Beschlussempfehlung:

 

1.    Der Rat der Stadt Kamen stellt den Jahresabschluss und den Lagebericht zum 31.12.2003 in der vorliegenden Form fest.

 

Der Jahresgewinn 2003 von 780.942,94 € wird in Höhe von 445.005,31 € der Allgemeinen Rücklage zugeführt und der verbleibende Überschuss von 335.937,63 € auf das Wirtschaftsjahr 2004 vorgetragen.

 


Abstimmungsergebnis: einstimmig angenommen

 


Zum Zahlenwerk erklärte Herr Rudert, dass das Geschäftsjahr 2003 für die Stadtentwässerung Kamen mit einem Jahresgewinn von 780.942,94 € abschließe. Dieser falle damit höher aus als im Vorjahr. Er wies in diesem Zusammenhang ausdrücklich auf den aus der Auflösung eines SWAP-Geschäfts resultierenden Kursgewinn von 273.000,00 € hin.

 

Anzumerken sei außerdem der steigende Anteil der Lippeverbands­umlage, der die Erfolgsrechnung des Eigenbetriebes belaste, so Herr Rudert weiter. Er empfahl in diesem Zusammenhang, sich im Rahmen der Verbandsversammlung in Zukunft für eine moderate Steigerungsrate der Umlage einzusetzen.

 

Im Wesentlichen sei eine Konsolidierung der Vermögensstruktur erkenn­bar. Die Reduzierung der Restbuchwerte der Abwassersammlungs­anlagen in Form kontinuierlich anfallender Abschreibungsbeträge falle dabei wesentlich höher aus, als der wertmäßige Zugang neuer Maß­nahmen zum Vermögen. In Zukunft sollten daher vermehrt Investitionen durchgeführt werden, um der seit Jahren zu beobachtenden Entwicklung sinkender Bilanzansätze des Kanalvermögens entgegenzuwirken.

 

Weiterhin ergebe sich aus den Veränderungen des Vermögens und des Fremdkapitals ein Zuwachs des Eigenkapitals. Damit setze sich der Trend seit Gründung des Betriebes fort, wonach sich das Verhältnis von Eigen­kapital / Fremdkapital zugunsten der Eigenkapitalquote verändere.

 

Im Schuldenbereich sei ebenso eine Konsolidierung zu verzeichnen wie im Bereich des kurzfristigen Fremdkapitals, so dass die Finanzierungs­struktur der Stadtentwässerung Kamen als sehr gesund zu bezeichnen sei.

 

Die Schwerpunkte der Jahresabschlussprüfung seien die Prüfung des Anlagevermögens, der Rückstellungen, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und der Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung gewesen.

 

Bei der Prüfung seien keine gravierenden Mängel festgestellt worden. Der Stadtentwässerung Kamen könne für das Geschäftsjahr 2003 der unein­geschränkte Bestätigungsvermerk erteilt werden.

 

Herr Kissing bedankte sich für die Ausführungen und bat um Wort­meldungen.

 

Frau Dyduch schloss sich den Ausführungen des Wirtschaftsprüfers an und lobte die solide Arbeit des Eigenbetriebs. Bezüglich der hohen Eigen­kapitalquote merkte sie an, dass in Zukunft neue Baugebiete erschlossen würden, was automatisch Investitionen und damit auch die Aufnahme von Fremdkapital mit sich bringen würde. Dies würde sich auf das Jahres­ergebnis des Eigenbetriebs niederschlagen. Besonders interessant sei die Aussage, dass lediglich 15 % des Geschäftsbereichs direkt beeinflussbar seien.

 

Herr Hasler nahm das Jahresergebnis der Stadtentwässerung Kamen im Namen seiner Fraktion erfreut zur Kenntnis. Der Eigenkapitalzuwachs von 10 % seit Gründung des Eigenbetriebes sei sehr positiv. Der Eigen­kapitalzuwachs resultiere dabei aus Gewinnen, die in erster Linie aus der Differenz zwischen Fremdkapitalzinsen und kalkulatorischen Zinsen ent­standen seien. Außerdem seien für das Jahr 2004 Investitionen geplant, so dass ohnehin Kreditaufnahmen notwendig würden. Das Problem Investitionsstau werde sich daher in Kürze erübrigen. Herr Hasler lobte die Arbeit der Stadtentwässerung Kamen nochmals und bat um Auskunft, wie der Jahresgewinn der Stadtentwässerung Kamen verwendet würde.

 

Herr Baudrexl erwiderte, dass der Gewinn selbstverständlich dem Eigen­kapital der Stadtentwässerung Kamen zugeführt werde.

 

Er führte aus, dass SWAP-Geschäfte nur ein Bestandteil eines aktiven Schuldenmanagements seien. Es sei zu bedenken, dass solche Geschäfte überhaupt nur zu bestimmten Zeitpunkten möglich seien. Als Möglichkeit werden solche Geschäfte jedoch auch für die Zukunft ange­dacht und zwar auch für die Stadt Kamen. Spätestens im Jahr 2005 solle ein gemeinsames Kreditportfolio Stadt Kamen – Stadtentwässerung Kamen vorhanden sein.