Sitzung: 18.06.2002 Planungs- und Umweltausschuss
Abstimmungsergebnis: einstimmig angenommen
Herr Lipinski erläuterte den Antrag und unterstrich, dass es sinnvoll sei, einen Lärmminderungsplan für die Stadt Kamen aufzustellen.
Herr Kissing fragte die Verwaltung nach den Kosten für eine solche Planung. Vor dem Hintergrund des Sparzwanges fragte er auch, ob nicht die Verwaltung selbst in der Lage sei, einen Lärmminderungsplan zu erarbeiten. Alternativ schlug er vor, den Plan über die Vergabe einer entsprechenden Diplomarbeit zu erstellen.
Herr Liedtke bezifferte die Kosten auf ca. 20.000,00 €, wobei ein Landeszuschuss bis zu 80 % zu erwarten sei.
Mit Blick auf das notwendige Fachwissen und die notwendige Hard- und Software sah er die Verwaltung nicht in der Lage, eine so umfangreiche Planung durchzuführen.
Herr Baudrexl ergänzte, dass die Anforderungen an einen Lärmminderungsplan sehr hoch seien. Die Erarbeitung eines verlässlichen und rechtssicheren Planungswerkes sei über eine Diplomarbeit nicht zu leisten.
Herr Goehrke stimmte der Intention des Antrages zu, fragte aber auch, ob die Stadt zur Umsetzung von Lärmminderungsmaßnahmen überhaupt fähig sei. Der Einfluss der Stadt auf Maßnahmen von Bund und Land, insbesondere was Autobahn und Eisenbahnstrecke anbelangt, sei eher gering einzuschätzen. Den Vorteil eines Lärmminderungsplanes sah er darin, dass er Argumente für künftige Planungsaufgaben liefere.
Herr Hasler gab zu bedenken, dass sich grundlegende Basisdaten der Lärmminderungsplanung in wenigen Jahren schon wieder verändert haben könnten. Er fragte daher, wie der Lärmminderungsplan fortgeschrieben bzw. die Grundlagendaten gepflegt werden sollen.
Die Lärmproblematik sei ein zentrales Thema in der Bevölkerung und der Politik. Herr Baudrexl betonte daher die Wichtigkeit einer qualifizierten Planungsgrundlage. Je nach Gewichtung wäre die Fortschreibung des Lärmminderungsplanes auch eine politische Entscheidung.
Herr Liedtke ergänzte, dass einem solchem Plan in der Regel Prognosen und verschiedene Entwicklungsmodelle über einen gewissen Zeitraum zu Grunde liegen und insofern auch ein gewisser Anwendungszeitraum erwartet werden könne. Zum Wortbeitrag von Herrn Goehrke merkte er an, dass ein Lärmminderungsplan die Möglichkeit biete, gezielt und mit guten Argumenten Lärmemittenten und zuständige Stellen anzusprechen.
Herr Madeja ließ über den Antrag der SPD-Fraktion abstimmen:
Der Planungs- und Umweltausschuss beschließt, die Verwaltung zu beauftragen, das Problem „Lärm“ in Kamen umfassend aufzuarbeiten und einen Lärmminderungsplan (vorbehaltlich einer 80 % Förderung) zu erstellen.