Anhand der Präsentation berichtete Herr Breuer zunächst über verschiedene Projekte der Öf­fentlichkeitsarbeit (Lastenrad Emil (#emil_und_der_klimaschutz), redaktionelle Aufarbeitungen der Klimaschutzthemen, Apfelbäume aus dem Upcyclingprojekt).

 

Sodann berichtete Herr Scharschuch über die Vortragsreihe der Klimaschutzmanager im Kreis Unna (Zoom Meetings), anstehende Termine (u.a. Besuch der Füllbar am 22.10.2021, Aktion des RVR „10.000 Klimabäume“, 1. Sitzung des Klimaschutzgremiums), informierte über die Zusam­menfassung des BMU zum „6. IPCC Sachstandsbericht“ und den „GERICS“ Klimaausblick für den Landkreis Unna. In diesem Zusammenhang empfahl er die Lektüre des Buches von Sven Plöger „Zieht euch warm an, es wird heiß!“ (Bei Interesse: Ausleihe ist bei Herrn Scharschuch möglich). Details sind der Präsentation zu entnehmen.

 

Herr Kühnapfel nahm ab 19.05 Uhr an der Sitzung teil.

 

Zur Nachfrage von Herrn Gerwin, ob die Online-Vorträge noch verfügbar seien, antwortete Herr Scharschuch, dass es sich um Live-Vorträge gehandelt habe, die nicht aufgezeichnet wurden.

 

Herr Madeja bedankte sich für den ausführlichen Vortrag des Klimaschutzmanagements. Die Durchführung der Vortragsreihe werde sehr begrüßt. Er hoffe auf Weiterführung der Programm­reihe. In Bezug auf die Klimaentwicklung wies er auf die Einflüsse der Wind- und Meeresströ­mungen auf das Klima hin (Golfstromproblematik).

 

Zum Thema „Starkregenereignisse“ regte Herr Behrens an, in einer der nächsten Sitzungen einen Vertreter des Lippeverbandes einzuladen, der zum Thema „Hochwasserschutz“ berichten solle. Durch die Renaturierung der Seseke und die Schaffung von Retentionsflächen sei Kamen bei dem diesjährigen Starkregen vor dem Schlimmsten bewahrt worden.

 

Diese Thematik sei bereits in der letzten Woche im Rat behandelt worden, erklärte Herr Dr. Liedtke. Ein Vertreter des Lippeverbandes sei bereits für einen Vortrag angefragt worden. Beim naturnahmen Umbau der Seseke sei die Priorität auf den Hochwasserschutz gelegt worden. Es seien 2 Mio. m³ Retentionsflächen geschaffen worden. Das Konzept habe sich nunmehr bewährt.

 

Herr Sekunde bestätigte, aus seinen Erfahrungen als Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr, dass durch die Seseke beim Starkregen kaum Problematiken aufgetreten seien. Wesentliche Pro­blemlagen seien durch verstopfte Kanäle und Grabenläufe entstanden.

 

Im September 2018 habe der Umwelt- und Klimaschutzausschuss die Teilnahme der Stadt Ka­men am EEA beschlossen, merkte Herr Sekunde an. Er erkundigte sich, was daraus geworden sei.

 

Daraufhin informierte Herr Scharschuch darüber, dass die Verwaltung die Antragsunterlagen eingereicht hat, aber das Land diese Förderung nicht weitergeführt habe. Es sollte ein Nachfol­geprojekt vom Bund (ECA) mit dem Schwerpunkt Klimaanpassung aufgelegt werden. Insofern lief die damalige Antragstellung ins Leere.

 

Herr Dr. Liedtke erläuterte die Zusammenhänge von Hochwasser und Starkregen. Der Stark­regen habe den Pegel der Seseke auf max. 3,08 m erhöht. Eine „Hochwassergefährdung durch Überflutung“ sei nicht eingetreten. Dagegen seien Kanäle für ein solches, punktuelles 81jähriges Starkregenereignis nicht ausgelegt.

 

In Bezug auf die Veranstaltungen des Klimaschutzmanagements bat Herr Kuru um eine Ver­besserung der Öffentlichkeitsarbeit.

 

Diesbezüglich erklärte Herr Scharschuch, dass über Presse und E-Mail-Verteiler informiert worden sei. Zu Zeiten von Corona sei eine persönliche Ansprache schwierig gewesen. Absehbar solle die Homepage Klimaschutz optimiert und verbessert werden. An den einzelnen On­line-Veranstaltungen hätten jeweils 8 bis 80 Personen teilgenommen.

 

Herr Kühnapfel wurde durch den Ausschussvorsitzenden, Herrn Aschhoff, verpflichtet.

 

Beim Umgang mit Starkregen werde derzeit die Strategie verfolgt, das Wasser so schnell wie möglich abzuleiten, erklärte Herr Kühnapfel. Zur Abschwächung der Klimafolgen sei es zielfüh­rend, zukünftige eine langsame Einsickerung des Wassers in die Böden zu ermöglichen und so Wasser in den Böden zu speichern.

 

Herr Bierhoff bezog sich auf die von Herrn Scharschuch vorgetragenen Erkenntnisse und Kon­sequenzen durch den Klimawandel. Handlungsmöglichkeiten seien auch im Umfeld gegeben und angezeigt. Er regte in diesem Zusammenhang an, ggf. neue Wasserbedarfsflächen anzulegen (früher habe man z.B. Löschteiche oder den Koppelteich gehabt). Solche Bereiche würden Wasser sammeln, verdunsten und bevorraten können. Zudem sei eine Nutzung für Freizeitakti­vitäten möglich.

 

Auch vor dem städtebaulichen Hintergrund sei dies ein guter Hinweis, antwortete Herr Dr. Liedtke. In neuen Baugebieten werde z.B. durch den Bau von Trennsystemen und Anlegung von Regenrückhaltebecken eine Abflussverzögerung erreicht.

 

In diesem Zusammenhang wies Herr Meier darauf hin, dass die Ackerflächen durch die Nutzung schwerer landwirtschaftlicher Geräte zunehmend verdichtet seien und eine Versickerung dadurch schwierig sei. Hier würden die Landwirte Unterstützung und Beratung benötigen.

Auch Private bräuchten Informationen zu Regenwasserbewirtschaftung und Abflussverzögerung. Er regte an, über Flyer zu diesen Themen zu informieren.

 

Hierzu erklärte Herr Dr. Liedtke, dass eine Versickerung auf dem eigenen Grundstück neben den ökologischen Vorteilen auch finanzielle Vorteile (geringere Kanalanschlussgebühr) biete, aber in Kamen gebe es grundsätzlich vielerorts Probleme mit der Versickerungsfähigkeit der Böden.