Herr Dunker erklärte, dass in der JHA-Sitzung im Dezember 2005 ein Beschluss gefasst wurde, auf Grundlage des Kinder- und Jugendfördergesetzes einen Kinder- und Jugendförderplan zu erarbeiten. Die Vorlage des Planes war zunächst für den Herbst dieses Jahres angekündigt.

 

Bisher sei festzustellen, dass die Anzahl der in Sportvereinen organisierten Kinder und Jugend­lichen bei 4.779 liege, wobei die Gesamtzahl der Kinder im Alter von 0 - 18 Jahren im Stadt­gebiet Kamen 8.610 betrage. Insofern sind 55,5 % der vorbezeichneten Kinder und Jugendliche in Sportvereinen organisiert.

 

Der Anteil der 0- bis 18-Jährigen in den im Stadtjugendring organisierten Vereinen und Ver­bänden konnte nicht festgestellt werden, da keine Statistik des Dachverbandes besteht und in den starken Organisationen, wie AWO und Kirchen, offene Angebote bestehen und keine Mitgliedschaft erforderlich ist.

 

Es ist außerdem festzustellen, dass an praktischer Kinder- und Jugendarbeit der Fachbereich Jugend im Durchschnitt mit 150 bis 180 Kindern und Jugendlichen sehr stark vertreten ist.

Hinzu kommen die entsprechenden Veranstaltungen des Jugendamtes, die von ca. 6.000 Besuchern wahrgenommen werden.

 

Bei den anderen Organisationen ist die Evangelische Kirche stark vertreten. Es gibt 4 Kinder- und Jugendzentren im Stadtgebiet, in denen Kinder- und Jugendarbeit angeboten wird. Mit 2 Zentren hat die Stadt Kamen bereits Kooperationsverträge geschlossen.

 

Ein weiterer starker Anbieter ist der Förderverein für Jugendhilfe, der sich u.a. in erster Linie der Zielgruppe Migrantinnen und Migranten mit besonderem Förderbedarf widmet.

 

Die Beteiligung der öffentlichen und freien Träger an der Erstellung des Kinder- und Jugend­förderplanes habe sich als schwierig herausgestellt.

Es hat 2 Treffen mit Schulsprechern und Klassensprechern aller Kamener Schulen und den Jugendorganisationen der Parteien gegeben sowie ein Treffen mit allen Kamener Vereinen.

Alle Treffen waren inhaltlich, trotz der schwachen Resonanz, sehr interessant. Alle bisher Beteiligten wollen weiterhin mitarbeiten, um die Planung auf eine breite Basis stellen zu können.

Die schwache Beteiligung sei kein Desinteresse, sondern wohl ein Kommunikationsproblem gewesen. Eine Vernetzung über einen Informationszugang würden die Strukturen nachhaltig verbessern, hierzu wird zurzeit die Internetadresse “www.wir-gemeinsam.de” bearbeitet.

 

Abschließend erläuterte Herr Dunker, dass das Beteiligungsverfahren intensiver zu organisieren sei. Eine Arbeitsgruppe zur detaillierten Bearbeitung des Kinder- und Jugendförderplanes besteht bereits. Die Beteiligung von Organisationen wie Polizei, Kindertageseinrichtungen, Schulträger und ARGE ist in Vorbereitung.

Aus diesen Gründen werde sich die Vorlage des für diesen Jahres angekündigten Kinder- und Jugendförderplanes bis ins Jahr 2007 verzögern.

 

Frau Möller erklärte, dass es wichtig sei, ein gut und intensiv ausgearbeitetes Papier vorzu­legen. Ihre Fraktion unterstütze daher die Terminverschiebung ins nächste Jahr.

 

Frau Sändker fragte, inwieweit die Verzögerung der Fertigstellung des Kinder- und Jugend­förderplanes Auswirkungen auf Inanspruchnahme der finanziellen Mittel aus dem Landesjugend­plan habe.

 

Herr Dunker entgegnete, dass dies keine Auswirkungen habe. Außerdem lägen ja bereits diverse Teilplanungen vor.

 

Herr Güldenhaupt bemerkte, dass sich in vielen Kommunen die gleichen Probleme abge­zeichnet und diese ebenfalls Schwierigkeiten mit der zeitnahen Fertigstellung des Planes hätten.

 

Frau Dyduch stellte fest, dass die Erstellung eines Kinder- und Jugendförderplanes ein Prozess sei, an dem viele Menschen beteiligt seien. Man habe sich hier einen sehr ehrgeizigen Zeitplan vorgegeben. Es hat sich jedoch gezeigt, dass man Ruhe und ausreichend Zeit für die Fertig­stellung benötigt. Sie sei sich sicher, dass im Frühjahr ein gutes Papier vorgelegt werde, welches alle Beteiligten zufrieden stellen werde.