Herr Badermann vom Haus der Stadtgeschichte berichtete von der ersten Ausstellung des Jahres 2022, der Wanderausstellung „Demos, Diskos, Denkanstöße – die 1970er Jahre in Westfalen“ vom LWL Museumsamt. Diese wurde erneut mit einigen eigenen Objekten und v.a. Texten verstärkt. Hierzu wurde neben dem Eröffnungsvortrag von Frau Burhenne auch von Dr. Reters ein Vortrag zur Populärmusik (Rock / Pop) gehalten. Zuvor wurde bereits der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus am 28.01.2022 mit Texten von Klaus Goehrke und Musik von Hr. Dietmar Joseph begangen.

 

Im Frühjahr konnte eine neue Einbruchmeldeanlage installiert werden, die nun auch den Zellentrakt umfasst. Außerdem wurde, da ein Fassadenteil abgeplatzt war, nach einer eingehenden Untersuchung die zur Straße gelegene Gebäudeseite abgesichert. Für einige Wochen war das Haus von der Vorderseite nicht mehr zu betreten. In diesem Jahr hoffe man auf eine Renovierung der Fassade, um die Erkennbarkeit des Hauses wiederherzustellen.

 

Mit Thomas Hugos Ausstellung „Arten von Helden“ wurde im Mai ein heimischer Künstler präsentiert. Eine Vorführung des Filmes „Astoria“ von Dr. Reinhard Fehling, den das Museum mit einigen Stücken aus der Polizeisammlung Hermann Böhnes unterstütze, folgte im Juni. Die Mittelaltertruppe von „Castra Camensia“ habe Ende Juni wieder an einem Wochenende im Innenhof ein Lager aufgebaut und viele Aktionen für Kinder angeboten. Direkt nach dem Kulturrucksack vom FZ Lüner Höhe im Innenhof fand dann auch wieder das Weinfest des Museumsvereins statt.

 

Außerdem gab es einige Jubiläen in diesem Jahr. Es feierte die Gästeführergilde am 04.07.2022 ihr 20-jähriges Jubiläum, ebenso wie die Zivilcourage am 24.09.2022, in den Räumlichkeiten des Hauses der Stadtgeschichte. Die Gilde habe auch an dem westfälischen Hansetag in Attendorn im September teilgenommen und Kamen repräsentiert. Dieses Jubiläum ging dann nahtlos in die Interkulturelle Woche über, bei der, durch die Zivilcourage organisiert, auch noch ein Filmabend („Le Havre“) und eine Konzertmatinee mit Frau Deiting (Violine) und Herrn Siebenhaar (Akkordeon und Klavier) im Oktober präsentiert werden konnten.

 

Die Leihgaben aus dem Lippischen Landesmuseum Detmold wurden in 2022 zurückgebracht und liegen nun wieder in den Vitrinen. Außerdem habe eine niederländische Archäologin, Frau Berber van der Meulen van der Veen, hier im Auftrag der Universität Cardiff mittels Röntgenfluoreszenzspektrometer einige spätrömische Objekte untersucht. Auf den Zwischenbericht werde noch gewartet, die Dissertation erscheint vermutlich Ende nächsten Jahres. Durch verschiedene Auswahlvorgänge größerer Museen in den vergangenen Jahren kam aber bereits die Resonanz, dass das Feld in Westick sehr bedeutend sei.

 

Den Escaperoom „Das schwarze Kreuz 2.0“, ein Gemeinschaftsprojekt der Museen der Städte Werne, Bergkamen, Lünen und Werne mit der Firma Adventurebox in Münster, veranstaltete das Haus der Stadtgeschichte zum zweiten Mal an einem Wochenende im Oktober. Für dieses Spiel wurde ein komplett ausgestattetes Zelt im Saal aufgebaut, was das Heerlager des Grafen von der Mark darstellen sollte. Die Spieler mussten dann diverse Rätsel lösen, um einen Brief, der den Grafen verriet, zu finden.

 

Außerdem habe das Stadtarchiv wieder an der LISE-Aktion des LWL teilgenommen (Landesinitiative Substanzerhalt) und auch in diesem Jahr ca. 250 kg Archivmaterial entsäuern lassen.

 

Veranstaltungen wie die Kamener Arche und das Kommunale Kino wurden nach den entsprechenden Corona-Vorgaben durchgeführt. Unter den gegebenen Einschränkungen fanden auch Treffen der Gästeführer bzw. Ortsheimatpfleger, die Sitzungen des Fördervereins und auch die Jahreshauptversammlung von „Laut und Lästig“ statt.

 

Die Benutzerzahlen im Archiv beliefen sich in 2022 auf 157 Benutzer. Dies erklärt sich daraus, dass Anfragen auch nach Corona weitgehend per E-Mail reinkommen. Das Museum verzeichnete keine 900 Besucher, dies sei wohl immer noch der Corona-Situation geschuldet. Allgemein würden die Besucherzahlen in Museen zurückgehen.

 

In 2023 soll das Haus der Stadtgeschichte weiter belebt werden: Anlässlich des Partnerschaftsjubiläums soll es eine Ausstellung (FX Feidt) mit einigen Vorträgen geben und die Ausstellung soll durch die bereits angesprochenen Mittel digitaler gestaltet werden. Zudem soll die Kunstsammlung von einer Kunsthistorikerin bewertet werden.

 

Herr Heidler dankte und wünschte viel Glück.