

Frau Möller gab zu bedenken, dass immer mehr Eltern nicht erziehungsfähig und daher auf Hilfe durch das Jugendamt angewiesen seien. Sie begrüßte, dass die Gesellschaft mittlerweile sensibilisierter auf das Thema Kindeswohlgefährdung reagiere. Mit der Einführung einer sog. Checkliste werde ein wirksames Instrument zum Schutze von Kindern umgesetzt.

 

Herr Grosch stimmte zu und führte den Anstieg der Jugendhilfefälle u.a. darauf zurück, dass das bewährte System der Kleinfamilie nicht mehr funktioniere. Darüber hinaus sei bei vielen Eltern und Familien Perspektivlosigkeit zu verzeichnen.